Sterne und Planeten
Vier Planeten bringen sich in exponierte Stellung:
Venus und Jupiter rücken scheinbar am Abendhimmel immer dichter zusammen. Sie sind bereits
kurz nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont kaum zu übersehen. Eine sehr günstige
Gelegenheit, das sich anbahnende Rendezvous zu verfolgen. Wenn sich kurz vor Monatsende der Mond
dazugesellt, stehen die drei hellsten Nachtgestirne in schöner Konstellation beisammen.
Jupiter strebt im Monatsverlauf mehr dem Horizont und der Sonne zu und verliert dabei etwas an
Helligkeit. Dafür gewinnt Venus an Strahlkraft und steigt in der Dämmerung höher
hinauf.
Da sich der Winkelabstand zwischen den Planeten verringert, entsteht der Eindruck, dass sie
näher zusammenkommen; in Wirklichkeit entfernen sie sich aber von einander. Während
Jupiter scheinbar auf die Sonne zuwandert, schickt er sich an, auf seiner äußeren
Planetenbahn hinter unserem Zentralgestirn zu verschwinden und vergrößert dabei seinen
Abstand zu uns. Venus hingegen stand bereits im August letzten Jahres hinter der Sonne. Sie bewegt
sich auf ihrer inneren Planetenbahn schneller als die Erde und kommt uns näher.
Dabei wird vorübergehend ihr Winkelabstand zur Sonne größer und wir können
sie nach Sonnenuntergang gut auffinden. Wenn sie die Erde überholt und in ungefährer
Richtung zur Sonne steht, hält sie sich nur am Taghimmel auf und ist normalerweise unsichtbar.
Sehr selten jedoch zieht die Venus direkt vor der Sonnenscheibe vorbei. Solch ein Venustransit kann
mit einem geeigneten Augenschutz im Juni verfolgt werden. Er wiederholt sich erst wieder in 105
Jahren.
Unser Abstand von unserem anderen Nachbarplaneten, dem Mars, verringert sich ebenfalls. Mars
strebt seiner Opposition zur Sonne im März zu. Dann überholt die Erde den roten Planeten
auf ihrer Planeteninnenbahn und nähert sich ihm. Mars hält sich im Sternbild Löwe
auf, den man unter dem Großen Wagen findet. Er geht abends im Osten auf, steht gegen
Mitternacht hoch im Süden und morgens im Südwesten, ist also die ganze Nacht über
zu sehen. Mars ist aber auch ohne diesen Hinweis durch seine orangene Farbe und seine Helligkeit
gut zu finden, denn er ist jetzt nach Mond, Venus, Jupiter und Sirius fünfthellstes
Nachtgestirn und steigert im Monatsverlauf noch einmal deutlich seine Helligkeit.
Sirius, der hellste Stern, steht im Wintersternbild Großer Hund zwischen Jupiter und
Mars knapp über dem Horizont. Die übrigen Wintersternbilder Orion, Stier, Zwillinge
und Kleiner Hund mit ihren ebenfalls hellen Sternen stehen darüber und schmücken den
winterlichen Nachthimmel.
Links von Mars findet man nach 21 Uhr, gegen Monatsende auch schon davor, den ebenfalls
orangefarbenen Stern Arktur im Frühlingssternbild Bootes. Er liegt auf der Verlängerung
des Bogens der Deichsel des Großen Wagen und gehört zu den hellsten Sternen.
Verlängert man den Bogen der Wagendeichsel über Arktur hinaus, gelangt man zum fahlen,
etwas gelblichen Saturn, und dicht rechts daneben, zur Spica, dem bläulichen Hauptstern
im Frühlingssternbild Jungfrau,. Beide Gestirne gehen vor 23 Uhr auf. Mit etwas Übung
kann man die unterschiedlichen Farben der vier Gestirne erkennen und seine Farbwahrnehmung
schulen. Auch Saturn wird auffälliger; ihm steht im April seine Opposition zur Sonne bevor.
Unser Mond
Der Mond begegnet im Monatsverlauf allen Planeten. Am 1. steht er abends im Widder, links über
Jupiter. Am 7. ist Vollmond im Krebs. In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der Mond rechts unterhalb
und gegen Morgen direkt unterhalb von Mars, in den beiden Folgenächten zwischen Mars und
Saturn und am 13. morgens unterhalb des Ringplaneten. Am 21. ist Neumond. Am 24. zeigt sich
abends die Sichel des neuen Mondes rechts unter dem Abendstern und bildet gemeinsam mit ihm und
Jupiter eine Kette der drei hellsten Nachtgestirne. Ein wunderschöner Anblick, den man auch
noch an den Folgeabenden bewundern kann. Am 25. steht die Mondsichel rechts neben der Venus,
am 26. rechts unterhalb von Jupiter und am 27. über ihm. Am Schalttag, also am 29.,
beendet unser natürlicher Trabant seinen Monatslauf im Stier.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt wieder deutlich zu, und zwar von 8 Stunden und 59 Minuten auf 10
Stunden und 48 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von über dreieinhalb
Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.09 und
17.08 Uhr und am Monatsende um 7.14 und 18.02 Uhr.
Zur Handhabung der Sternkarte
Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen
Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten
betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man
die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung
auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann
über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.1.2012 im Weser-Kurier.
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