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Jupiter und Saturn rücken zusammen

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15. Mai 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau, Waage und Bootes bestimmen jetzt den Nachthimmel. Drei Sterne in diesen Sternbildern bilden das Frühlingsdreieck, ein auffälliges Dreieck aus den Sternen Regulus, Spica und Arktur. Rechts von den Frühlingssternbildern zeigen sich knapp über dem Nordwesthorizont immer noch die Wintersternbilder Zwillinge, Fuhrmann sowie einzelne Sterne des Stiers. In der Monatsmitte verlässt der Mars das Sternbild Stier und wechselt in die Zwillinge. Die in der Regel gut sichtbaren Planeten begegnen bei ihrer Wanderung durch die Tierkreisssternbilder häufig lichtschwächeren Objekten, die mit dem Planeten als Aufsuchhilfe dann leichter zu finden sind. Diese Funktion hatte der rote Planet erst unlängst Anfang April übernommen, als er in einer schönen Konstellation das goldene Tor, das die Sternhaufen Siebengestirn und Hyaden bilden, durchwanderte. Beide Sternhaufen verblassen jetzt aber in der immer früher einsetzenden Abenddämmerung, da sich die Sonne bereits vor ihrer Passage dem Tor aus den beiden Sternhaufen nähert und es dabei zunehmend überstrahlt.
Am 19. Mai passiert der Mars wieder einen Sternhaufen, nämlich M35. M35 ist eine kompakte Ansammlung von etwa 500 Sternen. Man findet sie im Winkelabstand von nur 0,2° unter dem Mars. Unter sehr guten Beobachtungsbedingungen kann man den Sternhaufen mit bloßem Auge als zartes Wölkchen wahrnehmen. Leider sind diese Voraussetzungen in unseren lichtüberfluteten Städten nicht mehr gegeben, das bedeutet, man braucht hier ein Fernglas zur Beobachtung. Außerdem findet die Passage nur knapp über dem Nordwesthorizont statt, sodass die Sicht in dieser Richtung bis zum Horizont frei sein muss.
Links von den Frühlingssternbildern gehen nach Mitternacht die Sommersternbilder Skorpion, Schütze, Steinbock und Schlangenträger auf. Jupiter im Schlangenträger und Saturn im Schützen bewegen sich jeweils in ihrer Oppositionsschleife rückläufig, also vor dem Sternhintergrund nach rechts, und steigern dabei deutlich ihre Helligkeit. Jupiter wird seine Opposition zur Sonne im Juni erreichen, Saturn einen Monat später. Damit beginnen jetzt die besten Monate für Beobachtungen der Riesenplaneten. Viele Veränderungen am Sternenhimmel gehen sehr langsam vor sich und erfordern daher lange Beobachtungszeiten. Dazu gehört auch die sich anbahnende Konjunktion von Jupiter und Saturn, denn erst Ende des nächsten Jahres kommen die beiden Riesenplaneten zu ihrer engen Begegnung. Die letzte Jupiter-Saturn-Konjunktion ereignete sich im Mai 2000. Danach entfernten sich die beiden Planeten über einen Zeitraum von zehn Jahren und brauchen dann weitere zehn Jahre, um wieder zusammen zu finden.
Für kurze Zeit erscheint in der hellen Morgendämmerung die Venus über dem Osthorizont. Ihre Glanzzeit ist seit über einem Monat vorbei; die Beobachtung wird zunehmend schwieriger. Auch die schmale Mondsichel, die am 1. gegen 5.30 Uhr rechts neben der Venus knapp über dem Osthorizont aufgeht, ist schwer zu erkennen.
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Unser Mond

Am 4. ist Neumond. Am 7. steht die neue Sichel unter und am 8. links über dem Mars. Bis zum 11. abends wandert unser Trabant durch die Wintersternbilder Zwillinge und Krebs und wechselt noch vor Mitternacht in das Frühlingssternbild Löwe. Die weiteren Frühlingssternbilder Jungfrau und Waage durcheilt er bis zum 18. Dann ist der Mond voll. Bis zum 26. führt sein Weg durch die Sommersternbilder Skorpion, Schlangenträger, Schütze und Steinbock. Seine Aufgänge verspäten sich dabei immer weiter, sodass er nach dem 23. nur noch morgens zu sehen ist. Am 20. steht er anfangs rechts über und später rechts neben Jupiter, am 21. und 22. zwischen Jupiter und Saturn und am 23. unter dem Ringplaneten. Danach entfernt er sich von Saturn und wandert auf die Venus zu. Am 31. steht er, wie am Monatsanfang, rechts von ihr, was wiederum schwer zu erkennen ist.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt von 15 Stunden und einer Minute auf 16 Stunden und 33 Minuten zu. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.52 und 20.53 Uhr und am Monatsende um 5.06 und 21.39 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.4.2019 im Weser-Kurier.