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Der Sternenhimmel im Juni

Thema des Monats:
Venus, Mars und Saturn bereiten
eine Planetenversammlung vor

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Nach Sonnenuntergang fällt als erstes Gestirn neben dem Mond Venus als "Abendstern" auf. Man findet sie kurz nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung über dem Westhorizont; sie ist dort kaum zu übersehen. Mit zunehmender Dämmerung erscheinen Mars und Saturn im Südwesten und bilden mit Venus eine Planetenkette. Diese beiden Planeten haben seit ihren Oppositionen im Januar bzw. März aber so deutlich an Helligkeit verloren, dass sie in der Vielzahl von Sternen, die ebenfalls in der Dämmerung heraustreten, nicht mehr so ins Auge fallen. Venus wandert jedoch auf die beiden lichtschwächeren Planeten zu, so dass die Planetenkette enger wird, was beim Aufsuchen hilfreich ist. Am Monatsbeginn findet man über dem "Abendstern" die Zwillingssterne Castor und Pollux, letzte Überbleibsel der Sternbilder des letzten Winters. Im Monatsverlauf wandert Venu s durch den lichtschwachen Krebs und wechselt zum Monatsende in das Frühlingssternbild Löwe. Den Löwen findet man unter dem Großen Wagen bzw. der Großen Bärin.
Mars befindet sich bereits im Löwen. Zum Monatsbeginn steht er rechts von dessen Hauptstern Regulus, wandert auf ihn zu und passiert ihn am 6. oberhalb in nur 0,8° Winkeldistanz. Anschließend durcheilt er weiter den Löwen, was gut durch seine Position zum etwa gleich hellen Stern Regulus verfolgt werden kann und wandert dabei auf Saturn zu. Saturn bewegt sich wegen seiner großen Entfernung von der Sonne und von uns langsam vor dem Sternenhintergrund. Er ist zwischen Spica in der Jungfrau und Regulus zu finden. Das Frühlingsdreieck aus Spica, Regulus und Arktur wird in diesem und dem nächsten Monat durch die Planetenversammlung, der sich auch noch Venus nähert und hingesellt, sehr verfremdet.
Am frühen Aufzug der Sommersternbilder lässt sich der bevorstehende Jahreszeitwechsel erahnen. Das Frühlingsdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler ist abends im Nordosten bereits aufgegangen. Links von der Jungfrau folgt nach der Waage das Sommersternbild Skorpion mit seinem rötlichen Hauptstern Antares, der Mars ähnlich sieht. Während aber Mars in ruhigem Licht strahlt, funkelt Antares, da er knapp über dem Horizont steht und sein Licht durch die dichteren und unruhigeren Luftschichten zu uns gelangt.
Morgens kurz vor der früh einsetzenden Dämmerung erscheint Jupiter über dem Osthorizont. Er steigert im Monatsverlauf seine Helligkeit, da er sich seiner Opposition im September nähert. Er ist nach dem Mond zweithellstes Gestirn, da bei seinem Aufgang die hellere Venus bereits untergegangen ist. Erfahrene Beobachter können mit einem lichtstarken Fernglas kurz vor Einsetzen der Morgendämmerung Uranus nahe dem Riesenplaneten aufspüren. Jupiter wandert am 6. unterhalb des fernen lichtschwachen Planeten vorbei. In den Tagen nach der Konjunktion ist Uranus rechts oberhalb des Jupiter zu finden. Dies ist die erste von drei Konjunktionen dieser beiden Gasplaneten. Die nächste im September dieses Jahres bietet bessere Beobachtungsbedingungen.
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Unser Mond

Am 1. wandert der abnehmende Mond morgens durch den Schützen. Am 5. steht er morgens rechts über Jupiter, am 6. wandert er oberhalb des hellen Planeten vorbei, am 7. steht er links von ihm. Am 12. ist Neumond. In der 2. Monatshälfte wandert der zunehmende Mond abends die Planetenkette ab. Am 15. steht er links neb en dem "Abendstern", am 16. zwischen Venus und Mars, am 17. unter Mars am 18. rechts unter Saturn und am 19. links unter ihm. Am 26. ist Vollmond im Schützen. Am 30. beendet der abnehmende Mond seinen Monatslauf im Wassermann und nähert sich wieder Jupiter.
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Tageslängen

Die Tageslänge markiert den Jahreszeitenwechsel. Sie nimmt von 16 Stunden und 36 Minuten bis zum 21. auf 16 Stunden und 57 Minuten zu; dann haben wir den längsten Tag und damit Sommeranfang und Sommersonnwende. Die Sonnenbahn verläuft dann von Nordosten bis Nordwesten und erreicht ihre höchste Position im Süden mit etwas über 60°. Bis zum Monatsende nimmt die Tageslänge wieder um vier Minuten ab. Die Nächte im Juni sind so kurz, dass es in Bremen nicht mehr völlig dunkel wird. Gegen Mitternacht kann man im Norden immer noch den schwachen Dämmerungsschein der Sonne sehen, die knapp u nter dem Horizont vom Sonnenuntergangspunkt ihre kurze Bahn zum Sonnenaufgangspunkt zieht. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.05 und 21.41 Uhr, am 21. um 4.58 und 21.55 Uhr und am Monatsende um 5.02 und 21.55 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte


Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 31.5.2010 im Weser-Kurier.