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Jupiter und Mars sind Glanzpunkte der Nacht

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Gerade erst im März stand Jupiter in Opposition zur Sonne. Daher hat seine Helligkeit bislang kaum abgenommen, und er bestimmt weiterhin den Nachthimmel. In der Abenddämmerung taucht der Riesenplanet im Südosten auf und geht morgens im Westen unter. Er wandert auf seiner Oppositionsschleife nach rechts ein Stück weit auf den Hauptstern Regulus im Frühlingssternbild Löwe zu. Die übrigen hellen Sterne des Löwen sind über dem Riesenplaneten versammelt.
Mars und Saturn erscheinen aufgrund ihrer nahenden Opposition immer früher am Nachthimmel. Mars geht am Monatsanfang gegen 1 Uhr und am Monatsende bereits zwei Stunden eher auf. Er wird im Monatsverlauf neben Jupiter zum Glanzpunkt der Nacht und steht dem Riesenplaneten mit seiner Helligkeit nur noch wenig nach. Bei Mars verläuft die Helligkeitszunahme häufig sehr dramatisch, was auch in diesem Jahr der Fall ist, da er uns zur bevorstehenden Opposition besonders nahe ist. Eine Assoziation mit aufflammendem Feuer liegt nicht fern und hat schon in vielen Kulturen dazu geführt, Mars mit dem Kriegsgott zu identifizieren.
Eine halbe Stunde nach dem Marsaufgang erscheint Saturn über dem Südosthorizont. Man findet ihn, nicht weit entfernt, links unter dem roten Planeten. Seine Helligkeit nimmt etwas zu; der Zuwachs kann aber mit dem von Mars bei weitem nicht mithalten. Mars setzt in der Monatsmitte zu seiner Oppositionsschleife an und wandert dann vor dem Sternhintergrund nach rechts. Saturn bewegt sich ebenfalls auf seiner Oppositionsschleife in diese Richtung und so führen beide Planeten eine gleichartige Bewegung aus – ein seltener Planetentanz. Die Planetenbewegungen lassen sich durch Positionsvergleich mit dem Fixstern Antares feststellen. Antares ist der rote Hauptstern im Skorpion unter dem Mars.
Jupiter und Mars verbindet eine Sternenkette. In der Mitte zwischen Jupiter und Mars findet man die bläuliche Spica im Sternbild Jungfrau. Zwischen Spica und Mars stehen zwei Sterne der Waage übereinander: Der weiße Zuben Elgenubi und darüber der grünliche Zuben Elschemali, was aus dem Arabischen übersetzt "südliche und nördliche Klaue" bedeutet. Zuben Elschemali ist eine Rarität, denn er ist der einzige freisichtige Stern mit grüner Färbung. Jungfrau und Waage gehören zu den Frühlingssternbildern und bleiben jetzt die ganze Nacht über sichtbar. Die Sterne dicht neben dem Mars gehören zum Kopf des Sommersternbilds Skorpion. Bei den Babyloniern gehörten außerdem noch Zuben Elgenubi und Zuben Elschemali zu diesem Sternbild. Sie bezeichnen, wie ihr Name sagt, seine Scheren. Die Griechen betrachteten diese Scheren als ein separates Sternbild: Die Waage. Denn früher stand die Sonne zur Tagundnachtgleiche im Herbst zwischen den Scheren, also dann, wenn sich Tag und Nacht die Waage hielten. Die Römer fanden einen zeitloseren Zugang. Sie sahen in dem Sternbild eine schräg liegende Balkenwaage und betrachteten es als Sinnbild für Gerechtigkeit und Ausgewogenheit, eine Betrachtung, die auch weiterhin sinnvoll erscheint.
Vom 9. bis zum 19. erscheint Merkur etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung. Es ist seine einzige gute Abendsichtbarkeit in diesem Jahr und daher eine seltene Gelegenheit, den schwierig aufzufindenden Planeten zu Gesicht zu bekommen. Nach dem zehntägigen Sichtfenster lässt sich Merkur wegen seiner Sonnennähe nur noch schwer verfolgen. Er holt die Erde auf seiner Planeteninnenbahn ein und wird zusehends sichelförmiger. Am 9. Mai ereignet sich dann ein besonderer Überholvorgang: Einer der seltenen Merkurtransite, bei denen Merkur scheinbar als Punkt vor der Sonnenscheibe vorbeizieht.

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Unser Mond

Der Mond geht am 1. morgens als schmale Sichel im Schützen über dem Südosthorizont auf. Am 7. ist Neumond. Am 8. ist die extrem schmale Sichel des neuen Mondes links unter dem Merkur und am 9. links über ihm zu finden; ein Fernglas ist dabei hilfreich. In der Nacht vom 17. auf den 18. passiert der Mond Jupiter unterhalb; die beiden hellsten Nachtgestirne stehen dann dicht beisammen. Am 22. ist Vollmond in der Jungfrau. Am 25. steht der Mond morgens über dem Mars und am 26. links über dem Saturn. Am 30. beendet er im letzten Viertel seinen Monatslauf im Steinbock.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt noch immer deutlich zu und zwar von 13 Stunden und 2 Minuten auf 14 Stunden und 59 Minuten. Das ist eine durchschnittliche tägliche Zunahme von fast vier Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:58 und 20:00 Uhr und am Monatsende um 5:53 und 20:52 Uhr (Sommerzeit).
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.3.2016 im Weser-Kurier.