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Mars überholt die Riesenplaneten

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Der Sternenhimmel am 15. März 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Vier Planeten bewegen sich in auffälligen Konstellationen. Zu ihnen gehört die Venus, die immer höher über den Horizont steigt und als "Abendstern" fast ihre maximale Helligkeit in diesem Jahr erreicht. Bereits eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang erscheint sie unübersehbar in der noch hellen Abenddämmerung über dem Westhorizont und neigt sich bis Mitternacht dem Nordwesthorizont zu. Noch seltener und spannender als der glänzende "Auftritt" der Venus ist jedoch das "Planetenwettrennen" zwischen Mars, Jupiter und Saturn am Morgenhimmel. Bereits am 1. zeigt sich das Planetentrio markant in einer Reihe mit gleichen Abständen. Mars rechts außen steigt kurz vor 5 Uhr über den Südosthorizont, Jupiter in der Mitte, der sehr viel heller ist, folgt kurz vor 5:30 Uhr. Mit Saturn ist das Planetentrio dann kurz vor 6 Uhr komplett. Die Leuchtkraft von Mars nimmt im Monats- und im Jahresverlauf außerordentlich zu. Während er am Monatsanfang noch deutlich lichtschwächer als Saturn ist, hat er am Monatsende bereits fast dessen Helligkeit erreicht.
Mars und die noch weiter entfernten äußeren Planeten Jupiter und Saturn wandern vor dem Sternhintergrund normalerweise nach links, wenn sie sich nicht gerade in ihrer Oppositionsschleife "rückläufig" bewegen. Mars als Planetennachbar hat die kürzeste Umlaufbahn und verändert daher seine Position vor dem Sternhintergrund schneller als der von uns weiter entfernte Jupiter und der noch weiter entfernte Saturn. Da die beiden schnelleren Planeten am Monatsbeginn weiter rechts stehen, sind mehrere Überholmanöver vorprogrammiert. Als erster überholt der flinke Mars Jupiter am 20. und Saturn am 31. Sowohl die Positionsveränderungen wie auch der Wechsel der Reihenfolge lassen sich sehr gut verfolgen. Die Annäherung von Jupiter und Saturn bahnt sich zwar an, dauert aber bei den entfernten Planeten wesentlich länger und ist daher in diesem Monat noch kaum erkennbar. Erst im Dezember kommt es zu der sehr seltenen Jupiter-Saturn-Konjunktion, also dem Überholvorgang der beiden Riesenplaneten.
Eingerahmt von Venus am Abendhimmel und dem Planetentrio am Morgenhimmel teilen sich die Wintersternbilder Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund auf der rechten Seite und die Frühlingssternbilder Löwe, Bootes, Jungfrau und Waage links davon den Nachthimmel. Die Wintersternbilder wandern im Monatsverlauf mehr zum Westhorizont und die Frühlingssternbilder mit dem Frühlingsdreieck aus Regulus, Arktur und Spica rücken auf. Der Jahreszeitenwechsel deutet sich damit an. Gegen Morgen zeigen sich sogar schon die Sommersternbilder. Das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Atair in den Sternbildern Leier, Schwan und Adler folgt dem Frühlingsdreieck. Darunter tauchen Skorpion, Schlangenträger, Schütze und Steinbock auf. Der Schütze und der Steinbock sind schwer zu erkennen, da sie knapp über dem Horizont entlang ziehen, aber das Stellungsspiel von Mars, Jupiter und Saturn in diesen beiden Sternbildern sticht auffällig hervor.
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Unser Mond

Der Mond steht am 1. abends links der Venus und unterhalb der beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Die Hyaden gruppieren sich um Aldebaran im Stier, die Plejaden rechts davon sind auch als Siebengestirn bekannt. Beide Sternhaufen bilden das "Tor der Ekliptik", auf das der Mond bis zu seinem Untergang kurz nach Mitternacht zuwandert. Am 9. ist Vollmond im Löwen und tags darauf erreicht der Mond mit nur 357 000 km Abstand Erdnähe. Am 18. steht die Sichel des abnehmenden Mondes morgens rechts vom Planetentrio und am Morgen danach unter Saturn. Am 23. ist Neumond. Am 27. steht der neue Mond abends unter der Venus und einen Abend später links unterhalb von ihr. Wieder wandert er auf das Tor der Ekliptik zu, das er am 29. durchquert, um am 31. seinen Monatslauf im Stier zu beenden.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich so rasch wie in keinem anderen Monat, und zwar von 10 Stunden und 53 Minuten auf 12 Stunden und 59 Minuten. Das ergibt eine durchschnittliche tägliche Zunahme von über vier Minuten. Mit der Tagundnachtgleiche am 20. ist Frühlingsanfang. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:11 und 18:04 Uhr MEZ und am Monatsende um 7:00 und 19:59 Uhr MESZ; am 29. wird die Uhr von 2 Uhr MEZ auf 3 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) vorgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.2.2020 im Weser-Kurier.