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Venus trifft Jupiter

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15. November 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die Planeten kommen und gehen. Saturn kann mit freiem Auge nur noch bis zur Monatsmitte betrachtet werden. Gegen 17:30 Uhr taucht er in der Abenddämmerung im Südwesten auf und verschwindet dort etwa eine Stunde später unter dem Horizont. Der Wechsel von Planetenabgang und Neuauftritt am Morgenhimmel wird noch interessanter durch das wechselnde Stellungsspiel der Planeten. Nach der engen Begegnung zwischen Venus und Mars im Oktober trifft diesmal Venus auf Jupiter, bevor sie sich am Monatsende als "Morgenstern" verabschiedet. Bis dahin ist sie als hellster Planet bei der Aufsuche anderer Gestirne ein guter Orientierungspunkt.
Zum Monatsbeginn geht Venus vor 6 Uhr im Osten auf, zum Monatsende gegen 7 Uhr. Mars, der erst Ende September den Morgenhimmel betrat, steht nach seinem Rendezvous im Oktober noch rechts über Venus, entfernt sich aber im Monatsverlauf immer weiter von ihr. Rechts unter dem "Morgenstern" steht Spica im Sternbild Jungfrau; möglicherweise braucht es ein Fernglas, um sie aufzuspüren. Bis zum 3. nähert sich Venus Spica, steht am 4. links von ihr, danach links unter ihr und wandert dann weiter Richtung Jupiter. In der zweiten Monatshälfte hat sie Jupiter passiert und man kann dann Jupiter freisichtig rechts über der Venus finden. Am 13. kommt es zu einer sehr engen Begegnung beider Planeten. Zwar ist Jupiter zweithellster Planet nach der Venus, bei diesem Ereignis wird er aber in der Morgendämmerung überstrahlt und kann daher nur mit einem Fernglas rechts unter der deutlich helleren Venus entdeckt werden. Vom 14. bis 17. ergänzt die schmale Sichel des abnehmenden Mondes die Planetenversammlung.
Der Sternenhimmel wird bestimmt vom Herbstviereck. Drei seiner Sterne sind Teil des Sternbildes Pegasus. Der linke obere gehört seit der internationalen Festlegung der Sternbildgrenzen im Jahre 1930 zum Sternbild Andromeda. Sein Name Alpheratz, arabisch Pferdenabel, weist darauf hin, dass dieser Stern früher dem Sternbild Pegasus zugeschlagen wurde. Die beiden weiteren fast gleich hellen Sterne der Andromeda findet man in einem leichten Bogen nach oben in gleichen Abständen links von Alpheratz. Sie symbolisieren den Körper und die Beine der Andromeda. Der zweite Stern, der ihren Körper darstellt, heißt Mirach und bedeutet im Arabischen so viel wie "Schürze". Im Vergleich zum weißen, heißen Alpheratz lässt sich bei genauerem Hinsehen Mirachs rötliche Farbe erkennen, die auf seine vergleichsweise geringe Oberflächentemperatur von etwas über 3000 °C zurückzuführen ist. An Mirach schließen sich nach rechts oben zwei schwache Sterne in einer kurzen Kette an. Sie symbolisieren die Elle und die Hand des rechten nach oben gerichteten Arms der Andromeda und führen zu einem nebligen Fleck, zu unserer Nachbargalaxie M31, auch Andromedagalaxie genannt, dem von uns am weitesten entfernten Objekt, dass man mit bloßen Auge erkennen kann. M31 besteht aus etwa einer Billion Sterne und befindet sich in einer Entfernung von 2,5 Millionen Lichtjahren. Sie ist das einzige Objekt außerhalb unserer Galaxie, das wir in klaren Nächten und abseits heller Lichtquellen freisichtig von Mitteleuropa aus erkennen können. Das dritte Objekt, das Andromedas Beine darstellt, heißt Alamak, ist ein Vierfachsternsystem und bedeutet im Arabischen so viel wie "Wüstenluchs". Der Hauptstern in diesem System ist ebenfalls rötlich mit einer Oberflächentemperatur von 4300 °C.
Links vom Herbstviereck rücken die Wintersternbilder nach. Bereits abends sind Stier, Orion und die Zwillinge zu sehen und nach Mitternacht erhebt sich der Frühlingsvorbote Löwe über den Osthorizont. Vom darauf folgenden Frühlingssternbild Jungfrau ist allerdings nur der Hauptstern Spica nahe der Venus zu finden, und auch das nur mit Mühe. Vom 12. bis 29. treten am Morgenhimmel der Sternschnuppenstrom der Leoniden aus dem Löwen in Aktion. Sie verdanken ihren Namen dem Sternbild Löwe, lateinisch "leo". Die meisten dieser Sternschnuppen lassen sich in der Nacht vom 17. auf den 18. nach Mitternacht bis in den Morgen hinein zählen. In dieser Zeit kann man mit bis zu zwanzig schnellen Meteoren pro Stunde rechnen.
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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wechselt der Mond von den Fischen in den Walfisch; dort ist am 4. Vollmond. In der Nacht vom 5. auf den 6. wandert der Mond über die Hyaden hinweg, einem Sternhaufen im Stier unterhalb der Plejaden, des Siebengestirns. Im Minutenabstand bedeckt unser Trabant dabei die Sterne, um später den Blick auf sie wieder freizugeben. Dieses Schauspiel macht die Mondbewegung wahrnehmbar. Am 14. steht der Mond morgens rechts über Mars und bildet mit ihm und Venus eine Kette; Jupiter ist an diesem Morgen knapp rechts über Venus noch schwer zu finden. Am nächsten Morgen steht der Mond links von Mars, darauf links von Spica und rechts über Venus und Jupiter. Am 17. hat er Venus und Jupiter erreicht und bildet mit beiden Planeten ein Dreieck – eine schöne Konstellation in der Morgendämmerung. Am 18. ist Neumond. Am 30. beendet der Mond seinen Monatslauf in den Fischen.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich von 9 Stunden und 31 Minuten auf 7 Stunden und 58 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:23 und 16:54 Uhr und am Monatsende um 8:14 und 16:12 Uhr (MEZ).
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.10.2017 im Weser-Kurier.