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Venus, Mars und Saturn am Abendhimmel
Capella steigt im Nordosten auf. Sie markiert die Jahreszeiten

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die Sommer- und Herbststernbilder teilen in diesem Monat den Himmel unter sich auf. Wie auf der Sternkarte dargestellt, versammeln sich im Südosten und Osten die Sommersternbilder um das Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair, während sich im Südwesten und Westen die Herbststernbilder um das Herbstviereck gruppieren. Damit zeigt uns der Sternenhimmel den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel vom Sommer zum Herbst an. Darüber hinaus erlaubt die rasch abnehmende Tageslänge Rückblicke auf den vergangenen Frühling und gestattet bereits eine Vorausschau auf den kommenden Winter. Im Nordwesten zeigt sich Arktur im Frühlingssternbild Bootes für kurze Zeit knapp über dem Horizont. Als dritthellster Stern ist er dort trotzdem gut zu sehen. Im Nordosten steigt Capella im Wintersternbild Fuhrmann immer höher. Capella ist als sechsthellster Stern zwar etwas lichtschwächer als Arktur, hat aber die besondere Eigenschaft "zirkumpolar".
Das heißt, sie beschreibt in der Nacht einen so engen Kreisbogen um den Polarstern, dass sie nicht untergeht. Das trifft übrigens für alle Sterne zu, die weniger als 53° vom Pol entfernt liegen. Weil Capella jedoch täglich den Polarstern in nur 23 Stunden und 56 Minuten umrundet, verändert sie im Verlauf des Jahres ihre Position am Abendhimmel und markiert dadurch die Jahreszeiten wie ein großer Uhrzeiger. Im Sommer steht sie abends im Norden knapp über dem Horizont, im Herbst findet man sie im Westen, im Winter im Süden hoch am Himmel und im Frühling im Osten.
Von den fünf freisichtigen Planeten sind Venus, Mars und Saturn am Abendhimmel vertreten und Merkur kurz in der Morgendämmerung. Jupiter hatte sich bereits im August von der Himmelsbühne verabschiedet.
Venus baut ihre Rolle als "Abendstern" nur zögerlich aus. Sie taucht etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang im Südwesten in der Abenddämmerung auf, wandert durch die Jungfrau und wechselt am Monatsende in die Waage. Jungfrau und Waage bilden also den Hintergrund, vor dem Venus vorbeizieht – ein Hintergrund, den man allerdings nur mit einem lichtstarken Fernrohr sieht.
Mars und Saturn beenden langsam ihr Stellungsspiel, das sie in den letzten Monaten nahe Antares, dem rötlichen Hauptstern im Skorpion, aufgeführt haben. Der entfernte Saturn ändert seine Position dabei wenig und hält sich noch länger über Antares auf. Unser rötlicher Nachbarplanet Mars hingegen entfernt sich im Monatsverlauf rasch aus dieser Konstellation, verlässt bereits am Monatsbeginn das Sternbild Skorpion, wandert durch den Schlangenträger und wechselt in der zweiten Monatshälfte in den Schützen. Kurz vor seinem ersten Viertel ergänzt der Mond das Dreigestirn aus Mars, Saturn und Antares noch einmal zu einer schönen Konstellation.
Merkur hat auch diesmal ein nur kurzes Gastspiel am Himmel. Nach dem 23. kann man den flinken Planeten bei freier Sicht kurz nach 6 Uhr in der Morgendämmerung knapp über dem Osthorizont ausmachen.


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Unser Mond

Am 1. ist Neumond; der Mond steht dabei zwischen Sonne und Erde und verursacht diesmal eine ringförmige Sonnenfinsternis, die aber nur vom Atlantik, von Südafrika und vom Indischen Ozean aus zu beobachten ist. Am 3. taucht die neue schmale Mondsichel abends links über der Venus auf. Am 8. hat der Mond das Dreigestirn Saturn, Antares und Mars erreicht und steht über Saturn und Antares, am folgenden Abend über Mars. Am 16. ist Vollmond im Wassermann. Wie so häufig, gibt es zwei Wochen nach einer Sofi wieder eine Mofi. Es ist diesmal aber nur eine Halbschattenfinsternis am 16. zwischen 18.53 und 22.56 Uhr, die schwer zu beobachten ist, denn es kommt nur zu einer geringfügigen Verdunklung in der oberen Mondhälfte. Am 30. ist die Sichel des abnehmenden Mondes wieder so schmal geworden, dass sie morgens in der Jungfrau nicht mehr zu erkennen ist.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 13 Stunden und 38 Minuten auf 11 Stunden und 38 Minuten ab. Das sind durchschnittlich vier Minuten pro Tag – mehr als in jedem anderen Monat. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:35 und 20:13 Uhr und am Monatsende um 7:25 und 19:03 Uhr. Am 22. sind Tag und Nacht gleich lang und damit ist an diesem Tag Herbstanfang.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.8.2016 im Weser-Kurier.