Sterne und Planeten
Unser Nachbarplanet Venus zeigt sich in der Abenddämmerung knapp über dem
Westhorizont. Wer sich noch an die Erscheinung des Jupiter am Abendhimmel in den letzten
Monaten erinnern kann, als der Riesenplanet wegen seiner Auffälligkeit leicht mit
dem "Abendstern" Venus verwechselt werden konnte, kann jetzt im Vergleich aber
erkennen, dass Venus eindeutig heller als Jupiter ist. Ihr Untergang ist am Monatsbeginn
kurz nach 19 Uhr und am Monatsende über eineinhalb Stunden später. Trotzdem
kann sie ihre Stell ung als "Abendstern" nur langsam ausbauen, da die
Dämmerung sich ebenfalls verspätet und zwar um fast eine ganze Stunde
im Monatsverlauf. Am Monatsende gesellt sich der lichtschwächere Merkur zur
Venus. Er steht rechts darunter; ein Fernglas ist zum erstmaligen Auffinden hilfreich.
Die Beobachtung des Bewegungsspiels beider Planeten kann im April fortgesetzt werden.
Die Wintersternbilder Stier, Orion, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund mit ihren
hellen Sternen sind noch bis in die zweite Nachthälfte hinein am Himmel präsent,
stehen am Ende der Abenddämmerung aber bereits im Süden, sodass einige von ihnen
vor dem Morgengrauen bereits untergegangen sind. Damit verschaffen sie den nachrückenden
Frühlingssternbildern zunehmend Platz am Nachthimmel. Der Frühlingsvorbote
Löwe erscheint bereits abends im Osten, und die Jungfrau folgt kurze Zeit später.
Sie verkünden d en bevorstehenden Jahreszeitenwechsel.
Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist Mars wegen seines Glanzes kaum zu
übersehen, auch wenn dieser schwindet. Bis zum Monatsende wird er in seiner Helligkeit
nur vom hellsten Stern Sirius übertrumpft. Dann nimmt die Helligkeit soweit ab, dass sie
vergleichbar wird mit der von Arktur und Capella. Interessant ist der Vergleich mit Arktur
auch wegen der ähnlich rötlichen Farbe beider Gestirne, die allerdings
unterschiedliche Ursachen hat, nämlich bei Arktur die geringe Oberflächentemperatur
des Sterns, bei Mars die rötliche Farbe seines Gesteins.
Ein weiterer Planet schmückt den Nachthimmel. Saturn erreicht in der zweiten
Monatshälfte seine Oppositionsstellung zur Sonne im Sternbild Jungfrau. In der Nacht
vom 21. auf den 22. steht er der Sonne gegenüber und hat dadurch mit 1 272 Millionen
km für dieses Jahr die kürzeste Entfernung zur Erde. Damit bietet sich der
März für Beobachtungen des Ringplaneten an. Benutzer eines Fernrohres können
die Abplattung der Saturnkugel erkennen, die durch seine schnelle Rotation von unter 11
Stunden pro Umdrehung zustande kommt und die am Äquator mit 10 Stunden und 14 Minuten
am schnellsten ist. Zur Betrachtung des Ringsystems, das aus über 100 000 Einzelringen
besteht, ist ebenfalls ein Fernrohr erforderlich. Die Ringe tragen zur Zeit aber wenig zur
Gesamthelligkeit des Planeten bei, da wir jetzt fast auf ihre Kante schauen; die
Ringöffnung beträgt lediglich 3,2°. So kann man die Saturnmonde leichter
auffinden, da sie weniger überstrahlt werden. Der größte unter ihnen,
Titan, kann bereits mit einem Feldstecher aufgespürt werden. Wer die Ringe genauer
betrachten will, sollte noch etwas warten; in sieben Jahren wird die Ringöffnung den
Maximalwi nkel von 27° erreichen.
Unser Mond
In der Nacht vom 1. auf den 2. steht der noch fast volle Mond rechts unter Saturn
und in der Folgenacht links unter ihm. Am 15. ist Neumond. Am 17. steht die extrem schmale
Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung über dem "Abendstern",
ein schöner Anblick. Auffällig ist die gekippte Lage der Sichel, die sie wie ein
Boot erscheinen lässt, wie man es aus südlichen Ländern kennt. Dies liegt daran,
dass um den Frühlingsanfang herum die Sonne steiler als sonst unter dem Horizont
verschwindet und den neuen Mond mehr von unten beleuchtet. In der Nacht vom 24. auf den
25. steht der Mond rechts unter Mars und in der Folgenacht links unter ihm. In der Nacht vom
28. auf den 29. steht er anfangs rechts über Saturn, später rechts unter ihm und
in der Folgenacht links unter ihm. Am 30. ist der erste Vollmond nach Frühlingsanfang.
Der darauffolge nde Sonntag, der 4. April ist damit Ostern.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 10 Stunden und 51 Minuten auf 12 Stunden und 56 Minuten zu.
Am 20. sind Tag und Nacht gleich lang; dies kennzeichnet den Frühlingsanfang. In diesem
Monat haben wir die stärkste Zunahme der Tageslänge, sie beträgt durchschnittlich
etwas über vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am
Monatsbeginn um 7.12 und 18.03 Uhr MEZ und am Monatsende um 7.02 und 19.58 Uhr MESZ. Am
Palmsonntag, dem 28. um 2 Uhr MEZ beginnt die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ),
die Uhren werden dann um eine Stunde auf 3 Uhr MESZ vorgestellt. Die Sommerzeit endet am
Sonntag, dem 31.10. um 3 Uhr MESZ.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.2.2010 im Weser-Kurier.
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