Sterne und Planeten
Venus, Jupiter und Mars haben sich bereits im September am Morgenhimmel versammelt. Im Oktober führen sie eine spannende Planetenparade mit wöchentlich wechselndem Stellungsspiel vor. Zusätzlich erhalten sie Besuch von Merkur. Leider sind die Beobachtungszeiten in den frühen Morgenstunden ungünstig. Die helle Venus erscheint noch vor dem ersten Morgengrauen gegen 3.30 Uhr als Erste über dem Osthorizont. Jupiter folgt dann später links unter dem "Morgenstern". Am Anfang des Monats reihen sich Mars und der Hauptstern im Löwen, Regulus, zwischen den beiden hellsten Planeten zu einer fast gradlinigen Gestirnskette ein. Regulus steht rechts über dem Mars und ist etwas lichtstärker als der rötliche Planet. Ab 5 Uhr sind alle Kettenglieder in der Morgendämmerung aufgereiht, eine prägnante Gestirnskette am frühen Morgen!
Im Monatsverlauf folgt ein rascher Stellungswechsel und unsere Nachbarplaneten Venus und Mars streben auf den Riesenplaneten Jupiter zu. Am 9. überholt Venus jedoch zunächst Regulus rechts unterhalb. Zu dieser Gestirnsgemeinschaft gesellt sich dann auch noch der Mond.
Mars ist der erste Nachbarplanet, der Jupiter überholt. Am 18. steht er bereits knapp links vom Riesenplaneten und am 25. und 26. folgt der "Morgenstern". Die beiden hellsten Planeten stehen dann dicht beisammen, und zwar Jupiter links von der Venus. Das Planetenwettrennen wird danach weiter fortgesetzt. Die Venus strebt auf den Mars zu, wird ihn jedoch erst Anfang November überholen.
Vom 12. bis 22. spielt auch Merkur mit etwas Abstand in der Gestirnsparade mit. Den sonnennächsten Planeten findet man links unter der Planetenkette knapp über dem Horizont. Unter günstigen Bedingungen kann man ihn auch zwei bis drei Tage vor oder nach dem genannten Zeitraum aufspüren, auf jeden Fall mit einem Fernglas. Damit sind dann fast alle freisichtigen Planeten ziemlich dicht am Morgenhimmel versammelt.
Lediglich Saturn fehlt bei diesem Treffen. Er zeigt sich noch bis zur Monatsmitte weitab von seinen Planetenkollegen am Abendhimmel und zieht dort gemächlich unter dem hellen Stern Wega knapp über dem Südwesthorizont seine Bahn. Wega bildet mit Deneb und Atair das auffällige Sommerdreieck, das sich als Erinnerung an den letzten Sommer aber bereits in der ersten Nachthälfte dem Westhorizont zuneigt. Links von diesem Sterndreieck bestimmen jetzt die Herbststernbilder den ganzen Nachthimmel. Zu ihnen gehören Pegasus und Andromeda, deren vier auffälligste Sterne das Herbstviereck bilden. Gegen Morgen tauchen die prächtigen Wintersternbilder auf. Besonders auffällig sind Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund. Der Wintervorbote Stier geht bereits vor Mitternacht auf. Kleiner und Großer Hund und Orion stehen rechts von der Planetenparade. Mit ihren hellen Sternen ergänzen sie den reizvollen morgendlichen Himmelsanblick.
Unser Mond
Der Mond wechselt am 1. vom Widder in den Stier, ist danach morgens zu sehen und passiert an den folgenden Tagen Orion und Zwillinge. Am 8. hat er den Löwen und die sich darin aufhaltende Planetenparade erreicht. Links darüber bildet er mit Venus und Regulus sowie mit Mars und Jupiter eine schöne Gestirnskette. Auch an den folgenden Tagen lohnt es, den Mond in der morgendlichen Planetengemeinschaft zu suchen. Am 9. steht er zwischen Mars und Venus etwas unterhalb von beiden und am 10. unterhalb vom Jupiter. Am 11. hat er Merkur rechts oberhalb erreicht, was besser mit einem Fernglas zu sehen ist. Am 13. ist Neumond. Am Abend des 16. findet man unseren Trabanten über Saturn. Am 27. gibt es einen besonders großen Vollmond, denn am Vortag ist der Mond mit 375 000 km der Erde näher als gewöhnlich, und am 31. beendet er seinen Monatslauf im Stier.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt von 11 Stunden und 38 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten ab. Das sind im Durchschnitt fast 4 Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:25 und 19:03 Uhr MESZ und am Monatsende um 7:20 und 16:56 Uhr MEZ; am Sonntag, den 25. wird die Uhr von Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) wieder auf Normalzeit (MEZ) zurückgestellt.
Zur Handhabung der Sternkarte
Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen
Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von
oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man
kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung,
in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die
Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 25.9.2015 im
Weser-Kurier.
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