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Frühlings– und Sommerdreieck in kurzer Nacht

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Der Sternenhimmel am 15. Juni 22:00 Uhr
erstellt mit Cartes du Ciel

Sterne und Planeten


In den kurzen Sommernächten sind nur kurze Betrachtungen des Sternenhimmels möglich. Etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang, gegen 22.40 Uhr, beginnt die nautische Dämmerung, die Zeit, in der sich die Sonne zwischen 6° und 12° unter dem Nordhorizont bewegt. Dann ist es schon so dunkel, dass man hellere Sterne gut sehen kann. Gegen Mitternacht ist es für etwa 2 1/2 bis 3 Stunden so dunkel geworden, dass man auch lichtschwache Sterne erkennen kann. Allerdings erreichen uns noch vom Norden her in der Atmosphäre gebrochene Sonnenstrahlen, obwohl die Sonne zwischen 12° und 18° unter dem Horizont ihre tiefste Position einnimmt. Dieser Zeitraum heißt astronomische Dämmerung. Ganz dunkel wird es in Bremen im Juni durch den nördlichen Lichtschein also nicht. Das wäre erst am Ende der astronomischen Dämmerung möglich, wenn die Sonne mehr als 18° unter den Horizont sinkt – was aber erst nach dem 28. Juli wieder der Fall sein wird. Zwei große Dreiecke aus sechs hellen Sternen bestimmen die kurzen dämmerigen Sommernächte. Über dem Südwesthorizont erscheint zu Beginn der nautischen Dämmerung das Frühlingsdreieck. Es besteht aus dem bläulichen Stern Regulus im Löwen, dem orangefarbenen Arktur im Sternbild Bootes und der bläulichen Spica in der Jungfrau. Der Löwe schleicht von Süden nach Westen unter dem Großen Wagen her, der hoch am Himmel seinen Kreis um den Himmelspol zieht. Arktur findet man, wenn man dem Bogen der Deichsel des Großen Wagens folgt. Er ist ein roter Riesenstern und als hellster Stern am Nordhimmel sehr auffällig. Zur Spica gelangt man, indem man den Deichselbogen über Arktur hinaus verlängert. Beim direkten Vergleich beider Sterne wird ihr Farbunterschied deutlich. Im Laufe des Monats rückt das Frühlingsdreieck weiter nach Westen. Ihm folgt als Ankündigung für den Jahreszeitenwechsel das zweite große Dreieck, das Sommerdreieck. Es besteht aus dem hellen weißen Stern Wega in der Leier, dem ebenfalls weißen Deneb im Schwan und dem rötlichen Atair im Adler. Nach Mitternacht geht im Osten Saturn auf, ihm folgen später Jupiter und Mars. Gegen 4 Uhr zeigt sich die helle Venus mit ihnen in einer langen Reihe, die in der zweiten Monatshälfte auch noch der Mond ergänzt.
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Unser Mond


Am 1. ist der neue Mond nach 22.30 Uhr als schmale Sichel in der Abenddämmerung über dem Nordwesthorizont zu sehen. Vom 6. bis 12. wandert er durch die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Waage und danach bis zum 18. durch die Sommersternbilder Skorpion, Schlangenträger, Schütze und Steinbock. Am 14. ist er im Schlangenträger voll. Da er sich am folgenden Tag mit 357 000 Kilometern Abstand in Erdnähe befindet, ist mit höheren Tiden zu rechnen. Vom 18. bis zum 26. passiert er frühmorgens die Planetenparade aus Saturn, Jupiter, Mars und Venus. Am 29. ist Neumond.
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Tageslängen


Die Tage verlängern sich bis zum 21., dem längsten Tag in diesem Jahr, und zwar von 16 Stunden und 37 Minuten auf 16 Stunden und 57 Minuten. Dann ist Sommeranfang und Sommersonnenwende. Bis zum Monatsende nimmt die Tageslänge wieder um fünf Minuten ab. Die Sonnenauf– und –untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5:04 und 21:41 Uhr und am Monatsende um 5:02 und 21:54 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Bei der Benutzung von Sternkarten gibt es manchmal Irritationen durch die dort eingetragenen Himmelsrichtungen. Sie rühren daher, dass Sternkarten nicht wie eine Landkarte von oben, sondern eigentlich, wie der Himmel, von unten betrachtet werden müssten. Man kann aber eine Sternkarte auch bequem senkrecht vor sich halten und die Himmelsrichtung, in die man schauen will, auf der Karte nach unten drehen. Auf diese Weise kann man die Himmelsrichtungen auf der Karte mit denen am Himmel zur Deckung bringen.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 31.5.2022 im Weser-Kurier.