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Venus begegnet Saturn und Merkur Jupiter

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15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus bestimmen jetzt den ganzen Nachthimmel, und das Herbstviereck, das sich aus Sternen des Pegasus und der Andromeda zusammensetzt, steht markant wie ein großes Vorfahrtsschild am Himmel. Darunter findet man die Herbststernbilder Wassermann, Fische und Widder.
Rechts daneben zeigt sich bis in die zweite Nachthälfte immer noch das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair hoch am Himmel. Weit darunter, knapp über dem Südwesthorizont, kann man eine Stunde nach Sonnenuntergang die Wanderung von Mars, Saturn und Venus kurz verfolgen. Saturn verändert dabei seine Position über Antares, dem Hauptstern im Skorpion, kaum merklich, während unsere Nachbarplaneten deutlich flinker sind. Mars entfernt sich auf seiner Wanderung weiter von Saturn, durcheilt das Sternbild Schütze und erreicht fast das Sternbild Steinbock. Venus dagegen wandert weiter auf Saturn zu und überholt ihn am Monatsende. Am 28. und 29. steht sie mit 3° Abstand unter dem Ringplaneten. Zum Zeitpunkt ihrer Konjunktion am 30. sind jedoch beide Planeten untergegangen.
Rechts von den Herbststernbildern zeigen sich schon vor Mitternacht die Wintersternbilder Stier und Zwillinge sowie Teile des Orion. Nach Mitternacht erscheinen Kleiner und Großer Hund, und noch später, wenn es bereits dämmert, betritt Jupiter im Sternbild Jungfrau die Himmelsbühne. Dort leistet ihm Merkur Gesellschaft, allerdings nur einige Tage. Merkur steht dann rechts über Jupiter und wandert auf ihn zu. Bis zum 6. kann man gegen 6.30 Uhr den sonnennächsten Planeten bei freier Sicht über dem Osthorizont gut ausmachen, während Jupiter etwas später aufgeht. Nach dem 6. wird die Merkurbetrachtung leider immer schwieriger. Mit einem Fernglas lässt sich jedoch zur Verabschiedung des flinken Planeten die Jupiter-Merkur-Konjunktion am 11. verfolgen; Merkur steht dann in weniger als einem Grad Abstand links über dem Riesenplaneten. Nach Sonnenaufgang sollte man die Planetenbeobachtung in Sonnennähe aber unbedingt einstellen.
Über den Herbststernbildern stehen Kassiopeia und Kepheus fast im Zenit. Sie sind in der Andromedasage der griechischen Mythologie das königliche Elternpaar der Andromeda. Wegen ihrer Nähe zum Polarstern sind diese Sternbilder das ganze Jahr über zu sehen und daher weniger jahreszeittypisch. Bremen liegt auf dem 53. Breitengrad, das heißt 37° vom Nordpol entfernt. Den himmlischen Nordpol, der eine Projektion des geografischen Nordpols an den Himmel ist, sehen wir 37° vom Zenit entfernt, oder anders gesagt, 53° über dem Horizont. Nautiker haben auch an anderen Orten auf der Nordhabkugel eine einfache Möglichkeit, die geographische Breite ihres Standpunktes zu bestimmen: Sie ist die Höhe des himmlischen Nordpols über dem Horizont, der fast mit der Position des Polarsterns zusammenfällt. Bei ihrer täglichen und jahreszeitlichen Drehung um den Polarstern gehen diejenigen Sterne und Sternbilder nicht unter, die weniger als 53° vom Pol entfernt liegen. Man nennt sie daher zirkumpolar. Kassiopeia und Kepheus gehören dazu, ebenso der Große und Kleine Wagen und der Drache. Von den hellen Sternen zählt Capella im Sternbild Fuhrmann dazu; Wega und Deneb sind zwar auch zirkumpolar, ihr Kreisbogen verläuft aber so knapp über dem Horizont, dass man sie dort kaum erkennen kann.


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Unser Mond

Am 1. ist Neumond. Am 3. steht der Mond, anfangs als neue schmale Mondsichel, abends rechts über der Venus, am 4. und 5. zwischen Venus und Saturn, am 6. links über dem Ringplaneten, am 7. zwischen Saturn und Mars und am 8. links über dem Mars. Am 16. ist Vollmond in den Fischen. Tags darauf ist unser Trabant mit nur 358 000 km in Erdnähe, deshalb sind größere Tiden möglich. Am 28. gibt es eine schöne Konstellation, weil die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung dicht über dem Jupiter steht. Vielleicht ist dann auch links von beiden Gestirnen Porrima, ein heller Stern in der Jungfrau, zu sehen. Am 30. ist wieder Neumond.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 11 Stunden und 34 Minuten auf 9 Stunden und 34 Minuten ab. Das sind durchschnittlich fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:27 und 19:01 Uhr MESZ und am Monatsende um 7:21 und 16:55 Uhr MEZ; am 30. um 3 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) werden die Uhren auf 2 Uhr Normalzeit (MEZ) zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.9.2016 im Weser-Kurier.