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Mars in Opposition zur Sonne

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Der Sternenhimmel am 15. Oktober 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Am 14. überholt die Erde erneut unseren Nachbarplaneten Mars auf ihrer Planeteninnenbahn. Solche Überholvorgänge finden regelmäßig in etwas mehr als zwei Jahren statt, und da sich Erde und Mars dann besonders nahe kommen, bieten sie beste Bedingungen für Erkundungen unseres Nachbarplaneten. In dieser Konstellation erreicht der Mars seine Opposition zur Sonne, das heißt, er steht dann aus Erdsicht der Sonne direkt gegenüber. In diesem Jahr erreicht die Erde bereits 8 Tage vor der genauen Opposition mit 62,1 Millionen Kilometern die kürzeste Entfernung zum roten Planeten. Die Ursache liegt in Abweichungen der Planetenbahnen von der Kreisbahn. Diese Abweichungen sorgen dafür, dass auch die Abstände zur Erde bei jeder Opposition immer unterschiedlich groß sind. So nah wie in diesem Jahr ist uns der Mars jedoch nur sehr selten; denn jetzt benötigen Licht- und Funksignale vom Mars nur drei Minuten und 27 Sekunden zu uns. Es dauert über ein Jahrzehnt bis uns Mars näher kommt; erst im September 2035 können wir ihn wieder so hell glänzen sehen. Verständlich, dass daher gleich drei Nationen die günstigen Bedingungen nutzen, um Missionen zum Mars auf den Weg zu bringen: Die Vereinigten Arabischen Emirate mit der Raumsonde "al-Amal", die chinesische Mission "Leuchtkäfer-2" und die amerikanische "Mars 2020"-Mission der NASA. Wer den Mars von der Erde aus betrachten will, hat zur Oppositionszeit die ganze Nacht über Gelegenheit. Der rötliche Planet geht abends im Osten auf, erreicht gegen Mitternacht seine höchste Position im Süden und geht erst morgens im Osten wieder unter. Er wandert durch das Sternbild Fische, das mit seinen lichtschwachen Sternen nicht so einfach aufzufinden ist. Leichter kann man das Herbstviereck aus Sternen der Herbststernbilder Pegasus und Andromeda über dem rötlichen Planeten erkennen. Jupiter und der links von ihm stehende Saturn bieten in den Stunden vor Mitternacht ebenfalls einen lohnenden Anblick. Am Ende der Abenddämmerung findet man beide weit rechts vom Mars im Süden. Von dort neigen sie sich rasch dem Südwesthorizont zu und deuten damit ihren baldigen Abschied vom Abendhimmel an. Zunächst jedoch setzt Jupiter zur Überholung des Ringplaneten an. Bis er ihn im Dezember erreicht haben wird, kann man über einige Wochen hin bereits die Annäherung der beiden Riesenplaneten erkennen. Über ihnen zeigt sich in Erinnerung an die letzte Jahreszeit das Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler. Abends steht es noch hoch am Himmel, neigt sich aber im Verlauf der Nacht immer mehr dem Nordwesthorizont zu. Noch heller und auffälliger als Mars, Jupiter und Saturn ist Venus als "Morgenstern". Sie wechselt vom Sternbild Löwe in die Jungfrau und passiert am 3. Regulus, den Hauptstern im Löwen, knapp unter ihm. Am Monatsanfang geht sie gegen 3.30 Uhr und am Monatsende 90 Minuten später auf. Da die Sonnenaufgangszeiten sich ebenfalls verspäten, verringert sich der Zeitraum, in dem man die Venus beobachten kann, nur wenig. Neben unserem Nachbarplaneten Mars hat auch Uranus im Oktober seine Opposition, und zwar am 31. im Sternbild Widder. Die Opposition dieses weit entfernte Planeten ließe sich theoretisch mit bloßem Auge verfolgen, aber günstige Beobachtungsbedingungen, die dazu notwendig wären, gibt es in unseren lichtüberfluteten Städten und in ihrer Nähe nicht mehr. Darüber hinaus behindert das helle Vollmondlicht in diesem Jahr sein Auffinden. Zum Zeitpunkt seiner Opposition ist Uranus 2811 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und sein grünliches Licht benötigt dann zwei Stunden und 36 Minuten bis zu uns.
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Unser Mond

Am 1. ist Vollmond in den Fischen. In der Nacht vom 2. auf den 3. wandert der abnehmende Mond auf den hellen Mars zu und in den Morgenstunden unter ihm vorbei. In der Folgenacht entfernt er sich vom rötlichen Planeten, wandert durch das Herbststernbild Widder und durch die Wintersternbilder Stier, Zwillinge und Krebs. Am 14. hat er morgens das Frühlingssternbild Löwe erreicht und steht links über der Venus. Am 17. ist Neumond in der Jungfrau. Am 21. nähert sich der neue Mond abends Jupiter und Saturn, steht am 22. unter Jupiter und am 23. links von beiden Riesenplaneten. In der Nacht vom 28. auf den 29. wandert der Mond wieder auf den Mars zu, passiert ihn in der Folgenacht und entfernt sich danach von ihm. Am 31. ist erneut Vollmond in den Fischen. Solch ein zweiter Vollmond im gleichen Monat wird auch "Blue Moon" genannt. Leider stört er – wie bereits erwähnt – die Betrachtung des Uranus.
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Tageslängen

Die lichten Tage verkürzen sich stark von 11 Stunden und 36 Minuten auf 9 Stunden und 36 Minuten. Die Sonnenauf- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:26 und 19:02 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) und am Monatsende um 7:20 und 16:56 Uhr Normalzeit (MEZ). Am 25.10. um 3 Uhr Sommerzeit werden die Uhren um eine Stunde auf Normalzeit zurückgestellt.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.9.2020 im Weser-Kurier.