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Jupiter in Hochform

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15. März 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus verabschiedet sich im Monatsverlauf vom Nachthimmel und damit auch von der langen Planetenkette, die im letzten Monat den gesamten Himmel überspannte. Jupiter, Mars und Saturn bleiben aber noch mindestens ein halbes Jahr sichtbar und laufen in dieser Zeit der Reihe nach zu ihrer diesjährigen Hochform auf.
Jupiter erreicht als erster seine größte Strahlkraft, denn er hat bereits am 8. seine Opposition zur Sonne. An diesem Tag überholt die Erde den Riesenplaneten auf ihrer Innenbahn. Jupiter steht dann der Sonne auf der Nachtseite direkt gegenüber und bleibt damit für uns die ganze Nacht über sichtbar. Noch bedeutsamer ist die minimale Entfernung zu uns, die er dabei erreicht. Sie beträgt in diesem Jahr 36 Lichtminuten und 53 Lichtsekunden.
Schon mit einem einfachen Fernglas kann man jetzt das Stellungsspiel der vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto verfolgen. Da ihre Umlaufzeiten nur wenige Tage betragen – bei Io noch nicht einmal zwei Tage – sind schon nach wenigen Stunden Veränderungen in der Anordnung zu erkennen. Die Jupitermonde drehen sich in einer Ebene um den Mutterplaneten und wir schauen von der Erde aus in diese Ebene. Folglich stehen sie für uns in einer Reihe. Wenn man einige der Galileischen Monde nicht entdecken kann, sind sie möglicherweise gerade vor oder hinter dem Riesenplaneten versteckt.
Jupiter steht im Frühlingssternbild Löwe, das jetzt als Vorbote für den nahenden Jahreszeitwechsel zusammen mit dem Planeten die ganze Nacht über sichtbar ist. Die Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund wenden sich rechts von Jupiter immer früher ihrem Untergang im Westen zu.
Zwischen 1 und 2 Uhr erscheint Mars. Er wechselt vom Sternbild Waage in den Skorpion und wandert auf dessen roten Hauptstern Antares zu. Mars hat seine Opposition im Mai und steigert bis dahin weiter seine Helligkeit. Die Entfernungen zur diesjährigen Marsopposition und zur nächsten sind kürzer als die durchschnittlichen Oppositionsentfernungen. Ursache dafür sind die elliptischen Planetenbahnen, die etwas von einer Kreisbahn abweichen. Die nahe Entfernung zu unserem Nachbarplaneten nutzen die Europäische Weltraumorganisation Esa und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos aus. Sie planen im März den ersten Start einer zweiteiligen gemeinsamen Mars-Mission. Die Flugzeit der russischen Trägerrakete beträgt sieben Monate, sie liegt also zeitnah vor und nach der Marsopposition. Der zweite Teil der sogenannten ExoMars-Mission folgt zur nächsten Marsopposition in zwei Jahren. Ziel beider Missionen soll es sein, den Roten Planeten auf Spuren von gegenwärtigem oder früherem Leben zu untersuchen.
Eine Stunde nach dem Marsaufgang steigt Saturn über den Südosthorizont. Auch er steigert seine Helligkeit bis zu seiner Opposition im Juni noch etwas. Man kann ihn gut links vom Mars erkennen. Er ändert seine Position im Schlangenträger nur wenig und hebt sich vor dem lichtschwachen Sternenhintergrund deutlich ab. Unterhalb der Verbindungslinie von Mars und Saturn steht Antares, und damit bietet sich ein Farbvergleich der drei Gestirne an: Mars ist rotorange, Antares rot, Saturn fahl gelblich.
In der zweiten Monatshälfte wird die Venus durch die immer früher einsetzende Morgendämmerung überstrahlt. Sie wandert hinter der Sonne vorbei, um ab August links von ihr als "Abendstern" wieder aufzutauchen.

Hoch

Unser Mond

Am 1. steht der abnehmende Mond nach Mitternacht über der Verbindungslinie von Mars und Saturn und damit auch über Antares und am 2. knapp über Saturn. Am 7. ist er zur extrem schmalen Sichel geworden und knapp über der Venus nur noch mit Mühe zu finden. Am 9. ist Neumond. In der Nacht vom 21. auf den 22. passiert der Mond Jupiter unterhalb und am 23. ist Vollmond in der Jungfrau. Dann sind die beiden hellsten Nachtgestirne dicht beisammen. Der 27. ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang; damit ist er der Ostersonntag. Am 28. steht der Mond nach Mitternacht rechts über dem Mars, am 29. über Mars, Saturn und Antares und am 30. links über Saturn. Am 31. beendet er seinen Monatslauf im Schützen.
Hoch

Tageslängen

Die Tageslänge nimmt so stark zu wie in keinem anderen Monat, und zwar von 10 Stunden und 53 Minuten auf 12 Stunden und 59 Minuten. Das ist ein durchschnittliches tägliches Plus von über vier Minuten. Die Tagundnachtgleiche am 20. markiert den Frühlingsanfang. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:11 und 18:04 Uhr MEZ und am Monatsende um 7:00 und 19:59 Uhr MESZ; am 27. wird die Uhr von 2 Uhr MEZ auf 3 Uhr MESZ (Sommerzeit) vorgestellt.
Hoch

Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.2.2016 im Weser-Kurier.