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Venus zieht durchs Himmelstor

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die Venus erstrahlt immer heller und höher über dem Horizont. Bereits eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang taucht sie in der Abenddämmerung über dem Westhorizont auf und bleibt über eineinhalb Stunden deutlich sichtbar. Mit zunehmender Dämmerung folgen ihr die ersten Sterne, zu denen auch am Monatsanfang zwei Sternhaufen im Sternbild Stier gehören, die links über der Venus stehen. Es sind dies die Hyaden, die sich um den Stern Aldebaran gruppieren, und die Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Beide Sternhaufen bilden ein "Tor", durch das die Sonne und die Planeten wandern, und das deshalb auch als das Tor der Ekliptik, d.h. das Tor der Sonnenbahn, bezeichnet wird. Die Venus strebt im Monatsverlauf zügig auf dieses Tor zu und steht am 26. zwischen den beiden von den Sternhaufen gebildeten Torpfosten. Diesen "Torschuss" kann man leider nur mit dem Fernglas verfolgen, da sich auch die Sonne diesem Tor nähert. Am 2. Mai erreicht die Sonne die imaginäre "Torlinie", was allerdings unsichtbar ist, da sie alle Sterne und Planeten in ihrer Nähe völlig überstrahlt. Erst im Juli, wenn die Sonne auf der Ekliptik in das Sternbild Zwillinge weiter gezogen ist und sich weit genug vom Tor der Ekliptik entfernt hat, kann man die Hyaden und die Plejaden wieder sehen. Dann aber morgens, wenn die Morgendämmerung einsetzt.
Nachdem die Venus im Nordwesten untergegangen ist, erscheint Jupiter über dem Südosthorizont. Bereits vor 4 Uhr sind dort auch Saturn und Mars aufgegangen. Zusammen bilden alle drei Planeten eine auffällige Planetenkette, in die sich am Monatsbeginn und am Monatsende auch noch der Mond einreiht. Außerdem passiert Mars am Monatsbeginn Saturn und erreicht am 2. mit 1,3° den kleinsten Winkelabstand zum Ringplaneten. In den Nächten danach entfernen sich beide wieder voneinander, wodurch sich auch die Planetenkette ausdehnt. In den nächsten Monaten streben Jupiter, Saturn und Mars nacheinander ihren Oppositionsstellungen zu, so dass ihre Helligkeit zunimmt.
Am Abendhimmel versammeln sich noch für kurze Zeit die Wintersternbilder, wobei der Stier mit dem Siebengestirn und den Hyaden bereits in der ersten Monatshälfte seinen Abschied nimmt. In der immer früher einsetzenden Dämmerung verblassen dann im weiteren Monatsverlauf zunehmend auch Orion und Großer Hund, und nur die Zwillinge und der Kleine Hund zeigen sich noch länger. Links von ihnen bestimmen dafür die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau, Waage und Bootes den ganzen Nachthimmel. Regulus, Spica und Arktur, die drei hellsten Sterne in diesen Sternbildern, bilden das Frühlingsdreieck, das jetzt durch Jupiter, der in der Waage seine Oppositionsschleife zieht, zu einem Viereck ergänzt wird. In der zweiten Hälfte des Nachthimmels liefern die Sommersternbilder Skorpion und Schütze knapp über dem Horizont bereits eine Vorausschau auf die nächste Jahreszeit. Eine gute Aufsuchhilfe für den Schützen geben Saturn und Mars, da sich ihre Planetenbewegungen in diesem Sternbild abspielen.
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Unser Mond

In den beiden Nächten vom 1. bis zum 3. steht der fast volle Mond rechts oberhalb von Jupiter und verlängert die Planetenkette aus Jupiter, Saturn und Mars um ein Kettenglied. Danach wandert der abnehmende Mond am Morgenhimmel durch die Planetenkette. Am 4. steht er links von Jupiter, bis zum 7. wandert er auf Saturn und Mars zu, hat am 8. diese beiden noch dicht beisammenstehenden Planeten überholt und zeigt sich anschließend links von ihnen. Am 16. ist Neumond, am 17. steht die extrem schmale Mondsichel links unter der Venus und am 18. rechts unter den Hyaden. In der Nacht vom 29. auf den 30. hat unser Trabant als Vollmond wieder die Planetenkette erreicht und steht in der Folgenacht erneut links über Jupiter.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 13 Stunden auf 14 Stunden und 57 Minuten zu. Das sind fast vier Minuten Zunahme pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:59 und 19:59 Uhr und am Monatsende um 5:54 und 20:51 Uhr (Sommerzeit).
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 23.3.2018 im Weser-Kurier.