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Jupiter verabschiedet sich
Zwei Gestirnsdreiecke und eine Gestirnskette bestimmen den Nachthimmel

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Jupiter verabschiedet sich am Abendhimmel und bleibt nur noch bis zum 25. mit bloßem Auge in der Abenddämmerung sichtbar. Er steht dann bereits knapp über dem Nordwesthorizont und taucht bald danach in die horizontnahen Dunstschichten ein. Damit geht seine 11-monatige Präsenz am Nachthimmel zu Ende. Sein Verweilen hinter der Sonne ist aber kurz, bereits im August taucht er wieder am Morgenhimmel auf. Bis dahin lenken andere Gestirne die Hauptaufmerksamkeit auf sich.
Nach Jupiters Abgang von der Himmelsbühne regieren Mars und Saturn den Nachthimmel. Sie hatten in den beiden letzten Monaten ihre Opposition zur Sonne und gehören daher immer noch zu den auffälligsten Gestirnen. Man findet sie in den kommenden kurzen Nächten im Südwesten. Neben den Planeten fallen die Sterne Wega, Capella und Arktur in unterschiedlichen Himmelsrichtungen ins Auge. In dieser Reihenfolge tauchen sie nach Mars in der Abenddämmerung auf. Capella ist ein Überbleibsel aus dem Wintersternbild Fuhrmann, das noch immer knapp über dem Nordhorizont auf sich aufmerksam macht. Ein heller Stern in dieser Himmelsrichtung und so tief am Himmel kann jedes Mal etwas irritieren. Arktur, im Frühlingssternbild Bootes, positioniert sich über Mars und Saturn und bildet mit beiden Planeten ein fast gleichseitiges Dreieck. Links darüber fällt ein weiteres Sternendreieck auf. Es ist fast gleichschenklig, sieht aus wie ein großes Tortenstück, mit der Spitze nach unten. Der hellste Stern rechts oben ist Wega. Die beiden übrigen Dreieckssterne, Deneb und Atair, stehen links von Wega beziehungsweise unter ihr. Dieses Sternendreieck kündigt den Jahreszeitwechsel an. Es bestimmt jedes Jahr den Sommerhimmel und heißt daher "Sommerdreieck".
Auffällig sind außerdem Spica zwischen Mars und Saturn sowie Antares links von Saturn. Diese beiden Sterne bilden mit den beiden Planeten eine Gestirnskette, die uns schon länger begleitet. Sie fügt sich in das Dreieck aus Arktur, Mars und Saturn ein und ermöglicht es, die Wanderung der Planeten über mehrere Monate hinweg zu verfolgen. Mars wandert, nachdem er seine Oppositionsschleife durchlaufen hat, wieder "rechtläufig", d.h. nach links, und verkürzt dadurch die Kette. Dabei bewegt sich der rötliche Planet zielstrebig auf die bläuliche Spica zu; dies kann man sehr schön im ganzen Monatsverlauf verfolgen. Saturn ist sehr viel gemächlicher. Erst nach Wochen kann man die Veränderung seiner Position zwischen Spica und dem rötlichen Antares wahrnehmen.
Der hellste Planet, die Venus, bleibt "Morgenstern". Man muss allerdings früh ausstehen, um sie in der früh einsetzenden Morgendämmerung zu erblicken. Anfang des Monats geht sie gegen 4 Uhr und am Monatsende eine halbe Stunde früher auf.
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Unser Mond

Am 1. steht die schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung links unter Jupiter. Bis zum 6. strebt unser Trabant auf den roten Planeten zu und passiert ihn in der Nacht vom 7. auf den 8. unterhalb. In der Folgenacht passiert er Spica oberhalb im knappen Winkelabstand. In der Nacht vom 10. auf den 11. wandert er dann knapp unterhalb von Saturn vorbei. In der Nacht vom 12. auf den 13. steht der fast volle Mond links über Antares. Am 24. findet man die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung rechts neben der Venus. Am 27. ist Neumond. Am 29. kann man die sehr schmale Sichel des neuen Mondes mit einem Fernglas in der Abenddämmerung links unter Jupiter ausmachen.
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Tageslängen

Bis zum 21. nimmt die Tageslänge von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten zu. Dann erleben wir den längsten Tag. An ihm ist Sommeranfang und Sommersonnwende. Bis zum Monatsende nimmt die Tageslänge dann wieder um fünf Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.05 und 21.41 Uhr, am 21. um 4.58 und 21.55 Uhr und am Monatsende um 5.02 und 21.54 Uhr. In den langen Sommertagen geht die Sonne fast im Nordosten auf und im Nordwesten unter. Auf ihrem kurzen nächtlichen Weg von Nordwesten nach Nordosten verläuft ihre Bahn nur knapp unter dem Horizont. Verlässt man die Stadt Bremen mit ihren störenden Lichtquellen, kann man die Bahn Sonne erahnen, da in nördlicher Richtung noch ihr schwacher Dämmerungsschein zu sehen ist. Unsere Juninächte werden also auch in Bremen und Umgebung nicht völlig dunkel.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.5.2014 im Weser-Kurier.