Sterne und Planeten
Venus steigert weiterhin nur zögerlich ihre Helligkeit. Obwohl sie hellster Planet ist,
werden ihre Sichtbedingungen noch nicht besser. Sie taucht nur für kurze Zeit in der
Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont auf. Mit etwas Übung kann man
dennoch die sich anbahnende Venus-Saturn-Konjunktion verfolgen. Ein Fernglas kann dabei
gute Dienste leisten.
Saturn findet man immer noch im Gestirnsdreieck mit den beiden übrigen Eckgestirnen
Arktur und Spica, die man durch die Verlängerung des Bogens der Deichsel des
Großen Wagens findet. Der weit entfernte Planet Saturn, links von Spica, entfernt
sich sehr langsam von diesem Stern. Der innere Planet Venus bewegt sich schneller vor
dem Sternenhintergrund, wandert rasch auf Spica zu und verkürzt im Monatsverlauf
auch deutlich seinen Winkelabstand zu Saturn. Am 25. rahmen beide Planeten Spica in
der Mitte ein.
Unberührt von planetaren Veränderungen bewegt sich das Sommerdreieck mit
den Ecksternen Wega, Deneb und Atair im Verlauf der kurzen Nacht von Südosten nach
Westen. Es steht hoch am Himmel und ist kaum zu übersehen. Die Tierkreissternbilder
Skorpion, Schütze und Steinbock unter dem Sommerdreieck ziehen ihre Bahn knapp über
dem Horizont.
Unter dem im Osten bereits aufgehenden Herbstviereck, in den Tierkreissternbildern
Wassermann, Fische und Widder, versammeln sich immer wieder Planeten. Die beiden
entferntesten Planeten, Neptun und Uranus, die sich dort zurzeit aufhalten, lassen sich
aber nur mit lichtstarken Ferngläsern oder Fernrohren aufspüren. Die oberen
beiden Sterne des Herbstvierecks kann man zu einer Sternenkette aus fünf Sternen
ergänzen, die wie eine große Schale aussieht. Die mittleren drei stellen
Kopf, Körper und einen Fuß der Andromeda dar. Der fünfte, Mirphak, ist
hellster Stern im Perseus, dem Erretter der Andromeda in der griechischen Sage.
In der Morgendämmerung kann das planetare Stellungsspiel, das im Vormonat begann,
weiter verfolgt werden. Allerdings muss man dazu sehr früh aufstehen oder spät
nach Hause kommen. Merkur, Mars und Jupiter bilden über dem Nordosthorizont eine
Planetenkette, die sich im Monatsverlauf dehnt. Jupiter erscheint als erster über
dem Horizont, ist zweithellster Planet, heller als alle Sterne und daher das
auffälligste Objekt in dieser Himmelsregion. Mars folgt links unter dem
Riesenplaneten und links darunter hält sich bis zum 13. Merkur auf.
Die Perseiden
Jedes Jahr um den 12. August herum saust die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch die
Reste der Trümmerwolke des Kometen Swift-Tuttle und fängt viele der dort
enthaltenen Staubteilchen ein. Diese verglühen in der Erdatmosphäre, regen
Luftmoleküle zum Leuchten an und bilden den ergiebigsten Sternschnuppenschwarm des
Jahres. Die Leuchtspuren scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen und werden daher
Perseiden genannt. Vom 10. bis 14. darf man sich über viele Sternschnuppen freuen.
Die beste Beobachtungszeit liegt in der Nacht vom 12. auf den 13., besonders in der
zweiten Nachthälfte, dann ist der Mond untergegangen und stört nicht mit
seinem Licht. Auch künstliche Lichtquellen sollte man möglicht meiden.
Unser Mond
Der abnehmende Mond steht am 1. morgens im Stier und wandert auf die Planetenkette aus
Jupiter, Mars und Merkur zu. Man findet die Planeten links unter unserem Trabanten. Am 3.
ist er soweit aufgerückt, dass er mit den Planeten eine Viererkette bildet mit etwa
gleichen Abständen zwischen den Gliedern. Hier bewährt sich der Mond wieder
als Planetenaufsuchhilfe. Am 4. steht er rechts unter Jupiter und Mars und bildet mit
den Planeten ein gleichseitiges Gestirnsdreieck. Am 5. steht er rechts unter Merkur,
und am 6. ist Neumond. Am 10. ist die schmale Sichel des neuen Mondes in der
Abenddämmerung für kurze Zeit links unter der Venus zu finden. Am
nächsten Abend steht sie zwischen Venus und Saturn, am 12. rechts unter
Saturn und am folgenden Abend links von ihm. Am 21. ist Vollmond im Wassermann.
Am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf in den Zwillingen rechts von Jupiter.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 15 Stunden und 37 Minuten auf 13 Stunden und 43 Minuten ab.
Das sind fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am
Monatsbeginn um 5.42 und 21.19 Uhr und am Monatsende um 6.33 und 20.16 Uhr.
Zur Handhabung der Sternkarte
Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen
Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten
betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man
die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung
auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann
über den Kopf gewölbt denken.
Download zu unserem Newsletter
Auf dem
Download
zu unserem
Newsletter
finden Sie Bastelvorschläge und andere spannende Materialen - nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer interessant.
Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.7.2013 im Weser-Kurier.
|