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Uranus in Opposition

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15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die lange Planetenkette aus Venus, Jupiter, Saturn und Mars, die in den Vormonaten den Abendhimmel überzog, löst sich auf. Venus hat sich bereits Ende September vom Abendhimmel verabschiedet. Sie überholt die Erde auf ihrer Planeteninnenbahn am 26. und hat dann mit einer Lichtlaufzeit von 2 Minuten und 17 Sekunden den kürzesten Abstand zur Erde. Aber wir können sie trotzdem nicht sehen, denn bei ihrem Überholvorgang steht sie in Richtung der Sonne und wird von dieser überstrahlt. Außerdem wird die uns abgewandte Venusseite beleuchtet.
Jupiter zieht sich im letzten Monatsdrittel vom Abendhimmel zurück. Bis dahin kann man ihn noch kurz nach Sonnenuntergang tief über dem Südwesthorizont auffinden. Im Gegensatz zur Venus steuert er die größte Entfernung zur Erde an, erreicht sie im nächsten Monat und wird dabei hinter der Sonne von ihr überstrahlt. Saturn und Mars bewegen sich am Ende der Abenddämmerung ebenfalls schon früh dem Südwesthorizont zu. Obwohl sie weiter an Helligkeit verlieren, sind sie in den Sternbildern Schütze und Steinbock noch gut zu finden.
Einmal im Jahr überholt die Erde Uranus auf ihrer Planetenbahn, wodurch der nach Neptun am weitesten entfernte Planet in Opposition zur Sonne kommt. Diese günstige Beobachtungsposition erreicht Uranus in der Nacht vom 23. auf den 24. Da er sich im Vergleich zu den inneren Planeten sehr viel langsamer fortbewegt, hat ihn die Erde bereits nach einem Jahr fast wieder erreicht, und es braucht dann nur noch vier weitere Tage bis zur nächsten Uranusopposition. Die Lichtlaufzeit zur Erde beträgt in dieser Zeit 2 Stunden und 37 Minuten. Unter günstigen Bedingungen könnte man Uranus mit bloßem Auge sehen, aber die sind in unseren lichtüberfluteten Städten nicht mehr zu finden. Mit einem guten Fernglas oder Fernrohr lässt er sich trotzdem betrachten, allerdings nur wenn man seine genaue Position im Sternbild Widder nahe an der Grenze zum Sternbild Fischen kennt. Bei starker Vergrößerung verrät er sogar seine Planeteneigenschaft: Er ist im Gegensatz zu den Sternen nicht punktförmig sondern als kleines grünliches Scheibchen zu erkennen.
Der Sternenhimmel ist herbstlich. Über den Fischen bestimmt das Herbstviereck aus Sternen der Sternbilder Pegasus und Andromeda den Nachthimmel. Es steht wie eine große Raute am Himmel, sieht aus wie ein großes Vorfahrtschild und dominiert die Fische mit ihren lichtschwachen Sternen. Da die Fische zu den Tierkreissternbildern gehören, sind sie jedoch bekannter als das Herbstviereck. In der griechischen Mythologie stellen sie die Liebesgöttin Aphrodite und ihren Sohn Eros dar, die auf der Flucht vor dem Ungeheuer Typhon in den Euphrat sprangen. Dort verwandelten sie sich in Fische und entkamen. Älter noch als dieses Sternbild ist der südliche Fisch, der auf den babylonischen Fruchtbarkeitsgott Oannes zurückgeht. Obwohl er den hellen Stern Formalhaut enthält, ist er in unseren Breiten schwer aufzuspüren, denn er zieht seine Bahn nur knapp und nur für kurze Zeit über den südlichen Horizont. Man findet ihn links unter dem Mars und dem Steinbock.
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Unser Mond

Am Ende der Abenddämmerung ist im Osten bereits der Stier als Vorbote des Winters aufgegangen. Die Wintersternbilder Orion, Zwillinge, Großer und Kleiner Hund folgen bis kurz nach Mitternacht. In diesen Sternbildern hält sich am Monatsbeginn der abnehmende Mond auf. Am 1. geht er kurz vor Mitternacht im Sternbild Orion auf und wechselt am 2. morgens in die Zwillinge. Am 9. ist Neumond. Am 11. steht die schmale Sichel des neuen Mondes abends rechts über Jupiter, am 14. rechts vom Saturn und am 15. links über ihm. In der Nacht vom 17. auf den 18. befindet sich unser Trabant rechts unter Mars und in der Folgenacht links über ihm. Am 24. ist Vollmond in den Fischen, der dann unter Uranus steht und den lichtschwachen grünen Planeten überstrahlt. Am 31. beendet der Mond seinen Monatslauf im Krebs.
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Tageslängen

Die Tage verkürzen noch immer stark, und zwar von 11 Stunden und 36 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:26 und 19:02 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) und am Monatsende um 7:20 und 16:56 Uhr MEZ (Normalzeit). Am 28.10. um 3 Uhr Sommerzeit werden die Uhren um eine Stunde auf Normalzeit zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.9.2018 im Weser-Kurier.