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Ein spektakuläres Treffen zwischen Jupiter und Saturn

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Der Sternenhimmel am 15. Dezember 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Viele astronomische Ereignisse bahnen sich über lange Zeiträume an, und es braucht daher eine geduldige und sorgfältige Beobachtung, um ihren Verlauf zu erkennen. Zu ihnen gehören auch die Jupiter-Saturn-Konjunktionen. Diese engen Begegnungen der beiden Riesenplaneten finden nämlich nur etwa alle zwanzig Jahre statt. Das letzte dieser seltenen Ereignisse konnte am 31. Mai 2000 beobachtet werden. Danach entfernten sich Jupiter und Saturn etwa zehn Jahre lang weit von einander, um sich anschließend in einem gleich langen Zeitraum wieder anzunähern. Die nächste Begegnung findet am 21. Dezember dieses Jahres statt und sie ist spektakulär, denn selten kommen sich die beiden Riesenplaneten bei ihrer Begegnung so nah, dass man meint, einen hellen Doppelstern zu sehen. Die Beobachtung dieses Ereignisses erfordert jedoch eine freie Sicht nach Südwesten, da die Planeten nur knapp über dem Horizont stehen, und sie ist auch nur in dem kurzen Zeitfenster zwischen dem Ende der Abenddämmerung bis zum Untergang der Planeten gegen 18.30 Uhr möglich. An den Abenden davor kann man jedoch die Vorbereitung der beiden Riesenplaneten auf ihr Rendezvous verfolgen. Am Monatsbeginn steht Jupiter rechts unter Saturn in einem Winkelabstand von 2°, also bereits ziemlich nahe. In der Monatsmitte wechseln beide Planeten vom Schützen in den Steinbock, und Jupiter hat sich dann auf weniger als 1° Saturn genähert. Danach wird deutlich sichtbar, wie Jupiter sehr dicht unterhalb von Saturn vorbeizieht. Am 20. steht er im Abstand von 10 Bogenminuten direkt unterhalb von Saturn, am 21. erreicht er links unter ihm den geringsten Abstand von nur noch 6 Bogenminuten und am 22. steht Jupiter links von Saturn im Abstand von 9 Bogenminuten. Danach vergrößert sich der Winkelabstand zwischen den Riesenplaneten weiter, bis sie zu ihrer nächsten Konjunktion am 31. Oktober 2040 wieder zusammenzufinden. Dann allerdings lange nicht so dicht wie in diesem Jahr, denn erst am 15. März 2080 wird die Annäherung wieder so eng sein, und noch enger wird sie erst am 25. Dezember 2874.
Diese Konjunktion der beiden größten Planeten erinnert an eine noch spektakulärere Jupiter-Saturn-Konjunktion, die sich im Jahre 7 vor unserer Zeitrechnung ereignete. Diese Konstellation wird wegen ihrer zeitlichen Nähe zur Geburt Christi mit dem "Weihnachtsstern", also dem "Stern von Bethlehem" in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es gegen diese Theorie auch Einwände, und somit bleibt das Rätsel des "Sterns von Bethlehem" noch ungelöst.
Neben dem außergewöhnlichen Schauspiel der Riesenplaneten bietet der nächtliche Himmel weitere lohnende Anblicke. Hoch über Jupiter und Saturn erinnert immer noch das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair an die vergangene Jahreszeit, und links davon zeigt sich das Herbstviereck, unter dem immer noch sehr auffällig der rötliche Mars glänzt. Links vom Herbstviereck rücken die Wintersternbilder Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen nach. Sie bestimmen zunehmend den Nachthimmel und kündigen den Jahreszeitenwechsel an, während sich links von den Wintersternbildern gegen Morgen bereits die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Waage zeigen. Noch später steigen kurz vor Sonnenaufgang die Sternbilder Skorpion und Schlangenträger des zukünftigen Sommers über den Südosthorizont auf. Sie können sich aber noch nicht aus dem Strahlenkranz der Sonne herauslösen. Lediglich die Venus leuchtet dort in der Morgendämmerung immer noch als strahlender "Morgenstern". Sie wechselt von der Waage in den Skorpion und weiter in den Schlangenträger.
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Unser Mond

>In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der noch fast volle Mond vom Stier in die Zwillinge und entfernt sich damit vom Mars. Am 12. steht die schmale Mondsichel rechts über der Venus, am 13. links unter ihr und am 14. ist Neumond. Vom 4. bis 17. scheinen die Sternschnuppen der Geminiden zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens aus den Zwillingen zu strömen. Die meisten Geminiden werden in der Nacht vom 13. auf den 14. erwartet. Ein neuer Mond kann bei der Betrachtung nicht stören. Am 16. hat die extrem schmale neue Mondsichel abends das Planetengespann Jupiter und Saturn erreicht, steht rechts unter ihm und am folgenden Abend links daneben, entfernt sich danach wieder von beiden Planeten, um auf den Mars zuzusteuern. In der Nacht vom 23. auf den 24. zieht der Mond dann unterhalb des roten Planeten vorbei, am 29. ist Vollmond in den Zwillingen, und an Silvester beendet der Mond seinen Monatslauf im Krebs.
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Tageslängen

Die Tagesla?nge nimmt bis zum 21. von 7 Stunden und 57 Minuten auf 7 Stunden und 33 Minuten ab. Das ist dann der ku?rzeste Tag im Jahr und damit Wintersonnenwende und Winteranfang. Bis Silvester werden die Tage wieder um 5 Minuten la?nger. Die Sonnenauf- und - untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:15 und 16.12 Uhr, am 21. um 8:36 und 16:09 Uhr und am Monatsende um 8:39 und 16:17 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 24.11.2020 im Weser-Kurier.