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Ein Himmel voller Sternschnuppen

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15. August 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Eine prachtvolle Planetenkette überzieht wie im Vormonat den Abendhimmel. Das hellste Kettenglied ist die Venus, die ihren Glanz im Monatsverlauf noch etwas steigern kann. Sie erscheint als erstes Gestirn in der Abenddämmerung über dem Westhorizont, gefolgt von den übrigen Planeten in der Kette, nämlich Jupiter, Saturn und Mars, die nach ihren kürzlich erfolgten Oppositionen etwas an Helligkeit verlieren. Mars übertrumpft am anderen Kettenende im Südosten nach seiner grandiosen Opposition im Juli immer noch Jupiter, der dem roten Planeten in seiner Helligkeit allerdings nur wenig nachsteht. Sobald die Venus untergegangen ist, bleibt Mars damit hellstes Gestirn am Nachthimmel – wenn man vom Mond einmal absieht. Während Mars und Saturn vor dem Sternenhintergrund auf ihrer Oppositionsschleife nach rechts wandern, bewegen sich die übrigen zwei Planeten in entgegen gesetzter Richtung auf sie zu. Die von den Glanzlichtern Venus und Mars eingerahmte Planetenkette verkürzt sich damit im Laufe des Monats zunehmend. Auf diese Weise fällt die Planetengruppe in einem Blick auf.
Über Mars und Saturn steht das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler hoch am Himmel. Durch den Schwan und den Adler zieht sich das Band der Milchstraße über den ganzen Himmel und über die Sternbilder Kassiopeia und Perseus hinaus. Die länger werdenden Nächte begünstigen die Betrachtung, allerdings nur, wenn man einen der seltenen dunklen Orte abseits künstlicher Lichtquellen gefunden hat, und selbst dort überstrahlt helles Mondlicht das Band aus Hundert Milliarden Sternen.
Links vom Sommerdreieck zeigt sich das Herbstviereck mit seiner Vorschau auf die nächste Jahreszeit. Beim Einsetzen der Morgendämmerung sind die vier Glieder der Planetenkette bereits im Südwesten untergegangen und das Sommerdreieck ist nach Westen gewandert; dann stehen das Herbstviereck und links davon das Sternbild Perseus hoch am Himmel. Wenn die Dämmerung bis etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang fortgeschritten ist, zeigt sich in der letzten Augustwoche auch noch kurz Merkur als fünfter freisichtiger Planet tief über dem Osthorizont.
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Die Perseiden

Zwischen dem 9. und 13. wird das Sternbild Perseus zum scheinbaren Ausstrahlungsgebiet der Perseiden. Dieser Sternschnuppenschwarm gehört zu den bekanntesten seiner Art. Auch hellere Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden sind gelegentlich dabei. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22 und 4 Uhr. In der Nacht vom 12. auf den 13. erreicht der Strom sein Maximum. Nachzügler können aber auch noch bis zum 24. aufleuchten. Da die Schnuppen sich über das Fest des Märtyrers Laurentius am 10. hinweg ergießen, werden sie im Volksmund auch "Tränen des Laurentius" genannt.
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Unser Mond

Kurz nachdem die Venus im Westen untergegangen ist, geht in der Nacht zum 1. im Osten der abnehmende Mond im Wassermann auf. Am 11. ist Neumond; wie so häufig ereignet sich zwei Wochen nach einer Mondfinsternis eine Sonnenfinsternis; sie ist allerdings nur partiell und kann nur von Skandinavien, nördlichen Gebieten Asiens, Island, Grönland, der Arktis und nördlichen Gebieten Kanadas verfolgt werden. In den darauffolgenden Nächten ist die Mondsichel noch so schmal, dass sie die Beobachtung der Perseiden nicht beeinträchtigen kann. Am 12. ergänzt die noch extrem schmale Mondsichel in der kurzen Zeit bis zu ihrem Untergang die Planetenkette am rechten Kettenende. Am 13. steht sie rechts neben der Venus und am 14. über ihr. In den darauf folgenden Nächten reiht sich der Mond zwischen die Kettenglieder ein, und zwar am 15. und 16. zwischen Venus und Jupiter, in den Nächten vom 17. bis zum 21. morgens zwischen Jupiter und Saturn, vom 21. abends bis 23. morgens zwischen Saturn und Mars. In der Nacht vom 23. auf den 24. steht der Mond über Mars. Am 26. ist Vollmond im Wassermann und am 31. beendet unser Trabant seinen Monatslauf in den Fischen.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich stark, und zwar von 15 Stunden und 37 Minuten auf 13 Stunden und 43 Minuten. Das sind durchschnittlich fast vier Minuten täglich. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:42 und 21:19 Uhr und am Monatsende um 6:33 und 20:16 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.7.2018 im Weser-Kurier.