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Der Sternenhimmel im Oktober

Thema des Monats:
Jupiter und Uranus stehen in Opposition zur Sonne
und haben in diesem Jahr ihre 2. Konjunktion miteinander

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15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Jupiter erscheint als erstes Gestirn nach dem Mond und ist bereits in der Abenddämmerung über dem Südosthorizont leicht zu erkennen. Er hat nach seiner Opposition zur Sonne im September kaum an Glanz verloren hat und bestimmt somit weiterhin den Nachthimmel. Die übrigen Planeten können in Punkto Auffälligkeit auch nicht konkurrieren. Die sehr helle Venus überholt die Erde auf ihrer Planeteninnenbahn und zieht dabei vor der Sonne vorbei. Sie hat daher einen geringen Winkelabstand zur Sonne und wird von ihr am Taghimmel überstrahlt. Merkur, Mars und Saturn stehen hinter der Sonne und sind am Taghimmel ebenso wenig zu finden.
Der lichtschwache Uranus ist mit einem Fernglas noch relativ einfach aufzuspüren, weil Jupiter weiterhin als ausgezeichnete Aufsuchhilfe dienen kann. Beide Planeten hatten nämlich am 21. September ihre Opposition zur Sonne und etwa zur gleichen Zeit eine Konjunktion miteinander, das heißt ihren geringsten Winkelabstand zueinander. Es ist allerdings von Vorteil, wenn man Uranus in den wenigen klaren Nächten im September bereits in dem verwirrenden und lichtschwachen Sternfeld der Fischen gefunden hat. Der Winkelabstand beider Planeten hat sich seit der Konjunktion am 19.9. von 0.8° bis zum 1.10. auf 1,4° und bis zum 31.10. allerdings auf über 3° vergrößert, was die Aufsuche in der Folgezeit dann doch wieder erschwert. Uranus ist links über dem glänzenden Riesenplaneten zu suchen.
Die Zeit um diese Konjunktion herum - es ist die zweite Konjunktion in diesem Jahr, die erste fand am 8.6. statt - bietet die besten Beobachtungsbedingungen für beide Planeten. Bei der 3. Konjunktion am 4.1. kommenden Jahres, wenn beide Planeten ihre Oppositionsschleifen durchlaufen haben und Jupiter den sehr langsamen Uranus wieder rechtläufig überholt, - also von rechts nach links - werden beide Planeten deutlich an Helligkeit verloren haben. Trotzdem ist auch diese dritte bedeutsam, denn Dreifachkonjunktionen zwischen zwei Planeten sind sehr selten. Die wohl berühmteste ereignete sich im Jahre 7 vor unserer Zeitrechnung ebenfalls im Sternbild Fische. Es war eine sehr auffällige und bedeutsame zwischen Jupiter und Saturn, die auch über einen längeren Zeitraum verfolgt werden konnte. Mit großer Wahrscheinlichkeit war nämlich dieses Himmelsereignis, das die Bibel als "Stern von Bethlehem" schildert, nichts anderes als diese Dreifachkonjunktion vor 2016 Jahren.
Das oberhalb von Jupiter und Uranus befindliche Herbstviereck bestimmt jetzt den Nachthimmel. Es besteht aus Sternen der Sternbilder Pegasus und Andromeda. Andromeda ist der Sage nach an einen Felsen gekettet und soll dem Meeresungeheuer Walfisch zum Fraß dienen, um den Meeresgott Neptun zu besänftigen. Der Walfisch, Andromedas Erretter Perseus, sowie ihre Eltern, das Königspaar Kassiopeia und Kepheus, sind als Sternbilder in Andromedas Umgebung zu finden.
Links unterhalb von Perseus zeigt sich bereits als erster Wintervorbote der Stier mit dem auffälligen Sternhaufen der Plejaden. Die übrigen Wintersternbilder, darunter der Orion, die Zwillinge und der Große Hund mit dem hellsten Stern, Sirius, erscheinen erst in der zweiten Nachthälfte.

Jupiter und Uranus in Opposition

Ein genaueres Aufsuchkärtchen ist hier zu finden.

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Unser Mond

Am 1. steht der Mond im letzten Viertel morgens im Sternbild Zwillinge. Am 7. ist Neumond. An diesem Tag ist mit extremeren Tiden zu rechnen, da unser Trabant am Tag zuvor mit 359 000 km Abstand in Erdnähe steht. In der Nacht vom 19. auf den 20. steht der Mond rechts über Jupiter und Uranus und in der Folgenacht links über ihnen. Um diese Zeit herum ist eine Uranusbetrachtung schwierig, da das helle Mondlicht stört, am 23. ist nämlich Vollmond in den Fischen. Am 31. beendet der abnehmende Mond seinen Monatslauf im Sternbild Krebs.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt weiterhin sehr stark ab und zwar von 11 Stunden und 36 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten ab. Das entspricht einer durchschnittlichen Abnahme von fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7.26 und 19.02 Uhr MESZ und am Monatsende um 7.20 und 16.56 Uhr MEZ. Am Sonntag, dem 31. um 3 Uhr endet die Mitteleuropäische Sommerzeit MESZ und die Uhren werden um eine Stunde auf 2 Uhr MEZ zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte


Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.8.2010 im Weser-Kurier.