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Zur Adventszeit schwirren die Geminiden durch die Nacht

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15. Dezember 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Die Geminiden

Seit Ende des 18. Jahrhunderts erfreuen uns zur Adventszeit die Geminiden. Dieser Sternschnuppenstrom ist somit eine relativ junge Erscheinung. Dabei konnten in den ersten Jahren nur wenige Sternschnuppen gezählt werden. Bis zum Beginn unseres Jahrhunderts hat sich die Aktivität des Stroms jedoch deutlich gesteigert und übertrifft inzwischen sogar die bekannteren Perseiden im August. Damit sind die Geminiden zurzeit der stärkste Meteorstrom. Ursache für diese Entwicklung ist die Schwerkraftwirkung zwischen Jupiter und Erde. Sie sorgt dafür, dass sich der Abstand zwischen den Bahnen von Erde und Geminiden immer weiter verringert hat. Das wird sich allerdings wieder ändern sodass die Aktivität des Meteorschauers in einigen Jahren wieder abnehmen wird, um am Ende unseres Jahrhunderts endgültig zu versiegen.
Die beste Beobachtungszeit für die Geminiden liegt dieses Jahr zwischen dem 7. und 17. In den ersten Tagen erscheinen sie noch vereinzelt und sind überwiegend schwach. Zur Monatsmitte steigert sich die Aktivität und nimmt bis zum Maximum am Montag, dem 14., in den Abendstunden zu.
Die Beobachtungsbedingungen sind bei klarem Wetter bestens, da der junge Mond noch nicht stört und bereits vor Mitternacht untergeht. Außerdem ist die Beobachtungszeit sehr komfortabel, da das Ursprungssternbild der Geminiden, die Zwillinge (lateinisch Gemini), sich bereits am Ende der Abenddämmerung im Nordosten am Himmel zeigt. Durch den horizontnahen Ausstrahlungspunkt besteht darüber hinaus die Chance, sogenannte "Earth-grazer" zu bewundern. Das sind Schnuppen, die tangential durch die Erdatmosphäre schwirren und besonders lange Leuchtspuren erzeugen.


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Sterne und Planeten

Der Sternhimmel zeigt im Dezember herbstliche und winterliche Züge. Rechts neben dem Wintersternbild Zwillinge geht abends der Stier auf und zu späterer Stunde gesellen sich Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen hinzu. Rechts von ihnen rückt das Herbstviereck immer weiter nach Westen, macht den Wintersternbildern Platz und leitet den Wechsel zur neuen Jahreszeit ein.
Die langen Nächte bieten morgens eine weite Vorausschau auf kommende Jahreszeiten, denn wir können bereits auf die Frühlingssternbilder und sogar auf einige Sommersternbilder blicken. Als Frühlingsvorbote zeigt sich links von den Wintersternbildern zuerst der Löwe. Er geht schon vor Mitternacht im Osten auf. Man findet ihn immer unter dem Großen Wagen. Später folgen Jungfrau und Waage. Durch den Löwen wandert der auffällige Jupiter, und Venus glänzt als "Morgenstern" am Monatsanfang in der Jungfrau, später in der Waage. Dazwischen kann man den orangefarbenen Mars entdecken. Er wandert knapp über dem bläulichen Hauptstern der Jungfrau vorbei; am 20. steht er direkt über ihm, am 23. dicht links darüber.
Die Planetenparade der beiden letzten Monate wird damit fortgeführt. Am Monatsanfang und Monatsende gesellt sich der Mond zu den Planeten, und nach Weihnachten taucht der noch lichtschwache Saturn in der Morgendämmerung im Sommersternbild Schlangenträger auf und verlängert die Planetenkette bis zum Horizont. Die Kettenglieder stehen am Monatsbeginn in einer Reihe mit etwa gleichen Abständen. In der Verlängerung der Kette nach rechts oben findet man Regulus, den Hauptstern im Löwen. Bis zum Jahresende strebt Venus auf Saturn zu, die Konjunktion ist im Januar. Die entfernten und dadurch gemächlichen Planeten Jupiter und Saturn bewegen sich ebenfalls auf einander zu, benötigen aber bis zu ihrer Konjunktion noch fünf Jahre. Diese seltene Planetenbegegnung erinnert an eine besondere Jupiter-Saturn-Konjunktion, die vor über 2000 Jahren stattfand und mit dem "Stern von Bethlehem" in Verbindung gebracht wird.


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Unser Mond

Am 1. wechselt die schmale abnehmende Mondsichel vom Krebs in den Löwen. Am 2. steht sie morgens rechts unter Regulus und bildet mit Jupiter, Mars und Venus eine gerade Kette mit gleichen Abständen – ein eindruckvoller Anblick! Dann wandert sie die Planetenglieder ab. Am 4. steht sie unter Jupiter, am 6. unter Mars und am 8. unter Venus. Am 11. ist Neumond – günstig für die Geminidenbetrachtung. Am 25. ist Vollmond in den Zwillingen. Am 30. hat der abnehmende Mond morgens wieder die Planetenkette erreicht. Ihre Abstände sind größer geworden, und Saturn hat die Kette darüber hinaus verlängert. Am Silvestermorgen steht der Mond im Löwen rechts neben Jupiter.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt bis zum 22. von 7 Stunden und 57 Minuten auf 7 Stunden und 33 Minuten ab. Dann ist mit dem kürzesten Tag Winteranfang. Bis Silvester nimmt sie wieder um 5 Minuten zu. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:15 und 16:12 Uhr, am 22. um 8:37 und 16:10 Uhr und am Monatsende um 8:39 und 16:17 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.11.2015 im Weser-Kurier.