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Zwischen Venus und Jupiter bahnt sich ein Rendezvous am Abendhimmel an

Mars ist auffälliger Planet die ganze Nacht über

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15. Februar 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Vier Planeten bringen sich in exponierte Stellung:
Venus und Jupiter rücken scheinbar am Abendhimmel immer dichter zusammen. Sie sind bereits kurz nach Sonnenuntergang über dem Westhorizont kaum zu übersehen. Eine sehr günstige Gelegenheit, das sich anbahnende Rendezvous zu verfolgen. Wenn sich kurz vor Monatsende der Mond dazugesellt, stehen die drei hellsten Nachtgestirne in schöner Konstellation beisammen. Jupiter strebt im Monatsverlauf mehr dem Horizont und der Sonne zu und verliert dabei etwas an Helligkeit. Dafür gewinnt Venus an Strahlkraft und steigt in der Dämmerung höher hinauf.
Da sich der Winkelabstand zwischen den Planeten verringert, entsteht der Eindruck, dass sie näher zusammenkommen; in Wirklichkeit entfernen sie sich aber von einander. Während Jupiter scheinbar auf die Sonne zuwandert, schickt er sich an, auf seiner äußeren Planetenbahn hinter unserem Zentralgestirn zu verschwinden und vergrößert dabei seinen Abstand zu uns. Venus hingegen stand bereits im August letzten Jahres hinter der Sonne. Sie bewegt sich auf ihrer inneren Planetenbahn schneller als die Erde und kommt uns näher. Dabei wird vorübergehend ihr Winkelabstand zur Sonne größer und wir können sie nach Sonnenuntergang gut auffinden. Wenn sie die Erde überholt und in ungefährer Richtung zur Sonne steht, hält sie sich nur am Taghimmel auf und ist normalerweise unsichtbar. Sehr selten jedoch zieht die Venus direkt vor der Sonnenscheibe vorbei. Solch ein Venustransit kann mit einem geeigneten Augenschutz im Juni verfolgt werden. Er wiederholt sich erst wieder in 105 Jahren.
Unser Abstand von unserem anderen Nachbarplaneten, dem Mars, verringert sich ebenfalls. Mars strebt seiner Opposition zur Sonne im März zu. Dann überholt die Erde den roten Planeten auf ihrer Planeteninnenbahn und nähert sich ihm. Mars hält sich im Sternbild Löwe auf, den man unter dem Großen Wagen findet. Er geht abends im Osten auf, steht gegen Mitternacht hoch im Süden und morgens im Südwesten, ist also die ganze Nacht über zu sehen. Mars ist aber auch ohne diesen Hinweis durch seine orangene Farbe und seine Helligkeit gut zu finden, denn er ist jetzt nach Mond, Venus, Jupiter und Sirius fünfthellstes Nachtgestirn und steigert im Monatsverlauf noch einmal deutlich seine Helligkeit.
Sirius, der hellste Stern, steht im Wintersternbild Großer Hund zwischen Jupiter und Mars knapp über dem Horizont. Die übrigen Wintersternbilder Orion, Stier, Zwillinge und Kleiner Hund mit ihren ebenfalls hellen Sternen stehen darüber und schmücken den winterlichen Nachthimmel.
Links von Mars findet man nach 21 Uhr, gegen Monatsende auch schon davor, den ebenfalls orangefarbenen Stern Arktur im Frühlingssternbild Bootes. Er liegt auf der Verlängerung des Bogens der Deichsel des Großen Wagen und gehört zu den hellsten Sternen. Verlängert man den Bogen der Wagendeichsel über Arktur hinaus, gelangt man zum fahlen, etwas gelblichen Saturn, und dicht rechts daneben, zur Spica, dem bläulichen Hauptstern im Frühlingssternbild Jungfrau,. Beide Gestirne gehen vor 23 Uhr auf. Mit etwas Übung kann man die unterschiedlichen Farben der vier Gestirne erkennen und seine Farbwahrnehmung schulen. Auch Saturn wird auffälliger; ihm steht im April seine Opposition zur Sonne bevor.
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Unser Mond

Der Mond begegnet im Monatsverlauf allen Planeten. Am 1. steht er abends im Widder, links über Jupiter. Am 7. ist Vollmond im Krebs. In der Nacht vom 9. auf den 10. steht der Mond rechts unterhalb und gegen Morgen direkt unterhalb von Mars, in den beiden Folgenächten zwischen Mars und Saturn und am 13. morgens unterhalb des Ringplaneten. Am 21. ist Neumond. Am 24. zeigt sich abends die Sichel des neuen Mondes rechts unter dem Abendstern und bildet gemeinsam mit ihm und Jupiter eine Kette der drei hellsten Nachtgestirne. Ein wunderschöner Anblick, den man auch noch an den Folgeabenden bewundern kann. Am 25. steht die Mondsichel rechts neben der Venus, am 26. rechts unterhalb von Jupiter und am 27. über ihm. Am Schalttag, also am 29., beendet unser natürlicher Trabant seinen Monatslauf im Stier.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt wieder deutlich zu, und zwar von 8 Stunden und 59 Minuten auf 10 Stunden und 48 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von über dreieinhalb Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.09 und 17.08 Uhr und am Monatsende um 7.14 und 18.02 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.1.2012 im Weser-Kurier.