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Venus erscheint als "Morgenstern"

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15. November 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Venus hat sich gerade erst Ende September als "Abendstern" vom Abendhimmel verabschiedet, da betritt sie bereits wieder die Himmelsbühne – jetzt allerdings als "Morgenstern". Dieser rasche Rollentausch wird möglich, weil die Venus - zusammen mit Merkur – zu den beiden schnellsten Planeten bei der Umrundung der Sonne gehört. Die Umlaufgeschwindigkeit der Venus beträgt 35 Kilometer pro Sekunde, die der Erde jedoch nur 30. Im Oktober hat die Venus daher die Erde auf ihrer Planetenbahn überholt und wurde dabei unsichtbar, weil sie zwischen uns und der Sonne stand. Vor dem Überholvorgang stand sie von uns aus betrachtet links neben der Sonne und ging nach ihr am Abendhimmel unter. Nach dem Überholvorgang steht sie jetzt rechts von unserem Zentralgestirn und geht vor ihr auf. Mitte November ist ihr Winkelabstand zur Sonne bereits so groß, dass sie aus dem hellen Strahlenkranz der Sonne heraustritt und man sie etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang im Südosten in der hellen Morgendämmerung auffinden kann. Bis zum Monatsende nehmen ihr Winkelabstand zur Sonne und ihre Leuchtkraft rasch zu und sie erreicht fast ihre maximale Helligkeit in diesem Jahr.
Jupiter hatte sich im Oktober vom Abendhimmel zurückgezogen, jetzt folgt ihm Saturn und verabschiedet sich ebenfalls. Beide Riesenplaneten werden sich erst Ende Dezember beziehungsweise im Februar nächsten Jahres am Morgenhimmel zeigen. Mars bleibt immer noch auffälliges Gestirn in der ersten Nachthälfte, denn bei seinem Wechsel aus dem Sternbild Steinbock in den Wassermann passiert er Regionen mit lichtschwachen Sternen.
Auffälliger ist das Herbstviereck aus Sternen der Sternbilder Pegasus und Andromeda über dem roten Planeten. Es zieht weiter nach Westen, bestimmt aber weiterhin den ganzen Nachthimmel. Die Wintersternbilder rücken nach. Das Sternbild Stier zeigt sich bereits am Ende der Abenddämmerung im Osten. Bis zur Standardbeobachtungszeit um 22 Uhr, wie sie der Grafik zugrunde liegt, sind auch Orion und Zwillinge aufgegangen, und bis Mitternacht folgen Kleiner und Großer Hund. Kurze Zeit später erhebt sich der Frühlingsvorbote Löwe über den Osthorizont – ein Hinweis, wie vergänglich Herbst und Winter auch diesmal sein werden.
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Die Leoniden

Aus dem Sternbild Löwe, lat. leo, strahlt zwischen dem 13. und 30. der Sternschnuppenstrom der Leoniden. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden nach Mitternacht, da dann der Ausstrahlungspunkt über dem Horizont liegt. Die meisten Leoniden kann man in der Nacht vom 17. auf den 18. bewundern. Sie sind mit 71 Kilometern pro Sekunde besonders schnell. Allerdings ist die Rate mit 15 Meteoren pro Stunde in diesem Jahr bescheiden. Das liegt daran, dass die Erde die Bahn des Ursprungskometen Tempel-Tuttle an einer Stelle trifft, an der weniger Bruchstücke des Kometen versammelt sind. Erst im Jahr 2022 ist mit einem Anwachsen der Aktivität der Leoniden zu rechnen und 2033, nachdem Tempel-Tuttle das innere Sonnensystem durchquert hat, wird die Erde die Bahn des Kometen in einer großen Trümmerwolke kreuzen und wir können einen Meteorsturm erwarten.
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Unser Mond

Am 1. geht der Mond kurz nach Mitternacht im Sternbild Krebs auf. Am 2. und 3. kann man ihn morgens im Löwen finden. Am 7. ist Neumond. Am 11. steht die schmale Sichel des neuen Mondes im Südwesten ganz dicht über Saturn, was in der hellen Abenddämmerung erst einmal nur mit einem Fernglas zu sehen ist. Aber in den beiden folgenden Stunden bis zum Untergang beider Gestirne kann man in der zunehmenden Dämmerung auch gut ohne Hilfsmittel verfolgen, wie sich der Mond vom Ringplaneten entfernt. Am 15. steht der Mond abends unter dem rötlichen Mars und am 16. links über ihm. Da der Mond in der Nacht vom 17. auf den 18. kurz nach Mitternacht untergeht, kann er die Leoniden bis zum Morgen nicht mehr stören. Am 23. ist Vollmond im Stier, und am 30. beendet unser Trabant seinen Monatslauf im Löwen.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen sich von 9 Stunden und 32 Minuten auf 7 Stunden und 59 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:22 und 16:54 Uhr und am Monatsende um 8:14 und 16:13 Uhr MEZ (Normalzeit).

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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.10.2018 im Weser-Kurier.