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Venus wandert auf Jupiter zu

Ein Ausblick auf die astronomischen Höhepunkte im Jahr 2012

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Jupiter begleitet uns seit acht Monaten. Er war in dieser Zeit häufig das auffälligste Himmelsobjekt. Seit seiner Opposition im Oktober hat er nur wenig an Helligkeit eingebüßt. Venus kommt immer besser zum Vorschein, steigert allmählich ihre Helligkeit und wird zum strahlenden "Abendstern", der Jupiter in seiner Helligkeit noch deutlich übertrumpft. Man findet sie in der Abenddämmerung knapp über dem Südwesthorizont. Jupiter steht höher am Südhimmel. Venus bewegt sich vor dem Sternenhintergrund schneller als der weiter entfernte Jupiter und nähert sich dem Riesenplaneten. In den nächsten drei Monaten kann man diese Annäherung und die sich anbahnende Begegnung sehr gut verfolgen.
Zwischen beiden Planeten zeigt sich noch das Herbstviereck als Erinnerung an die letzte Jahreszeit. Links von Jupiter funkeln die prächtigen Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Großer und Kleiner Hund. In keiner anderen Jahreszeit sind so viele helle Sterne so dicht beieinander versammelt, gekrönt vom Band der Milchstraße, das sich durch diese Sternbilder zieht. Es wird aus Milliarden Sternen in den entfernten Bereichen unserer Galaxis gebildet. Zu seiner Betrachtung ist ein dunkler Ort abseits heller Lichtquellen erforderlich, der in unseren lichtüberfluteten Städten allerdings schwer zu finden ist.
Links von den Wintersternbildern zeigt sich als Frühlingsvorbote der Löwe. Man findet ihn noch besser unter dem Großen Wagen. Nach Mitternacht gehen im Osten Jungfrau und Waage auf, die in der kommenden Jahreszeit den ganzen Nachthimmel bestimmen. Mars und Saturn wandern durch diese Frühlingssternbilder. In der Monatsmitte wechselt Mars aus dem Löwen vorübergehend in die Jungfrau. Am Monatsende begibt er sich in seine Oppositionsschleife und wandert zurück in Richtung des Löwen. Die nahende Opposition wird auch durch seine Helligkeitszunahme deutlich; sie findet im März statt. Bereits jetzt ist Mars durch seine Helligkeit und seine rötliche Farbe ein Lichtblick. Etwas weniger auffällig als der rote Planet ist Saturn. Er hält sich in der Jungfrau links vom Hauptstern Spica auf. Man findet diesen, indem man den Bogen der Deichsel des Großen Wagens verlängert. Dabei gelangt man erst zum orangefarbenen Arktur und dann zur bläulichen Spica. Vielleicht erreicht man auch gleich Saturn, da er heller als Spica ist und sich in ihrer Nähe befindet.
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Unser Mond

Am 1. steht der zunehmende Mond abends rechts von Jupiter in den Fischen und am 2. rechts über ihm. Am 3. hat er ihn überholt und steht links über ihm. Am 9. ist Vollmond in den Zwillingen. Am 13. steht der abnehmende Mond in der zweiten Nachthälfte rechts vom Mars, am 13. rechts unterhalb und am 14. direkt unterhalb von ihm. Am 16. steht er rechts von Saturn und Spica, fast in einer Reihe mit diesen Gestirnen. Am 23. ist Neumond. Am 26. steht die Sichel des neuen Mondes abends rechts über der Venus, am 27. und 28. zwischen Venus und Jupiter, am 29. rechts von Jupiter und am 30. links über ihm. Die Passage des Mondes entlang der beiden hellsten Planeten ist sehr schön anzusehen. Im Vergleich zum Monatsbeginn kann man schon erkennen, das sich Venus und Jupiter näher gekommen sind. Am 31. steht der Mond im Widder und ist im 1. Viertel nur halb zu sehen.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 55 Minuten zu. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von etwa zweieinhalb Minuten pro Tag. Diese Zunahme kann man in den ersten Tagen des neuen Jahres kaum wahrnehmen und, wenn überhaupt, nur am Abend feststellen. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.39 und 16.18 Uhr und am Monatsende um 8.11 und 17.06 Uhr.
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Ausblick auf die astronomischen Höhepunkte im Jahr 2012

Neben der Venus-Jupiter-Konjunktion im März gibt es weitere astronomische Höhepunkte im Jahr 2012. Einen der sehr seltenen Venustransite, bei denen die Venus vor der Sonnenscheibe vorbeizieht, kann man in Bremen am 6. Juni frühmorgens bei Sonnenaufgang bestaunen. Weitere Finsternisse, nämlich zwei Sonnenfinsternisse vom 20. bis 21. Mai und 13. bis 14. November, die über die Datumsgrenze verlaufen, und eine partielle Mondfinsternis am 4. Juni kann man leider von Mitteleuropa nicht verfolgen.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.12.2011 im Weser-Kurier.