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Venus erst „Abend“- dann „Morgenstern“

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15. März 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Am 25. März überholt die Venus auf ihrer Planeteninnenbahn die Erde. Dieses Ereignis wiederholt sich alle 584 Tage. Dabei erreicht unser Nachbarplanet mit 42 Millionen Kilometern die kürzeste Entfernung, auf die sich überhaupt ein Planet der Erde nähern kann. Trotzdem bleibt die Venus bei dem Überholvorgang für uns unsichtbar, denn die Sonne beleuchtet sie dabei auf der uns abgewandten Seite. Außerdem zieht die Venus meist knapp über oder unter der Sonnenscheibe vorbei und erreicht dabei eine Position in Richtung Sonne, in der wir völlig geblendet werden und nichts mehr erkennen können. Nur dann, wenn sie bei einem Transit genau vor der Sonnenscheibe vorbeizieht, kann man sie mit ausreichendem Augenschutz als kleine dunkle Scheibe vor der Sonne sehen. Venustransite sind allerdings sehr selten; der nächste findet erst im Dezember 2117 statt.
Auf jeden Fall lässt sich unser heller Nachbarplanet gut beobachten, wenn sein Winkelabstand zur Sonne so groß ist, dass er in der hellen Dämmerung nicht von ihr überstrahlt wird; das ist zum Beginn und am Ende des Monats der Fall. Bis zum 20. hält sich Venus mit genügendem Abstand zur Sonne links von ihr auf und leuchtet dann kurz nach Sonnenuntergang als „Abendstern“ in der Abenddämmerung. Die Annäherung der Venus an die Erde vor ihrem Überholmanöver lässt sich mit einem Fernrohr verfolgen. Mit der Verringerung des Abstandes wächst der Durchmesser der Planetenscheibe. Gleichzeitig wird die Sichelgestalt der Venus deutlicher, denn die Sichel wird immer schmaler, was allerdings auch ihre Beobachtung erschwert. Zudem erfordert der immer geringer werdende Winkelabstand zur Sonne besondere Sicherheitsmaßnahmen, die einen ungeschützten Blick in die nahe Sonne ausschließen. Nachdem die schnellere Venus die langsamere Erde überholt hat, steht die Venus rechts von der Sonne und geht vor ihr auf. Am Monatsende hat sie sich bereits so weit aus dem Strahlenkranz unseres Zentralgestirns entfernt, dass sie in der Morgendämmerung knapp über dem Osthorizont als „Morgenstern“ glänzen kann.
Auch zwischen Erde und Jupiter bahnt sich ein Überholmanöver an. Es findet Anfang April statt. Diesmal überholt die Erde den langsameren Jupiter auf seiner äußeren Bahn. Jupiter rückt dabei ebenfalls in Erdnähe, steht jedoch als äußerer Planet der Sonne gegenüber, also in Opposition zu ihr. Das erleichtert die Beobachtung. Jupiter ist auf der Nachtseite der Erde die ganze Nacht über zu sehen. Er geht abends im Osten auf und morgens im Westen unter.
Saturn erscheint am Beginn des Monats nach 3 Uhr und zum Ende des Monats zwei Stunden früher am Himmel. Seine Helligkeit steigert sich weiter, denn er steuert auf seine Opposition Mitte Juni zu. Mars, der seine Opposition bereits im Mai letzten Jahres hatte, ist abends nur noch für zwei bis drei Stunden über dem Westhorizont zu finden. Dabei nimmt seine Helligkeit weiter ab. Merkur muss wegen seiner Sonnennähe bereits in der Dämmerung aufgespürt werden und ist dann auch nur kurz zu sehen: Im letzten Monatsdrittel nach 19.30 Uhr MEZ für etwa eine halbe Stunde knapp über dem Westhorizont, rechts unter Mars.
Jupiter zieht seine Oppositionsschleife im Sternbild Jungfrau über deren Hauptstern Spica. Die Frühlingssternbilder Jungfrau und Löwe bestimmen neben Jupiter bereits den Nachthimmel und kündigen die kommende Jahreszeit an. Die Wintersternbilder, die sich um den Orion gruppieren und zwischen Jupiter und Mars positioniert sind, neigen sich zu ihrem baldigen Abschied immer früher dem Westhorizont zu.
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Unser Mond

Am 1. steht die schmale Sichel des drei Tage alten Mondes in den frühen Abendstunden links unter Mars und Venus und bildet am folgenden Abend mit unseren Nachbarplaneten eine Gestirnskette. Am 11. ist Vollmond im Löwen. In der Nacht vom 14. auf den 15. steht unser Trabant links über Jupiter und bildet mit Spica ein spitzes Gestirnsdreieck – ein schöner Anblick. In der Folgenacht steht er links von Jupiter und Spica. Am 20. steht er in der zweiten Nachthälfte rechts oberhalb von Saturn, 24 Stunden später links von ihm. Am 28. ist Neumond. Am 29. steht die extrem schmale Sichel des neuen Mondes in der Abenddämmerung links von Merkur und unterhalb vom Mars und am 30. links unterhalb vom roten Planeten. Am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf wieder in einer Gestirnskette, diesmal mit Mars und Merkur.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich so rasant, wie in keinem anderen Monat, und zwar von 10 Stunden und 51 Minuten auf 12 Stunden und 57 Minuten. Mit der Tagundnachtgleiche am 20. ist Frühlingsanfang. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:12 und 18:03 Uhr MEZ und am Monatsende um 7:01 und 19:58 Uhr MESZ; am 26. wird die Uhr von 2 Uhr MEZ auf 3 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) vorgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 4.2.2017 im Weser-Kurier.