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Venus verfolgt Jupiter
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Venus und Jupiter führen den ganzen Monat über eine eindrucksvolle Verfolgungsjagd vor. Die kurzen Juninächte werden zwar nicht mehr völlig dunkel, die Beobachtung der beiden hellsten Planeten schränkt das aber nicht so sehr ein. Kaum zu übersehen, tauchen sie bereits kurz nach Sonnenuntergang in der Abenddämmerung auf, und der Verlauf ihres Planetenwettrennens kann bis zu ihrem Untergang im Nordwesten jeden Abend für weit mehr als eine Stunde bestaunt werden.
In der Nacht vom 1. auf den 2. wechselt der Mond von der Waage in den Skorpion. Er steht dabei links dicht über dem Saturn. Im Skorpion erreicht er am 2. seine Vollmondstellung. In den Sommermonaten, in denen die Sonnenbahn nachts nur knapp unter dem Horizont verläuft, zieht der gegenüberstehende Vollmond natürlich nur knapp über dem Horizont seine Bahn. Dabei erscheint er uns in Horizontnähe größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Am 16. ist Neumond. Zwischen dem 19. und 21. gesellt sich abends die Sichel des neuen Mondes zu Venus und Jupiter. Dann bilden die drei hellsten Nachtgestirne dicht beisammen einen eindruckvollen Anblick. Am 19. steht der Mond rechts unter dem Planetenduo, am 20. direkt darunter und am 21. links von ihm. In der Nacht vom 28. auf den 29. erreicht er wieder die Waage und wandert auf Saturn zu. Am 30. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Schlangenträger.
Die Tageslänge nimmt bis zum 21. von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten zu und danach bis zum Monatsende wieder um vier Minuten ab. Am 21., dem längsten Tag des Jahres, ist Sommersonnwende und astronomischer Sommeranfang. An diesem Tag geht die Sonne um 4:58 Uhr im Nordosten auf, erreicht gegen Mittag ihre größte Höhe von 60°, geht um 21:55 Uhr im Nordwesten unter und hat bis zum nahen Aufgangspunkt am Folgetag einen flachen Verlauf von weniger als 14° unter dem Horizont. Damit wird in unseren Breiten das Ende der nautischen Dämmerung nicht mehr erreicht; diese gilt nämlich bis zu einem Sonnenstand von 18° unter dem Horizont. Ohne störende künstliche Lichtquellen kann man daher in den Juninächten den Dämmerungsschein der Sonne noch immer sehen und ihre ungefähre Position von Nordwesten bis Nordosten weiter verfolgen. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.05 und 20.41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21:55 Uhr.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 31.5.2015 im Weser-Kurier.
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