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Der Sternenhimmel im Dezember

Highlight des Monats:
Mars steigert auffällig seine Helligkeit

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15. Dezember 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten


Nach Sonnenuntergang fällt als erstes Gestirn neben dem Mond immer noch Jupiter auf. Man findet ihn bei zunehmender Abenddämmerung im Süden. Er geht bereits in den ersten Abendstunden im Südwesten unter und seine Untergangszeiten verfrühen sich weiter, sodass am Monatsende nur noch dreieinhalb Stunden Beobachtungszeit bleiben. Jupiter deutet damit seinen Abschied vom Abendhimmel an, den er Ende Januar nächsten Jahres nimmt.
Nur kurzfristig kann Merkur beobachtet werden, aber, wie meist, nur mit viel Mühe. Zwischen dem 18. und 23. kann man ihn knapp über dem Südwesthorizont für eine Viertelstunde erspähen, gute Sichtbedingungen in dieser Himmelsrichtung vorausgesetzt.
Rechts über Jupiter zeigt sich als Erinnerung an den letzten Sommer ebenfalls für kurze Zeit noch das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Altair. Links über dem Riesenplaneten folgt das Herbstviereck; es zeigt sich noch die ganze Nacht. Es macht aber den nachrückenden Wintersternbildern Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillingen, Kleinem und Großem Hund zunehmend Platz und deutet damit den anstehenden Jahreszeitenwechsel an. Die hellsten Sterne in diesen Sternbildern Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux, Prokyon und Sirius bilden das riesige Wintersechseck, das uns in der kommenden Jahreszeit nachts begleiten wird.
Bereits vor Mitternacht ist der Löwe als erster Frühlingsvorbote aufgegangen. In diesem Sternbild, das man unter dem Großen Wagen finden kann, steigert Mars auffällig seine Helligkeit. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass er sich seiner Opposition nähert. Diese günstige Beobachtungszeit wiederholt sich alle zwei Jahre und findet diesmal im Januar 2010 statt. Mars erreicht dann seine größte Helligkeit und dichteste Annäherung zur Erde. Seit 1996 wurde diese geringe Entfernung zum rötlichen Planeten regelmäßig genutzt, um Raumsonden ohne allzu großen Aufwand zu unserem Nachbarplaneten zu schicken. Nicht alle Missionen waren erfolgreich, einige Sonden sind bei der Ankunft verunglückt, sodass es schon Unkenrufe gab, "Marsmenschen" würden die Marslandungen vereiteln. In diesem Herbst wollte die NASA das Mars Science Laboratory starten, um nach Spuren früheren oder jetzigen Lebens zu suchen. Technische Probleme zwangen die Planer aber zu einer Verschiebung des Projektes um zwei Jahre. So haben vermeintliche Marslebewesen seit über einem Jahrzehnt erstmals Ruhe vor neuerlichem Besuch und Untersuchung.
In der zweiten Nachthälfte geht Saturn auf, der unser am weitesten entfernte freisichtige Planet ist. Er wandert langsam durch das Frühlingssternbild Jungfrau, das Schauplatz seiner Opposition im März nächsten Jahres sein wird. Unser heller Nachbarplanet Venus hatte sich im November vom Morgenhimmel verabschiedet. Er wandert jetzt hinter der Sonne vorbei und ist am Taghimmel nicht zu sehen. Wenn sich sein Winkelabstand zu unserem Zentralgestirn in einem Vierteljahr genügend vergrößert hat, erscheint er wieder als "Abendstern".
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Unser Mond


In der Nacht vom 1. auf den 2. und in der Folgenacht steht der Mond im Stier; dort ist am 2. Vollmond. In der Nacht vom 6. auf den 7. zieht der abnehmende Mond unterhalb des Mars vorbei. Am 10. steht er nach 2 Uhr morgens rechts unterhalb von Saturn. Am 16. ist Neumond. Am 21. steht der zunehmende Mond abends über Jupiter. Am Silvesterabend gibt es im Sternbild Zwillinge einen besonderen Vollmond zum Jahresabschluss. Zum einen ist es ein "blue moon", da es der zweite Vollmond in diesem Monat ist. Zum anderen ereignet sich am frühen Abend eine partielle Mondfinsternis. Leider ist sie nicht sehr auffällig, da nur 8 % des Monddurchmessers in den Kernschatten der Erde eintritt. Bei diesem Ereignis verdunkelt sich der untere Rand der Mondscheibe. Der obere Teil der Scheibe, der sich im Halbschatten befindet, erhält dadurch eine leichte graue Verfärbung. Diese Veränderung ist mit bloßem Auge aber kaum wahrzunehmen.

Hoch

Tageslängen


Die Tageslänge markiert den Jahreszeitenwechsel. Sie nimmt von 7 Stunden und 59 Minuten bis zum 21. auf 7 Stunden und 33 Minuten ab; dann haben wir den kürzesten Tag und damit Winteranfang und Wintersonnenwende. Die Sonnenbahn verläuft flach von Südosten bis Südwesten und erreicht ihre höchste Position im Süden nur mit 13½° Höhe. Bis Silvester nimmt die Tageslänge um kaum spürbare vier Minuten zu. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.13 und 16.12 Uhr, am 21. um 8.35 und 16.08 Uhr und am Monatsende um 8.38 und 16.15 Uhr. Die geringfügige Verlängerung des Tages macht sich nur abends bemerkbar.
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Internationales Jahr der Astronomie

Im Rahmen des Jahres der Astronomie sollen möglichst vielen Menschen - vielleicht auch zum ersten Mal - Blicke durch ein Fernrohr ermöglicht werden. Ergänzend werden eine Vielzahl astronomischer Veranstaltungen angeboten.

Weitere Informationen über andere Veranstaltungen kann man unter www.astronomie2009.de erhalten.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.11.2009 im Weser-Kurier.