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Cassini stürzt in den Saturn

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Cassini stürzt in den Saturn

April dieses Jahres fliegt der Orbiter Cassini in spektakulären Manövern durch die 2.400 Kilometer breite Lücke zwischen Saturn und seinen Ringen. Diese Raumsonde wurde von der NASA entwickelt und von der europäischen Raumfahrtagentur ESA mitbetreut. Die Manöver wurden wegen der vergleichsweise kurzen Funkübertragungszeiten vor der Saturnopposition, die im Juni war, eingeleitet und enden jetzt im September mit einer noch spektakuläreren Schlussphase. Bisher begegneten Cassini zum Glück auf ihren riskanten Passagen keine größeren Partikel, die sie hätten zerstören können. So konnte sie die unzähligen Staubpartikel, Stein- und Eisbrocken in den Ringen untersuchen und sensationelle Nahaufnahmen der Ringe und der Wolken des Planeten schießen. Bei den anstehenden letzten Durchquerungen nähert sich die Sonde so weit der Wolkenobergrenze Saturns, dass sie tief in das Magnetfeld des Ringplaneten eindringt, was die Bordelektronik einer enormen Strahlenbelastung aussetzt. Dabei wird einerseits die Beschädigung einiger Instrumente einkalkuliert, andererseits kann so eine zuvor völlig unerforschte Zone erkundet werden. Dann, nach 22 Durchläufen, beginnt am 15. September das "große Finale", bei dem Cassini wegen Treibstoffmangels im "Kamikaze-Kurs" kontrolliert in die Saturnatmosphäre gesteuert wird; ein Manöver, das zwangsläufig einmalige Daten liefert.
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Sterne und Planeten

Die beiden großen Gasplaneten Jupiter und Saturn bereiten ihren Abschied vom Nachthimmel vor. Jupiter ist für das freie Auge nur noch bis zur Monatsmitte in der Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont zu finden. Über dem Riesenplaneten erscheint immer noch deutlich der Stern Arktur als Relikt des Frühlingshimmels. Spica im Frühlingssternbild Jungfrau ist dagegen knapp links unter Jupiter nur mit dem Fernglas zu erkennen. Saturn bleibt uns zur Betrachtung noch zwei Monate erhalten. Obwohl seine Helligkeit immer weiter abnimmt, ist er immer noch der bestimmende Planet am Abendhimmel. Knapp über dem Südwesthorizont erscheint er weit unter dem Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair, von wo er sich aber vor Mitternacht verabschiedet.
Venus bleibt wie Saturn ebenfalls noch für zwei Monate am Himmel sichtbar. Allerdings erscheint sie als hellster Planet über dem Osthorizont am Morgenhimmel. Im Laufe des Monats verzögern sich ihre Aufgänge als "Morgenstern" von 3:30 auf 5:00 Uhr.
Merkur ist mit bloßem Auge zwischen dem 10. und 20. links unter dem "Morgenstern" zu finden, dort wo auch Mars erscheint, der aber erst nach dem 20. Mit einem Fernglas kann man am 10. links knapp neben Merkur Regulus erkennen. Um diesen hellsten Stern im Sternbild Löwe tänzeln Venus, Merkur und Mars in der Morgendämmerung. Am 10. steht Mars links unter Merkur. In den folgenden Tagen wandert Merkur auf Mars zu und steht am 16. dicht rechts über ihm und am Morgen darauf dicht links unter ihm. Venus wandert auf Regulus und Mars zu und am 20. steht sie dicht links neben Regulus. Zwischen dem 17. und 19. ergänzt der Mond diese Konstellationen. Bis zur Venus-Mars-Konjunktion im Oktober dauert es allerdings noch ein bisschen.
Das Sommerdreieck macht zunehmend dem nachrückenden Herbstviereck Platz und zeigt damit den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel an. Die länger werdenden Nächte bieten in ihrer zweiten Hälfte bereits eine Vorausschau auf die folgenden Jahreszeiten. Das Wintersternbild Stier zeigt sich sogar schon vor Mitternacht im Osten, und in der Morgendämmerung lässt sich bereits Regulus im Frühlingsvorboten Löwe ausmachen, wenn auch nur mit dem Fernglas.
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Unser Mond

Am 1. steht der Mond unter dem Sommerdreieck im Sternbild Schützen. Am 6. ist Vollmond im Wassermann. Am 7. und 8. steht er unter dem Herbstviereck. Am 17. hat der abnehmende Mond morgens die Konstellation aus Venus, Regulus, Mars und Merkur erreicht, steht rechts über diesen Gestirnen und bildet mit ihnen eine Kette. Am 18. steht er dicht rechts unter Regulus. Am 19. hat er die vier Gestirne passiert und bildet am unteren Ende mit ihnen wieder eine Kette. Am 19. ist Neumond. Am 26. steht der zunehmende Mond abends rechts über Saturn und am 30. beendet er seinen Monatslauf im Schützen unter dem Sommerdreieck.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich so stark, wie in keinem anderen Monat, und zwar von 13 Stunden und 38 Minuten auf 11 Stunden und 39 Minuten. Das sind durchschnittlich fast vier Minuten pro Tag. Am 22. sind Tag und Nacht gleich lang, und damit beginnt astronomisch der Herbst. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:35 und 20:13 Uhr und am Monatsende um 7:25 und 19:04 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.8.2017 im Weser-Kurier.