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Der Sternenhimmel im September

Highlight des Monats: Uranus mit schon im Fernglas sichtbar

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Aufsuchkärtchen für Uranus
um die Oppositionszeit am 17.9.

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above


Sterne, Planeten und Sternbilder


Als erstes Gestirn erscheint am Abendhimmel Jupiter, wenn nicht bereits unser Mond zu sehen ist. Der Riesenplanet hat nach seiner Opposition zur Sonne im Juli bisher wenig an Glanz eingebüßt. Er steht abends im Süden, hält sich weiter im Steinbock auf und zieht mit ihm im Verlauf der Nacht nach Südwesten, wo er am Monatsbeginn gegen 5 Uhr und am Monatsende etwa eine Stunde früher untergeht. Länger kann man die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler betrachten, da sie über dem Riesenplaneten höher am Himmel stehen. Wie Jupiter sind sie abends bereits im Süden zu finden; im Osten ist um dieselbe Zeit bereits das Herbstviereck links vom Sommerdreieck sichtbar. Damit zeigt sich der bevorstehende Jahreszeitenwechsel am Himmel.
Diesen Wechsel kann man auch an der Oppositionsstellung der Tierkreissternbilder erkennen. Im letzten Monat standen die Sommersternbilder Steinbock und Wassermann der Sonne gegenüber, im September wird diese Rolle das Herbststernbild Fische übernehmen, das dann die ganze Nacht über zu sehen ist. Damit kommt auch Uranus, der sich in den Fischen aufhält, in Opposition, und zwar am 17.
Nach Mitternacht gehen bereits die Wintersternbilder Stier, Zwillinge und Krebs auf. In den Zwillingen hält sich unser rötlicher Nachbarplanet Mars auf. Er steigert im Monatsverlauf langsam seine Helligkeit. Noch später, in der Morgendämmerung geht unser zweiter Nachbarplanet, die weißglänzende Venus, im Osten auf. Sie verliert zwar im Laufe des Monats etwas an Helligkeit, bleibt aber deutlich heller als Jupiter, der kurz vor ihrem Aufgang im Südwesten untergegangen ist.
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Uranussichtbarkeit


Obwohl der nach Neptun von uns am weitesten entfernte, grünbläuliche Planet in dieser zu uns nächsten Position schon mit einem Fernglas aufgefunden werden kann, ist dies doch diesmal schwierig. Zum Auffinden müsste man nämlich seine genaue Position kennen, aber die Himmelsgegend mit den vielen lichtschwachen Sternen in den Fischen bietet wenig Orientierungshilfe. Hier hilft ein sogenanntes "Aufsuchkärtchen" wie oben. Zur Oppositionszeit beträgt die Uranusentfernung von uns 2 856 Millionen Kilometer, das sind 19 astronomische Einheiten, also die 19-fache Entfernung Erde-Sonne. Das Uranuslicht erreicht uns über diese Distanz in 2 Stunden und 39 Minuten.
In der griechischen Mythologie ist Uranus der früheste Götterfürst, Herrscher über den Himmel. Er ist Sohn und Geliebter der göttlichen Erde Gaia und Vater des obersten Zeitherrschers Kronos, den Saturn personifiziert. Außerdem ist er Vater der Zyklopen und der Titanen, die die Vorfahren der olympischen Götter sind. Der oberste olympische Gott ist Zeus, den die Römer Jupiter nannten.
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Unser Mond


In der Nacht vom 1. auf den 2. steht der fast volle Mond im Steinbock rechts von Jupiter und in der Folgenacht über ihm. Am 4. ist Vollmond im Wassermann. In der Nacht vom 5. auf den 6. steht der Mond über Uranus. Die Betrachtung des fernen Planeten wird durch das helle Mondlicht am Monatsanfang leider erheblich gestört. Will man ihn auffinden, sollte man sich bis zu seiner Oppositionszeit gedulden. Am 13. wandert der abnehmende Mond in den ersten Stunden nach Mitternacht von rechts auf Mars zu, am 14. steht er links vom Roten Planeten. Bewohner arktischer Regionen können beobachten, wie der Mond unseren Nachbarplaneten beim Überholvorgang bedeckt. Am 16. steht die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung rechts von Venus, am 17. unter dem "Morgenstern". Am 18. ist Neumond. In der Nacht vom 29. auf den 30. steht der zunehmende Mond ein zweites Mal über Jupiter und beendet seinen Monatslauf im Wassermann.
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Tageslängen


Die Tageslänge nimmt von 13 Stunden und 45 Minuten auf 11 Stunden und 46 Minuten ab. Am 22. sind Tag und Nacht gleich lang; dadurch wird der Herbstanfang festgelegt. In diesem Monat haben wir die stärkste Abnahme der Tageslänge, sie beträgt durchschnittlich fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6.32 und 20.17 Uhr und am Monatsende um 7.21 und 19.07 Uhr.
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Internationales Jahr der Astronomie

Im Rahmen des Jahres der Astronomie sollen möglichst vielen Menschen - vielleicht auch zum ersten Mal - Blicke durch ein Fernrohr ermöglicht werden.
Im Olbers-Planetarium bieten wir vier Konzerte mit dem Thema Zeitreise.
Tatyana Ryzhkova nimmt Sie mit auf eine Musikalische Zeitreise durch die Epochen vom Barock bis zu argentinischem Tango.

Weitere Informationen darüber und über andere Veranstaltungen kann man unter www.astronomie2009.de erhalten.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 31.8.2009 im Weser-Kurier.