Sterne und Planeten
Merkur zählt zwar zu den hellen Planeten, aber sein Glanz fällt weniger auf,
da er nur in den ersten fünf Februartagen kurz nach 18 Uhr über knapp dem
Südwesthorizont in der hellen Abenddämmerung zu finden ist. Dagegen
präsentiert sich Jupiter majestätisch, wie es seiner Rolle als
"Göttervater" entspricht. Der Riesenplanet strahlt bereits in der
Abenddämrung über dem Osthorizont und bleibt fast die ganze Nacht über
sichtbar und das den ganzen Monat lang. Da er erst im Januar seine Opposition zur Sonne
hatte, lässt er sich immer noch gut beobachten, sowohl mit bloßem Auge als
auch mit dem Fernglas. Um Jupiter gruppieren sich die Wintersternbilder Zwillinge, Stier,
Orion, Kleiner und Großer Hund. Mit ihren sehr hellen Sternen verschönern sie
ebenfalls den prächtigen Winterhimmel.
Am Ende der Abenddämmerung steigen bereits die ersten Sterne aus dem
Frühlingssternbild Löwe über den Osthorizont und verkünden den
nahenden Frühling. Man findet den Löwen unter dem Großen Wagen, der im
Verlauf der Nacht in einem hohen Bogen durch den Zenit über den Himmel fährt.
Nach Mitternacht folgen die Frühlingssternbilder Jungfrau und Waage. Zu Gast sind
dort Mars und Saturn. Beide Planeten steigern ihre Helligkeit, da sie auf ihre
Oppositionen im April und Mai zusteuern.
Anfang des Monats steht Mars knapp über Spica, dem Hauptstern in der Jungfrau.
Beide Gestirne findet man durch eine weite Verlängerung des Bogens der Deichsel
des Großen Wagens über den Stern Arktur hinaus. Im Laufe des Monats wandert
Mars nach links und entfernt sich dadurch von Spica. Nach einigen Nächten kann man
diese Veränderung mit bloßem Auge wahrnehmen. Auch der Helligkeitszuwachs
des rötlichen Mars fällt auf. Die Bewegung von Saturn ist wegen seiner
großen Entfernung zur Erde und zur Sonne wesentlich gemächlicher und
schwer zu erkennen. Man findet ihn links von Mars.
Wenn Jupiter morgens im Nordwesten untergeht, gibt er die Rolle als hellstes Nachtgestirn,
vom Mond einmal abgesehen, an die noch heller strahlende Venus ab. Kaum zu übersehen
steigt sie über dem Südosthorizont auf und zeigt sich im Februar im hellsten
Glanz dieses Jahres. Wer sie mit einem Fernglas bei stärkerer Vergrößerung
oder einem Fernrohr betrachtet, kann gut ihre Sichelgestalt erkennen. Im Monatsverlauf
wird das Planetenscheibchen kleiner und rundlicher.
Unser Mond
Am 1. steht die schmale Sichel des zwei Tage alten Mondes direkt über Merkur und bietet
eine selten gute Aufsuchhilfe für den sonnennahen Planeten, der sich häufig in der
hellen Dämmerung und dem horizontnahen Dunst versteckt. In der Nacht vom 10. auf den
11. wandert der Mond an Jupiter vorbei, und zwar unterhalb von ihm. Am 15. ist Vollmond
im Löwen. Am 19. steht der abnehmende Mond morgens rechts unter Mars und rechts
von Spica, am 20. und 21. zwischen Mars und Saturn und am 22. links unter Saturn. Am
26. gegen 6 Uhr gibt es eine sehr enge und schöne Begegnung der schmalen Mondsichel
mit der Venus. In Mitteleuropa zieht die Mondsichel in der Morgendämmerung knapp
unter dem "Morgenstern" vorbei. In West- und Zentralafrika und im
südlichen Asien bedeckt der Mond sogar unseren Nachbarplaneten. Am 28. beendet
der Mond seinen Monatslauf im Wassermann.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 9 Stunden auf 10 Stunden und 46 Minuten wieder spürbar
zu. Das sind durchschnittlich über dreieinhalb Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs-
und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:09 und 17:09 Uhr und am Monatsende um 7:15
und 18:01 Uhr.
Zur Handhabung der Sternkarte
Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen
Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von
oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man
kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung,
in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die
Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.1.2014 im Weser-Kurier.
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