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Jupiter steht in Opposition zur Sonne und ist hellster Planet

Mars wandert durch die Krippe

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15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Ende des Monats taucht Venus nach vierteljähriger Pause wieder auf. Sie zeigt sich allerdings nur für eine kurze Zeit in der Abenddämmerung über dem Südwesthorizont. Man kann sie daher vorerst nur mit Mühe aufspüren. Jupiter strahlt dagegen den ganzen Monat auffallend hell. Er geht abends im Osten auf, steht also der Sonne gegenüber. Seine genaue Oppositionsstellung erreicht er am 29. im Sternbild Widder. Diese Position haben die äußeren Planeten immer dann, wenn sie von der Erde auf der inneren Planetenbahn überholt werden und sich der Abstand zum äußeren Planeten dadurch verkürzt. Diese Situation bietet optimale Beobachtungsbedingungen in den Wochen vor und nach der Opposition, und wir können sie die ganze Nacht über nutzen, denn Jupiter geht erst morgens im Westen unter.
Rechts über Jupiter bestimmt jahreszeittypisch das Herbstviereck den Sternenhimmel. Drei Sterne dieses Sternenvierecks gehören zum Sternbild Pegasus, dem geflügelten Ross, das bei uns auf dem Rücken fliegt. Der vierte, der linke obere, stellt den Kopf der Andromeda dar. Links davon deuten zwei etwa gleich helle Sterne ihren Körper und ihre Beine an. Über dem Stern, der den Körper darstellt, kann man zwei lichtschwächere Sterne und rechts darüber einen schwachen ovalen Nebelfleck erkennen. Man könnte denken, Andromeda strecke den rechten Arm hoch und hielte ein Tuch in der Hand. Dieser Fleck, den man bei klarer Sicht gerade noch mit bloßem Auge erkennen kann, ist der Andromedanebel M 31. In Wirklichkeit ist M 31 kein Nebel, sondern eine Galaxie, die weit außerhalb unserer Galaxis liegt. Dies konnte erstmals Edwin Hubble 1923 nachweisen. Sie ist das entfernteste, mit bloßem Auge sichtbare, Objekt. Ihr Licht benötigt zweieinhalb Millionen Jahren, um zu uns zu gelagen.
Links von den Herbststernbildern schließen sich die Wintersternbilder an. Schon vor Mitternacht sind Stier, Fuhrmann, Zwillinge und Orion über dem Osthorizont zu finden. Die übrigen Wintersternbilder gehen erst in der zweiten Nachthälfte auf. Zu ihnen gehört das unscheinbare Sternbild Krebs, das Mars durchwandert. Beim Aufsuchen des roten Planeten sind die markanten Zwillingssterne Kastor und Pollux hilfreich. Mars steht links unterhalb von ihnen und wandert im Monatsverlauf auf den Löwen zu, der unterhalb des Großen Wagens steht. Am 1. und 2. des Monats kann man nach Mitternacht mit einem Fernglas die Wanderung unseres Nachbarplaneten durch den Sternhaufen Krippe verfolgen. Dieser Sternhaufen liegt zwischen den Zwillingen und dem Löwen im Krebs und hat eine Entfernung von 500 Lichtjahren. Mit bloßem Auge erscheint er wie ein Nebel, im Fernglas kann man aber viele seiner 300 Sterne erkennen. Da diese sehr dicht stehen, lässt sich vor ihrem Hintergrund die Marsbewegung gut erkennen.
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Unser Mond

Am 1. steht die schmale Sichel des vier Tage alten Mondes abends in der Waage. Am 8. überstrahlt der helle Mond leider schwache Draconiden, das sind Sternschnuppen, die scheinbar aus dem Sternbild Drache kommen. Lediglich helle Sternschnuppen kann man bis Mitternacht bestaunen, sie fliegen weit über den Himmel. Am 12. ist Vollmond in den Fischen. In der Nacht vom 12. auf den 13. steht der Mond rechts über Jupiter und nähert sich dem Planeten. In der Folgenacht können wir sehen, wie er sich wieder von ihm entfernt, wobei er jetzt auf seiner linken Seite steht. Die enge Begegnung der beiden hellsten Nachtgestirne ist schön anzusehen. Am 21. steht der abnehmende Mond morgens rechts vom Mars, am folgenden Morgen unter ihm. Am 26. ist Neumond, und am 31. beendet der wieder zunehmende Mond seinen Monatslauf im Schützen.
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Die Jupitermonde

Wer ein Fernglas hat, kann das sich verändernde Bewegungsspiel der Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto verfolgen, wie das erstmals Galileo vor etwas über 400 Jahren mit einem einfachen Fernrohr tat. Diese Beobachtungen waren für Galileo ein Indiz für die Richtigkeit des heliozentrischen Weltbilds. Die vier Galileischen Monde scheinen von der Erde aus betrachtet in einer Reihe zu stehen. Wir bekommen diesen Eindruck, da wir uns in der Ebene der Mondbahnen befinden. Manchmal sind einige Monde hinter dem Riesenplaneten versteckt oder sie werfen ihren Schatten auf ihn.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt weiter stark ab und zwar von 11 Stunden und 38 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Abnahme von fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:25 und 19:03 Uhr MESZ und am Monatsende um 7:20 und 16:56 Uhr MEZ. Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) endet am Sonntag, den 30. 10. um 3 Uhr MESZ. Die Uhren werden dann um eine Stunde auf 2 Uhr MEZ zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.09.2011 im Weser-Kurier.