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Der Sternenhimmel im Januar
und astronomische Höhepunkte 2009

Der Mond wandert über das Siebengestirn

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15. Januar 20:00 Uhr
erstellt mit heavens-above


Planeten und Sterne

Jupiter verabschiedet sich im Neuen Jahr vom Abendhimmel und hält sich hinter der Sonne auf, bleibt also am Taghimmel und für das bloße Auge unsichtbar. Venus bleibt uns aber als hellleuchtender Abendstern erhalten. Sie ist nach Sonnenuntergang über dem Südwesthorizont in der Abenddämmerung leicht zu fin-den.
Der prächtige Winterhimmel mit den vielen hellen Sternen in den Sternbildern Stier, Orion, Zwillinge, Großer und Kleiner Hund bestimmt den ganzen Nachthimmel. Das große Wintersechseck aus den Sternen Aldebaran, Capella, Pollux, Prokyon, Sirius und Rigel zeigt sich abends im Osten. Es wandert im Verlauf der Nacht über Süden nach Westen. Zwischen Orion und den Zwillingen zieht sich das Band der Milchstraße. In die Richtungen, wo wir sie erblicken, erstreckt sich unsere Galaxie sehr viel weiter als in andere Richtungen und wir nehmen aus dieser großen Tiefe des Raums wesentlich mehr Sterne wahr, als in anderen Himmelsrichtungen. Das bloße Auge erkennt sie freilich nicht als Einzelsterne, erst mit einem Fernrohr kann das milchige Band in die scheinbar zahllosen Lichtpünktchen aufgelöst werden. Zur Betrachtung der Milchstraße sollte man die hellen Lichtquellen der Großstadt meiden.
Nach Mitternacht gehen im Osten die Frühlingssternbilder auf, die in der kommenden Jahreszeit den ganzen Nachthimmel bestimmen. Es gehören dazu die Sternbilder Löwe, Jungfrau und Bootes. Die drei hellsten Sterne in diesen Sternbildern bilden das Frühlingsdreieck.
Im Sternbild Löwe, den man unter dem Großen Wagen finden kann, setzt Saturn zu seiner Oppositionsschleife an. Er wandert nach rechts und nähert sich im Monatsverlauf dem Stern Sigma Leonis, den man als eine Hinterpfote des Löwen ansehen kann.
Kurz vor Sonnenaufgang erhebt sich im Osten wieder das Sommerdreieck über den Horizont, ein morgendlicher kurzer Vorgeschmack auf den kommenden Sommer.
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Unser Mond

Am 1. steht der fünf Tage alte Mond über Venus. Am 7. steht der Mond am Ende der Abenddämmerung im Siebengestirn, einem auffälligen Sternhaufen im Stier, und bedeckt einen Teil dieser Sterne. Im Lauf der nächsten Stunden wandert die unbeleuchtete linke Mondseite vor weitere Sterne des Haufens. Die rechte, beleuchtete Seite gibt sie nach einiger Zeit wieder frei, die letzten gegen 20.40 Uhr. Wer mit einem Fernglas diese schöne Erscheinung verfolgt, bekommt einen guten Eindruck von der Bewegung des Mondes vor dem Fixsternhintergrund. Am 11. ist Vollmond. Da sich der Mond einen Tag vorher mit 357 000 km Abstand in Erdnähe befindet, ist mit einer Springflut zu rechnen. In der Nacht vom 14. auf den 15. steht der abnehmende Mond rechts neben Saturn. Am 27. ist Neumond. In einer schmalen Zone, die sich vom Südatlantik über den Indischen Ozean bis Indonesien erstreckt, kann eine ringförmige Sonnenfinsternis beobachtet werden. Von Europa aus bleiben alle Phasen unbeobachtbar. Am 29. steht die Sichel des neuen Mondes abends rechts neben und am 30. über Venus.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich zum Jahresbeginn kaum spürbar. Besonders morgens ist eine Veränderung der Sonnenaufgangszeiten nicht wahrnehmbar, da sie in den ersten Januartagen nur wenige Sekunden pro Tag beträgt. Die Tageslänge nimmt erst im späteren Monatsverlauf deutlicher zu, und zwar von 7 Stunden und 34 Minuten auf 8 Stunden und 53 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.43 und 16.17 Uhr und am Monatsende um 8.13 und 17.06 Uhr.
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Ausblick auf 2009

Zwei weitere auffällige Finsternisse bietet uns das Jahr 2009. Am 22. Juli gibt es eine totale Sonnenfinsternis, die aber nur in Teilen Indiens, Bhutans und Chinas bewundert werden kann. Am 31. Dezember bereichert in den Abendstunden in Mitteleuropa eine partielle Mondfinsternis die Silvesterfeier.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeites Normann Stenschke erschien am 24.12.2008 im Weser-Kurier.