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Astronomische Vorschau auf 2017 / Venus begegnet Mars

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Auch im neuen Jahr setzen Venus und Mars ihr Planetenwettrennen fort. Obwohl sich ihr räumlicher Abstand vergrößert, erreichen unsere beiden Nachbarplaneten Anfang Februar ihren geringsten Winkelabstand, kommen sich also scheinbar immer näher. Venus wird im Monatsverlauf zum hellen und glänzenden „Abendstern“ und holt auf ihrer Planeteninnenbahn mit 35 Kilometern pro Sekunde die um 5 km/s langsamere Erde ein. Mars hingegen verliert an Helligkeit, denn die Erde ist schneller als der rote Planet, dessen Geschwindigkeit nur 24 km/s beträgt, und entfernt sich von ihm. Die wirklichen Entfernungen der Gestirne und ihre Geschwindigkeiten können wir jedoch nicht erkennen, denn für uns sieht es so aus, als bewegten sie sich gleich weit entfernt auf einer Himmelssphäre.
Venus zeigt sich bereits eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang über dem Südwesthorizont. Mars taucht einige Zeit später links über dem „Abendstern“ in der Abenddämmerung auf und am Anfang und Ende des Monats gesellt sich der Mond zu unseren Nachbarplaneten. Nachdem Venus und Mars im Westen untergegangen sind, erhebt sich Jupiter bald über den Osthorizont und bestimmt den Nachthimmel. Da er sich seiner Oppositionsschleife nähert, verlangsamt sich seine Wanderung vor dem Sternhintergrund; Anfang Februar wird er dann seine Bewegungsrichtung umkehren. An Spica, dem bläulichen Hauptstern des Sternbilds Jungfrau, kann man seine Positionsänderung verfolgen; Spica findet man unterhalb von Jupiter.
Rechts von Jupiter gruppieren sich die Wintersternbilder Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund. Sechs Sterne aus diesen Sternbildern bilden das Wintersechseck, und zwar Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux, Procyon und Sirius. Diese Sterne sind zwar nicht so hell wie Venus und Jupiter, aber in ihrem Sternkreis ist die Hälfte der zehn hellsten Sterne, Sirius, Capella, Rigel, Procyon und Beteigeuze, versammelt. Sie tragen neben den übrigen hellen Sternen im Winter zur Pracht des Winterhimmels bei.
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Vorschau auf 2017

In der Vorschau auf das Jahr 2017 bieten auch die übrigen Monate besondere Himmelsereignisse. Am 13. November hat die Venus am Morgenhimmel eine sehr enge Begegnung mit Jupiter. Die beiden hellsten Planeten befinden sich dann in einer noch auffälligeren Konstellation als bei der Venus-Mars-Konjunktion Anfang Februar. Im Laufe des Jahres wandert unser Mond zweimal durch den Erdschatten und verdunkelt sich. Das erste Ereignis ist eine Halbschattenfinsternis in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar, die aber schwer zu beobachten ist. Deutlich kann man dagegen die partielle Mondfinsternis am 7. August verfolgen. Auch die Sonne verfinstert sich in diesem Jahr zweimal, doch dies zu beobachten erfordert einige Reisevorbereitungen. Am 26. Februar gibt es eine ringförmige Sonnenfinsternis im Südpazifik, in der Antarktis, im Indischen Ozean und in Südafrika. Für „Sofi“-Reisende dürfte jedoch die totale Sonnenfinsternis am 21. August von besonderem Interesse sein. Die über 100 km breite Totalitätszone verläuft vom Nordostpazifik über die USA bis in den Atlantik und überstreicht in den USA wüstenähnliche Gebiete, wo keine störende Bewölkung zu erwarten ist. In Westeuropa ist an diesem Tag kurz vor Sonnenuntergang nur eine partielle Sofi zu sehen, die in Nordwestdeutschland nur wenige Minuten vor Sonnenuntergang beginnt.
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Unser Mond

Auch nicht verdunkelt bieten Sonne und Mond schöne Anblicke. Unser Trabant ergänzt die Nachbarplaneten zum Jahresbeginn zu schönen Konstellationen und bildet in der Abenddämmerung mit ihnen eine Gestirnskette. Am Neujahrsabend steht er links unter der Venus, am 2. zwischen Venus und Mars und am 3. rechts über dem Mars. Am 12. ist Vollmond in den Zwillingen. Am 19. steht der abnehmende Mond frühmorgens direkt und knapp über Jupiter; zusammen mit Spica ergeben die drei Gestirne eine kurze Kette. Am 28. ist Neumond, und am 31. steht die schmale Mondsichel in der Abenddämmerung wieder bei unseren Nachbarplaneten, die jetzt noch einmal näher zusammengerückt scheinen. Zusammen bilden sie ein fast gleichseitiges Dreieck.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich zum Jahresbeginn kaum spürbar. Besonders morgens ist eine Veränderung der Sonnenaufgangszeit kaum zu erkennen, da sie in den ersten Januartagen nur wenige Sekunden beträgt. Lediglich die etwas später einsetzenden Abenddämmerungen und die sich verspätenden Sonnenuntergänge sind wahrnehmbar. Erst im weiteren Monatsverlauf nimmt die Tageslänge deutlicher zu, und zwar insgesamt von 7 Stunden und 40 Minuten auf 8 Stunden und 57 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:39 und 16:19 Uhr und am Monatsende um 8:10 und 17:07 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.12.2016 im Weser-Kurier.