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Venus und Jupiter glänzen.

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15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die beiden hellsten Planeten rahmen wie zwei Leuchtfeuer den frühlingshaften Abendhimmel ein. Venus glänzt kaum übersehbar bereits in der noch hellen Abenddämmerung im Nordwesten knapp über dem Horizont. Jupiter, der seit seiner Opposition im Mai bisher nur wenig an Helligkeit verloren hat, strahlt genau gegenüber im Südosten als zweite leuchtende Himmelsbegrenzung. Zwischen diesen beiden weit entfernten abendlichen Glanzpunkten tauchen mit zunehmender Dunkelheit die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau auf. Dicht neben Jupiter findet man den weißen Stern Alpha Librae im Frühlingssternbild Waage. Mit ihm als Fixpunkt lässt sich die Bewegung des Riesenplaneten in seiner Oppositionsschleife gut verfolgen. Zum Monatsbeginn zieht Jupiter oberhalb von Alpha Librae vorbei und erreicht den kürzesten Abstand zu ihm am 3. Bis zum 11. Juli entfernt er sich dann wieder von ihm, um sich anschließend nach Ablauf seiner Oppositionsschleife Alpha Librae erneut zu nähern. Links über Jupiter steht in etwas größerem Abstand der bläulichweiße Stern Beta Librae, der sogar geringfügig heller als der Hauptstern Alpha Librae ist. Die Verbindung zwischen beiden Sternen symbolisiert den linken Balken der Waage. Den rechten Balken kann man sich vorstellen, wenn man sich eine Verbindung zwischen Alpha Librae und dem rötlichen Stern Sigma Librae links darunter denkt. Sigma Librae wird daher auch Brachium genannt, was so viel wie "Arm" bedeutet.
Die zweite Nachthälfte wird sommerlich und deutet den Jahreszeitenwechsel an. Während sich bis zum Morgen im Nordwesten nacheinander Venus, Löwe und Jungfrau verabschieden, gehen im Südosten die Sommersternbilder Skorpion, Schütze und Steinbock auf. Viel auffälliger als die Sterne in diesen Sternbildern sind jedoch der Saturn im Schützen und Mars im Steinbock. Mars strebt seiner spektakulären Opposition entgegen, die er aber erst Ende des nächsten Monats erreicht. Mit seiner Helligkeitssteigerung macht er schon jetzt Jupiter zunehmend Konkurrenz; gegen Ende des Monats hat er fast dessen Helligkeit erreicht. Die Himmelsgegend zwischen Mars und Jupiter ist die Bühne für zwei weitere astronomische Ereignisse, die zwar weniger auffällig aber trotzdem bedeutsam sind. Saturn ist der Hauptdarsteller auf dieser Bühne, denn er ist heller als sämtliche Sterne in den Sommersternbildern. Am 27. erreicht er seine Opposition zur Sonne und hat dann mit 1353 Millionen Kilometern seine geringste Entfernung zur Erde. Das verschafft uns in diesem Jahr die besten Beobachtungsbedingungen und wir können im Fernrohr seinen sehr schönen und mit 26° zurzeit weit geöffneten Ring bewundern.
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Asteroid Vesta nahe beim Saturn

Ein weiteres bedeutsames Ereignis spielt sich rechts über Saturn ab. Es ist die Opposition des Asteroiden Vesta am 19. des Monats. Vesta ist mit einem mittleren Durchmesser von 516 Kilometern der zweitgrößte Asteroid nach Pallas. Unter günstigen Bedingungen ist Vesta daher manchmal sogar mit bloßem Auge aufzufinden. Und diesmal sind die Bedingungen besonders gut, denn die bevorstehende Opposition ist die günstigste in diesem Jahrhundert. Besonders ist auch die Verbindung mit der Geschichte der Astronomie in Bremen, von wo aus Vesta 1807 von Heinrich Wilhelm Olbers als vierter Asteroid entdeckt wurde, nachdem er 1802 bereits Pallas entdeckt hatte. Während Olbers bei Pallas auch der Namensgeber war, wurde Vesta von Carl Friedrich Gauß nach der römischen Göttin für Heim und Herd benannt. Gauß hatte zu diesem Zeitpunkt mit seiner neuen Methode der kleinsten Quadrate entscheidend zur Sicherung der neuen Asteroiden beigetragen, Olbers hatte ihm daraufhin anerkennend das Recht der Benennung übertragen.
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Unser Mond

In der Nacht zum 1. steht der noch fast volle Mond zwischen Saturn und Vesta dicht über Saturn. Vesta befindet sich etwas weiter rechts über dem Mond, der allerdings die Betrachtung des Asteroiden durch sein helles Licht behindert. Am 3. steht der Mond morgens rechts über dem Mars und am 4. links neben ihm. Am 13. ist Neumond. Am 16. erscheint der neue Mond links neben der Venus und in der Nacht vom 23. zum 24. steht er über Jupiter. In der Nacht vom 27. auf den 28. hält sich der Mond zum zweiten Mal zwischen Saturn und Vesta auf und wandert weiter Richtung Saturn. Am 28. steht er als Vollmond im Schützen, wo er am 30. auch seinen Monatslauf zwischen Saturn und Mars beendet.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich bis zum 21. von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten. Dann ist Sommeranfang und Sommersonnenwende. Danach nimmt die Tageslänge bis zum Monatsende wieder um vier Minuten ab. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:05 und 21.41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21.55 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.5.2018 im Weser-Kurier.