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Jupiter und Saturn nähern sich

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Der Sternenhimmel am 15. November 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Eine prächtige Kette aus allen fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten überspannt den Nachthimmel. Mars und Jupiter zeigen sich bereits in der Abenddämmerung, wobei zum Monatsbeginn der Mars noch heller als der Riesenplanet ist. Während seiner Opposition Mitte Oktober hatte der rote Planet eine besonders kurze Entfernung zur Sonne, die er erst im Jahr 2035 wieder erreicht und dann sogar unterschreitet. Obwohl seine Helligkeit seitdem wieder deutlich abnimmt, ist er bis zum späten Venusaufgang morgens und nach dem frühen Untergang von Jupiter abends nach dem Mond das auffälligste Gestirn. In der Abenddämmerung findet man Mars im Südosten, sein Untergang ist zum Monatsbeginn gegen 05:00 Uhr sowie zum Monatsende bereits um 03:20 Uhr jeweils im Westen.
Jupiter ist ebenfalls unübersehbar, auch wenn er nur noch etwa drei Stunden am Abendhimmel im Sternbild Schütze präsent ist. Dass er den roten Planeten im Monatsverlauf an Helligkeit wieder übertrumpft, ist nur schwer erkennbar, weil der Riesenplanet schon bald nach seinem Erscheinen durch die oft dunstigen Luftschichten über dem Südwesthorizont betrachtet werden muss. Dafür lässt sich seine Annäherung an Saturn, den er im Dezember bei einer besonders engen Begegnung überholen wird, gut verfolgen.
Heller als Mars, Jupiter und Saturn ist die Venus. Sie wandert als "Morgenstern" durch das Sternbild Jungfrau und wechselt am Monatsende in die Waage. Am Monatsanfang geht sie gegen 4 Uhr und am Monatsende 100 Minuten später auf. Da sich die Sonnenaufgangszeiten ebenfalls verspäten, lässt sich die Venus dann immer noch über zwei Stunden in der zunehmenden Morgendämmerung beobachten. Mit ihrer Hilfe kann man zwischen dem 5. und 20. eine Stunde vor Sonnenaufgang Merkur auffinden. In diesem Jahr ist diese Zeitspanne die beste Sichtbarkeitsperiode für den flinken Planeten, den man links unter der Venus aufsuchen muss. Beide Planeten passieren Spica, den Hauptstern in der Jungfrau, wodurch sich ihre Wanderung vor dem Sternhintergrund nachverfolgen lässt: Am 5. und 6. steht Merkur links neben Spica und Venus rechts über ihr, in den folgenden Tagen entfernt sich Merkur von Spica und Venus folgt Merkur, zur Monatsmitte passiert dann die Venus Spica und steht danach links über dem Stern - während zur gleichen Zeit beide Planeten auch noch vom Mond überholt werden.
Der Sternhimmel zeigt sich eindeutig herbstlich. Über dem Mars steht das Herbstviereck aus den Sternbildern Pegasus und Andromeda, und links von Andromeda steht das Herbststernbild Perseus. Mirfak, der hellste Stern im Perseus, bildet mit zwei hellen Sternen der Andromeda und den beiden oberen Sternen im Herbstviereck eine Sternkette aus fünf fast gleichhellen Sternen, die zusammen die Form einer großen Schale haben. Über dem mittleren Stern in dieser Kette kann man bei klarer Sicht einen ovalen Nebelfleck aufspüren: die Andromedagalaxie, unsere größte Nachbargalaxie – ein Fernglas ist bei der Suche hilfreich. Hoch über Jupiter und Saturn erinnert rechts vom Herbstviereck immer noch das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair an die vergangene Jahreszeit, während sich links vom Herbstviereck bereits die Wintersternbilder Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen über dem Osthorizont erheben.
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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wechselt der noch fast volle Mond vom Widder in den Stier und entfernt sich damit vom Mars. Am 12. steht die schmale Mondsichel über der Venus, am 13. zwischen Venus und Merkur und am 14. links unter den beiden Planeten. Am 15. ist Neumond und am Vortag befindet sich unser Trabant mit 358 000 Kilometern in Erdnähe. Am 18. wandert die neue Mondsichel abends auf Jupiter und Saturn zu, steht am 19. links neben beiden Riesenplaneten und entfernt sich danach wieder von ihnen, um auf den Mars zuzusteuern. In der Nacht vom 25. auf den 26. zieht der Mond dann unterhalb vom roten Planeten vorbei und am 30. ist Vollmond im Stier.
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Tageslängen

Die lichten Tage verkürzen sich von 9 Stunden und 32 Minuten auf 7 Stunden und 59 Minuten. Die Sonnenauf- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:22 und 16:54 Uhr und am Monatsende um 8:14 und 16:13 Uhr (jeweils Normalzeit MEZ).
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.10.2020 im Weser-Kurier.