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Der Sternenhimmel im April

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above


Merkur bietet beste Abendsichtbarkeit


In der zweiten Aprilhälfte bietet Merkur in diesem Jahr die beste Abendsichtbarkeit. Er taucht eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang knapp über dem Nordwesthorizont in der Abenddämmerung auf. Zur Betrachtung ist in dieser Richtung ein freier Blick und klarer Himmel nötig. Wer noch nie Merkur beobachtet hat, kann als Sehhilfe ein Fernglas benutzen. Wenn man den sonnennächsten Planeten mit dem Fernglas aufgespürt hat und seine Position kennt, findet man ihn auch besser mit bloßem Auge. Besonders nach dem 26. ist dieses Hilfsmittel von Vorteil, da zum Monatsende die Merkurhelligkeit deutlich abnimmt.
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Weitere Planeten


Einfacher als Merkur ist Saturn zu finden. Er stand im März in Opposition zur Sonne und hatte damit seinen größten Glanz in diesem Jahr. Einen Monat später hat seine Helligkeit nur wenig abgenommen und er ist unschwer in der Abenddämmerung im Südosten zu erkennen. Wegen seiner großen Entfernung von der Sonne und von der Erde erscheint seine Bewegung vor dem Sternenhintergrund sehr langsam. Er wandelt noch bis zum September im Löwen, um dann in das Sternbild Jungfrau überzuwechseln.
In der zweiten Monatshälfte erscheint Venus wieder; allerdings jetzt als "Morgenstern". Im März konnte man mit einem Fernglas beobachten, wie sich ihre immer schmaler werdende Sichel in der Abenddämmerung auf die Sonne zu bewegte. Am 27. März hatte sie auf ihrer Planeteninnenbahn die Erde überholt, sie stand dann in der so genannten unteren Konjunktion. In dieser Position zieht sie, wenn sie nicht gerade einen der seltenen Venustransite vollführt, knapp ober- oder unterhalb der Sonne vorbei und ist dann am Taghimmel nicht zu sehen. Im April steht sie rechts von der Sonne, geht daher vor der Sonne auf und erscheint wieder als schmale Sichel, jetzt aber in der Morgendämmerung.
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Sterne und Sternbilder


Das Frühlingssternbild Löwe befindet sich unterhalb des Großen Wagen. Um dieses Sternbild aufzusuchen, kann man sich zurzeit aber auch an dem auffälligen Saturn orientieren, der darunter steht. Links vom Löwen schließt sich das Frühlingssternbild Jungfrau an. Den hellsten Stern dort, Spica, der die Ähre in der Hand der Jungfrau darstellt, findet man, indem man dem Bogen der Wagendeichsel folgt. Zuerst erreicht man den rötlichen Stern Arktur im Frühlingssternbild Bootes, dann gelangt man zum bläulich funkelnden Stern Spica. Zusammen mit dem weißen Hauptstern Regulus im Löwen bilden diese drei Sterne das Frühlingsdreieck, das allerdings durch den helleren Saturn, der sich auf der Verbindungslinie zwischen Spica und Regulus bewegt, zu einem Viereck ergänzt wird.
Rechts vom Frühlingsdreieck sind noch für kurze Zeit bis zum Ende der Abenddämmerung einige Wintersternbilder zu sehen. Der hellste Stern, Sirius, der noch heller als Merkur und Saturn ist, ist nur sehr kurze Zeit knapp über dem Südwesthorizont vor seinem frühen Untergang zu erwischen. Orion folgt bald, nur der Kleine Hund und die Zwillinge halten sich noch etwas länger am Abendhimmel, da sie höher über dem Himmelsäquator stehen.
Links vom Frühlingsdreieck zeigen sich nach Mitternacht bereits die Sommersternbilder. Die hoch stehende Wega in der Leier, die zum Sommerdreieck gehört, ist schon vor Mitternacht gut in nordöstlicher Richtung zu finden. Nach 1 Uhr sind auch die beiden übrigen Dreieckssterne Deneb und Altair aufgegangen. Unter dem Sommerdreieck geht Jupiter zum Monatsbeginn gegen 5.30 Uhr im Ostsüdosten auf, zum Monatsende zwei Stunden früher. Der Riesenplanet steigert im Monatsverlauf deutlich seine Helligkeit.
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Unser Mond


Am 1. steht die Sichel des vier Tage alten Mondes abends in den Zwillingen. In der Nacht vom 6. auf den 7. wandert der Mond unter Saturn vorbei. Am 9. ist der erste Vollmond nach Frühlingsanfang. Der darauf folgende Sonntag am 12. ist dann definitionsgemäß Ostersonntag. Am 19. steht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes morgens rechts, am 20. links neben Jupiter. Am 22. steht die extrem schmale Mondsichel rechts neben Venus und am 25. ist Neumond. Am 30. wandert die Sichel des fünf Tage alten zunehmenden Mondes abends aus den Zwillingen in den Krebs.
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Tageslängen


Die Tageslänge nimmt immer noch stark zu, und zwar von 12 Stunden und 58 Minuten auf 14 Stunden und 53 Minuten. Das entspricht einer mittleren Verlängerung des Tages um fast vier Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7:01 und 19:59 Uhr und am Monatsende um 5:57 und 20:50 Uhr.
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Internationales Jahr der Astronomie

Im Rahmen des Jahres der Astronomie sollen möglichst vielen Menschen - vielleicht auch zum ersten Mal - Blicke durch ein Fernrohr ermöglicht werden. Ergänzend werden eine Vielzahl astronomischer Veranstaltungen angeboten. Z.B. findet am 26.04. um 18:00 Uhr im Olbers-Planetarium ein Vortrag zum "Wesen der Zeit" statt. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung ist erforderlich unter 0421- 59 05 46 78 oder kann hier durchgeführt werden.

Weitere Informationen darüber und über andere Veranstaltungen kann man unter www.astronomie2009.de erhalten.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.3.2009 im Weser-Kurier.