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Drei rötliche Gestirne in einer Reihe

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Der Sternenhimmel am 15. Februar 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten

Die hellen Planeten Venus und Jupiter mit Saturn haben sich im Januar vom Nachthimmel verabschiedet. Wie in jedem Jahr präsentieren sich dafür die hellglänzenden Sterne des winterlichen Himmels in voller Pracht. Das große Wintersechseck aus den Sternen Sirius, Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux und Procyon umspannt alle Wintersternbilder, im Zentrum das markante Sternbild des Orion. Die griechische Mythologie beschreibt Orion als riesigen starken Jäger, der von seinen beiden Hunden Sirius und Procyon begleitet wird. Sehr auffällig an diesem Sternbild sind drei Sterne in dichter Reihe, die seinen Gürtel markieren. Bei klarer Sicht kann man darunter das an seinem Gürtel hängende Schwert erkennen, das aus drei lichtschwachen Sternen zu bestehen scheint. Im Fernglas wird jedoch deutlich, dass das Objekt in der Schwertmitte nicht punktförmig sondern verschwommen ist und daher kein Stern sein kann. Es handelt sich nämlich um den bekannten Orionnebel, eine Geburtsstätte neuer Sterne. Zwei helle Sterne unterhalb von Gürtel und Schwert stellen Orions Beine und die beiden oberhalb des Gürtels seine Schultern dar. Nur schwer zu erkennen erhebt sich über den Schultern der Arm mit der Keule und der mit dem Schild, dazwischen ruht sein Kopf. Eingerahmt wird der Himmelsjäger von den Wintersternbildern Großer und Kleiner Hund, den Zwillingen, dem Fuhrmann und dem Stier.
Im Orion und im Stier fällt jeweils ein rötlicher Stern auf: Beteigeuze und Aldebaran. Beteigeuze wird auch linker Schulterstern von Orion genannt. Er ist ein Roter Überriese mit etwa dem tausendfachen Durchmesser der Sonne und einer etwa fünfzigtausendmal so hohen Leuchtkraft. Die rötliche Färbung rührt von seiner niedrigen Oberflächentemperatur von "nur" 3.300° C her. Rote Überriesen haben eine vergleichsweise kurze Lebensdauer von wenigen Millionen Jahren und beenden ihr Sternleben häufig mit einer gewaltigen Explosion, einer sogenannten Supernova. Experten vermuten, dass Beteigeuze dieses Ende schon bald ereilt. Merkwürdige Helligkeitsschwankungen in den letzten beiden Jahren haben diese Vermutung bestärkt. Aber "bald" im astronomischen Sinne kann auch in 100.000 Jahren bedeuten. Sollten wir dieses seltene Ereignis doch noch erleben, wären wir Zeugen eines außergewöhnlichen Spektakels. Beteigeuze wäre etwa drei Monate lang so hell wie der Halbmond und bliebe daher auch am Taghimmel als strahlender Punkt sichtbar. Erst danach würde der Stern langsam verblassen und mehrere Jahre später hätte der Orion dann nur noch eine Schulter. Zum Glück würde uns bei der Explosion dieser Supernova keine Gefahr drohen, denn Beteigeuze ist mit über 700 Lichtjahren weit genug von der Erde entfernt. Allerdings wäre mit einer vorübergehenden Irritation durch die zusätzliche helle Lichtquelle am Himmel zu rechnen.
Aldebaran ist der rötliche Stern im Stier. Der Sage nach ist es das blutrot unterlaufene Auge des Stiers, das von einem Keulenschlag des Orion getroffen wurde. Bei Aldebaran handelt es sich um ein Doppelsternsystem, dessen Hauptkomponente ein Roter Riese mit dem 45-fachen Durchmesser der Sonne und der 150-fachen Helligkeit ist. Seine Oberflächentemperatur liegt mit etwa 3.600° C etwas über der von Beteigeuze. Ein Temperaturunterschied, der sich auch beim Farbvergleich zwischen beiden bereits mit bloßem Auge zeigt, denn Aldebaran ist mehr rot-orange.
Ein drittes rötliches Gestirn findet man, wenn man die Strecke zwischen Beteigeuze und Aldebaran verlängert. Es ist unser Nachbarplanet Mars. Am Monatsanfang durchstreift er das Sternbild Widder und wechselt am 24. in den Stier. Er bewegt sich auf zwei Sternhaufen im Stier zu, das sind auf der einen Seite die Hyaden, die sich als Hintergrundsterne scheinbar um Aldebaran gruppieren und auf der anderen Seite die Plejaden, die auch als Siebengestirn bekannt sind. Das Tor, das beide Sternhaufen bilden, wird das "Goldene Tor der Ekliptik", also das "Tor der Sonnenbahn" genannt. Aber nicht nur die Sonne wird sich durch dieses Tor bewegen, wie alle übrigen Planeten steuert es auch der Mars zielstrebig an. Die Helligkeit des rötlichen Planeten nimmt weiter ab und lässt sich gut im Vergleich mit Aldebaran und Beteigeuze abschätzen. Zum Monatsbeginn hat er die Helligkeit von Beteigeuze und am Monatsende die des lichtschwächeren Aldebaran. Ein Farbvergleich zeigt, Mars ist eher rot-orange.
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Unser Mond

In den Nächten vom 1. bis zum 3. wandert der Mond durch das Sternbild Jungfrau und anschließend durch die Waage, den Skorpion, den Schützen und den Steinbock. Am 11. ist Neumond. Am 17. hat sich der Mond dem Mars genähert, überholt ihn in der Nacht vom 18. auf den 19. links unter ihm und erreicht in der Folgenacht das "Goldene Tor der Ekliptik". Danach durchquert er weiter den Stier, die Zwillinge und den Krebs. Am Monatsende hält er sich im Frühlingssternbild Löwe auf, wird am 27. dort voll und wechselt noch am 28. in die Jungfrau.
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Tageslängen

Die Tage verlängern sich wieder zügiger, und zwar von 9 Stunden und zwei Minuten auf 10 Stunden und 48 Minuten. Die Sonnenauf- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:07 und 17:09 Uhr und am Monatsende um 7:13 und 18:01 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 26.1.2021 im Weser-Kurier.