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Saturn bietet in der Oppositionsstellung eine gute Aussicht

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15. Mai 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Bereits in der Abenddämmerung überspannen Venus, Jupiter und Saturn den Himmel, und in dieser Reihenfolge tauchen sie auch in der zunehmenden Dunkelheit auf: Venus im Westen, Jupiter im Südwesten und Saturn im Südosten. Im Monatsverlauf kann man gut verfolgen, wie sich Venus und Jupiter immer mehr annähern und auf ihre Konjunktion Ende Juni zusteuern. Der "Abendstern" geht kurz nach Mitternacht unter, während der Riesenplanet zum Monatsbeginn gegen 3.30 Uhr und am Monatsende zwei Stunden früher die Himmelsbühne verlässt.
Saturn kommt am 23. in der Waage in Opposition zur Sonne. Er erreicht dann in diesem Jahr seine kürzeste Entfernung zur Erde und erstrahlt in der ganzen, wenn auch kurzen, Mainacht im hellsten Glanz. Am Oppositionstag benötigt das Licht des Ringplaneten 74,6 Minuten auf der Wegstrecke zu uns. Da die elliptischen Planetenbahnen von einer Kreisbahn abweichen, sind die Entfernungen zur Oppositionszeit unterschiedlich und damit auch die Oppositionshelligkeiten. Für diese Helligkeit spielt beim Saturn außerdem eine Rolle, dass unser Blickwinkel auf die Ringe in einem Rhythmus von 29 Jahren schwankt.
2009 konnten selbst Fernrohrbeobachter die Ringe nicht erkennen, denn ihnen zeigte sich nur die extrem dünne Kante der Ringe, die mit weniger als 100 m Dicke im Vergleich zum Saturndurchmesser von 280 000 km weniger als 0,0004 ‰ ausmacht. Seitdem neigt sich uns Saturn mehr mit seiner Nordhemisphäre zu. Damit öffnen sich auch seine Ringe, und die Helligkeit des Ringplaneten nimmt zu. In diesem Jahr ist die Ringöffnung mit 24,4° schon fast maximal, und die Helligkeit von Saturn übertrifft für kurze Zeit sogar die von Arktur, einem geeigneten hellen Vergleichsstern.
Merkur lässt sich in der ersten Maiwoche noch gut mit bloßem Auge in der Abenddämmerung aufspüren. Man findet ihn 20 Minuten nach Sonnenuntergang knapp über dem Nordwesthorizont, weit unterhalb der Venus und etwas rechts von ihr. Wer ihn im Vormonat nicht entdecken konnte, hat Anfang Mai dafür noch eine zweite Chance.
Venus wandert im Monatsverlauf auf die Zwillinge zu und bildet zum Monatswechsel mit Castor und Pollux ein Dreiergestirn mit gleichen Abständen. Jupiter hält sich im unscheinbaren Sternbild Krebs auf. Die Wintersternbilder Zwillinge und Krebs sind nur noch kurz zu sehen, lediglich Teile des Fuhrmanns mit seinem hellen Stern Capella bleiben als Erinnerung an den Winter; alle anderen Wintersternbilder sind bereits untergegangen.
Saturn wechselt im Monatsverlauf vom Skorpion in die Waage. Weiter rechts schließen sich die Frühlingssternbilder Jungfrau und Löwe an; darüber steht das Sternbild Bootes. Die jeweils hellsten Sterne in diesen Sternbildern sind Spica, Regulus und Arktur. Sie bilden das Frühlingsdreieck, das in diesem Jahr von den noch helleren Riesenplaneten eingerahmt wird. Schöne Lichtblicke in diesem Frühling!

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Unser Mond

Der Mond hält sich in der Nacht vom 1. auf den 2. zwischen Jupiter und Saturn im Sternbild Jungfrau auf und wandert auf ihren Hauptstern Spica zu. Am 4. ist Vollmond in der Waage. In der Nacht vom 4. auf den 5. steht der Mond rechts von Saturn und in der Folgenacht links von ihm. Am 18. ist Neumond. Am 20. steht die schmale Mondsichel unter der Venus und am Folgeabend links unter ihr. Am 23. und 23. steht der Mond unterhalb der Verbindungslinie zwischen Venus und Jupiter und am Folgeabend links vom Riesenplaneten. Um diese schönen Konstellationen mit den drei hellsten Nachtgestirnen gruppieren sich Castor und Pollux über der Venus, Regulus links über Jupiter, Procyon knapp über dem Horizont zwischen Venus und Jupiter und Capella rechts vom "Abendstern" in größerem Abstand: Eine letzte Gelegenheit in diesem Frühjahr diese Sterne des Winterhimmels beisammen zu sehen. In der Nacht vom 30. auf den 31. und der Folgenacht steht der Mond zwischen Spica und Saturn.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 15 Stunden auf 16 Stunden und 33 Minuten zu. Das sind durchschnittlich drei Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:53 und 20:53 Uhr und am Monatsende um 5:06 und 21:39 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.4.2015 im Weser-Kurier.