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Der Sternenhimmel im Juli

Highlight des Monats: Jupiter trifft Neptun im Sternbild Steinbock

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15. Juli 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above


Sterne, Sternbilder und Planeten


Die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bootes stehen am Ende der Abenddämmerung im Westen beziehungsweise Südwesten und verabschieden sich früh in der Nacht. Mit diesen Sternbildern tritt auch Saturn, der im Löwen wandelt, bald von der Himmelsbühne ab. Am Monatsanfang geht er um 0.41 Uhr und am Monatsende bereits um 22.47 Uhr unter, das ist etwa 1 ˝ Stunden nach Sonnenuntergang. Ihn in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont aufzufinden, wird daher zum Monatsende schon sehr schwierig.

Links von den Frühlingssternbildern bestimmen die ganze Nacht über die Sommersternbilder den Himmel. Das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Altair zieht in der Nacht hoch am Himmel von Südost nach Südwest. Es sieht aus wie ein riesiges Tortenstück, das auf der Spitze steht. Durch die Sternbilder Schwan und Adler, in denen Deneb und Altair die Hauptsterne sind, zieht sich das Band der Milchstraße und erstreckt sich über den ganzen Himmel. Um sie zu sehen, muss man abseits heller Lichtquellen stehen, was in unseren lichtüberfluteten Städten allerdings immer schwieriger wird. Die kurzen Nächte erschweren die Betrachtung zusätzlich.

Unter dem Sommerdreieck ziehen die Sommersternbilder Skorpion, Schütze und Steinbock auf einer flacheren Bahn über den Horizont. Diese Tierkreissternbilder sind daher schwerer zu finden, da sie häufig durch Gebäude verdeckt werden oder hinter den horizontnahen Dunstschichten verblassen. Im Steinbock bewegt sich der Riesenplanet Jupiter. Er ist trotz seiner horizontnahen Position aufgrund seines Glanzes, der sich bis zu seiner Opposition im nächsten Monat noch steigert, sehr auffällig.

Bereits am Abend zeigt sich das Herbstviereck im Osten und nach 3 Uhr morgens ist als Winter-vorbote der Stier aufgegangen. Venus als heller „Morgenstern“ ist in diesem Sternbild kaum zu übersehen. Der deutlich lichtschwächere rötliche Mars kann zur Monatsmitte im Goldenen Tor der Ekliptik gefunden werden, welches durch die beiden Sternhaufen Siebengestirn und Hyaden gebildet wird. Die weniger auffälligen Hyaden sind ein Sternhaufen nahe dem rötlichen Hauptstern Aldebaran im Stier.
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Jupiter-Neptun-Konjunktion


Wer Neptun mit einem lichtstarken Fernglas einmal zu Gesicht bekommen möchte, was normalerweise sehr schwierig ist, bekommt im Juli eine günstige Gelegenheit dazu. Es gibt nämlich eine nahe Begegnung des sonnenfernsten Planeten mit Jupiter, also eine Jupiter-Neptun-Konjunktion. In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der lichtschwache Neptun in etwas mehr als einem halben Grad Winkelabstand über Jupiter, das entspricht etwa dem Monddurchmesser. Der Mond steht netterweise zum Winkelvergleich in der Nähe und zieht in den Folgetagen oberhalb des Planetenpaares hinweg. Auf halber Strecke zwischen beiden Planeten befindet sich der Stern My Capricorni aus dem Steinbock, der deutlich heller als Neptun ist. Beide Planeten wandern in ihrer Oppositionsschleife nach rechts und passieren My Capricorni. Vor dem 10. stehen sie links ober- beziehungsweise unterhalb vom Hintergrundstern, danach rechts davon. Jupiter wandert wegen seiner geringeren Entfernung schneller als Neptun und zieht außerdem an ihm vorbei. Ein seltenes Überholmanöver.
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Unser Mond


Am 1. steht der neun Tage alte Mond in der Jungfrau links von Saturn. Am 7. ist Vollmond im Schützen. In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der Mond rechts oberhalb von Jupiter und Neptun und in der Folgenacht links darüber, ein schöner Anblick. Am 18. steht die Sichel des abnehmenden Mondes morgens über Mars und gegen 3 Uhr knapp rechts vom Siebengestirn. In der Zeit danach werden einige Sterne dieses Sternhaufens vom Mond innerhalb einer Stunde bedeckt. Bei diesem Ereignis zeigt sich die Eigenbewegung des Mondes vor dem Sternenhintergrund besonders deutlich. Dieser Eindruck wird bei der Betrachtung mit einem Fernglas noch verstärkt. Am 19. steht unser Trabant oberhalb der Venus. Am 22. ist Neumond. Am 24. findet man die sehr schmale Sichel des zunehmenden Mondes abends mit Mühe rechts unter Saturn und am 25. links unter dem Ringplaneten. Am 31. beendet der Mond seinen Monatslauf im Sternbild Skorpion.
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Tageslängen


Die Tageslänge nimmt von 16 Stunden und 53 Minuten auf 15 Stunden und 45 Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.01 und 21.54 Uhr und am Monatsende um 5.38 und 21.23 Uhr.
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Internationales Jahr der Astronomie

Im Rahmen des Jahres der Astronomie sollen möglichst vielen Menschen - vielleicht auch zum ersten Mal - Blicke durch ein Fernrohr ermöglicht werden.

Weitere Informationen darüber und über andere Veranstaltungen kann man unter www.astronomie2009.de erhalten.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.6.2009 im Weser-Kurier.