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Venus ist hell glänzender "Abendstern",
Jupiter verabschiedet sich vom Abendhimmel.

Mars und Saturn bestimmen den Nachthimmel. Die drei hellsten Gestirne
stehen dieses Jahr abends ein letztes Mal dicht beisammen.

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Konjunktionen und Oppositionen sind besondere Konstellationen, die markante Himmelsereignisse beschreiben oder Hinweise auf günstige Beobachtungsmöglichkeiten geben.
Konjunktionen sind enge Begegnungen von Gestirnen. Im März konnte die markante Venus-Jupiter-Konjunktion am Abendhimmel betrachtet werden, die durch die Passage des Mondes verschönert wurde. Jetzt entfernen sich die beiden hellsten Planeten wieder voneinander. Venus taucht in der Abenddämmerung als glänzender Abendstern hoch über dem Westhorizont auf und Jupiter ist nur noch bis zum 25. mit bloßem Auge unterhalb der Venus knapp über dem Horizont zu finden. Beide bewegen sich jetzt auf ihre Konjunktion mit der Sonne zu, allerdings auf sehr unterschiedliche Weise.
Jupiter hat seine Konjunktion mit der Sonne im Mai. Er bleibt dann hinter der Sonne am Taghimmel unsichtbar und taucht erst im Juni wieder am Morgenhimmel auf. Seine Betrachtung ist nur zwischen aufeinanderfolgenden Konjunktionen mit der Sonne möglich, wenn sich sein Winkelabstand zur Sonne so weit vergrößert hat, dass er außerhalb des Dämmerungsscheins der Sonne zu sehen ist.
Bei Merkur und Venus mit ihrem im Vergleich zur Erde geringeren Sonnenabstand sind zwei unterschiedliche Konjunktionen mit der Sonne möglich: die obere, bei der sie hinter der Sonne unsichtbar werden und die untere, bei der sie vor der Sonne vorbeiziehen. In beiden Fällen tun sie das gewöhnlich knapp ober- oder unterhalb der Sonnenscheibe; dabei werden sie allerdings von der Sonne überstrahlt.
Venus hatte die obere Konjunktion im August letzten Jahres. Da sie auf ihrer inneren Planetenbahn die Erde einholt, vergrößerte sie den Winkelabstand zur Sonne und wurde Ende Oktober am Abendhimmel sichtbar. Jetzt bewegt sie sich auf ihre untere Konjunktion zu, die sie im Juni erreicht. Da die Venus diesmal sogar direkt vor der Sonne vorbeizieht, steht uns dann ein außergewöhnliches Ereignis bevor, das wir in diesem Jahrhundert ein letztes Mal verfolgen können.
Im Fernrohr kann man erkennen, wie seit der oberen Konjunktion der Beleuchtungsgrad ihres Planetenscheibchens abnimmt und Venus Sichelform annimmt. Trotzdem steigert sie bis Ende April ihre Helligkeit, weil sie sich der Erde annähert.
Wenn am Ende der Dämmerung die Sterne sichtbar werden, kann man die Wanderung des "Abendsterns" durch das goldene Tor der Ekliptik mit bloßem Auge verfolgen, das durch die Sternhaufen Siebengestirn und die Hyaden gebildet wird. Am 3. passiert Venus die unteren Bereiche des Siebengestirns, in der Monatsmitte wandert sie an den Hyaden vorbei, die sich um Aldebaran gruppieren, den Hauptstern im Wintersternbild Stier. Die übrigen Wintersternbilder Orion, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund finden sich links von der Venus. Im Monatsverlauf machen sie immer früher den Frühlingssternbildern Bootes, Löwe, Jungfrau und Waage Platz.
Die Opposition zweier Gestirne sind Positionen, bei denen sie von der Erde aus betrachtet einander gegenüber stehen. Spricht man von Opposition, ohne das Bezugsgestirn anzugeben, meint man die Opposition zur Sonne. Bei dieser Opposition ist das betreffende Gestirn die ganze Nacht über zu sehen, was dem Beobachter entgegenkommt. Bei den oberen Planeten Mars, Jupiter und Saturn, die sich auf den äußeren Planetenbahnen bewegen, sind Oppositionen darüber hinaus bedeutsam, da sie sich ereignen, wenn die Erde auf ihrer Planeteninnenbahn diesen oberen Planeten überholt. Dann ist der Abstand zu ihm besonders kurz.
Mars, der sich im Löwen aufhält, hatte seine Opposition im Vormonat und ist daher noch sehr auffällig. Saturn in der Jungfrau hat seine Opposition am 15. dieses Monats und bietet daher die besten Beobachtungsbedingungen in diesem Jahr. Er erreicht mit 1300 Millionen Kilometern seine kürzeste Entfernung zur Erde. Sein Licht benötigt für diese Distanz eine Stunde und zwölf Minuten.
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Unser Mond

Der Mond wandert im Monatsverlauf an den Planeten vorbei und hilft so sie aufzufinden. Am Monatsanfang wandert er auf Mars zu und zieht in der Nacht vom 3. auf den 4. unterhalb von ihm vorbei. Am 6. ist Vollmond, dann steht er in Opposition und nahe Saturn, der neun Tage später der Sonne gegenüber steht. In der Nacht vom 6. auf den 7. steht der Mond rechts unterhalb vom Ringplaneten und in der Folgenacht links unterhalb von ihm. Am 21. ist Neumond und der Mond steht in Konjunktion mit der Sonne. Am 22. zeigt sich abends die schmale Sichel des neuen Mondes rechts über Jupiter. Bis zum 24. wandert sie auf Venus zu und überholt den "Abendstern" am 25. Dies ist die letzte Gelegenheit in diesem Jahr, die drei hellsten Nachtgestirne so dicht beisammen am Abendhimmel zu betrachten. Am 30. steht der Mond wieder links unter Mars.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt weiterhin stark zu, und zwar von 13 Stunden und 2 Minuten auf 14 Stunden und 59 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:58 und 20:00 Uhr und am Monatsende um 5:53 und 20:52 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.3.2012 im Weser-Kurier.