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Der Sternenhimmel im Januar

Thema des Monats:
Der Sternenhimmel im Januar und eine Vorausschau auf das Jahr 2010

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten



Noch über einen Monat lang kann man Jupiter in der Abenddämmerung über dem Südwesthorizont betrachten, seine Beobachtungszeit verkürzt sich aber bis Ende Januar auf nur noch eineinhalb Stunden. Der Riesenplanet leitet seinen Abschied vom Abendhimmel ein.
Die noch immer langen Nächte bieten sowohl einen weiten Rückblick auf Sternbilder vergangener Jahreszeiten, als auch eine weite Vorausschau auf zukünftige. Rechts über Jupiter ist noch für kurze Zeit das Sommerdreieck aus den Sternen Wega, Deneb und Altair zu sehen, das im letzen Sommer die ganze Nacht über zu sehen war und im Verlauf des alten Jahres immer mehr nach Westen zum früheren Untergang gewandert ist. Etwas länger kann das Herbstviereck links über Jupiter betrachtet werden, eine Erinnerung an den letzten Herbst. Die prächtigen Wintersternbilder bestimmen jetzt naturgemäß den Sternenhimmel. Das riesige Wintersechseck aus den Sternen Rigel, Aldebaran, Capella, Pollux, Prokyon und Sirius ist den Herbststernbildern gefolgt. Es geht abends im Osten auf und morgens im Westen unter und bestimmt nun den Nachthimmel.
Links davon zeigen sich die Sternbilder der kommenden Jahreszeiten. Zur Standardbeobachtungszeit, die der Sternenkarte zu Grunde liegt, ist der Frühlingsbote Löwe bereits aufgegangen. Die übrigen Frühlingssternbilder, wie z.B. Bootes und Jungfrau folgen. Die hellsten Sterne in diesen Frühlingssternbildern, Regulus, Arktur und Spica bilden das Frühlingsdreieck. Es ist kurz nach Mitternacht vollständig aufgegangen und in der kommenden Jahreszeit die ganze Nacht über zu sehen.
Normalerweise ist die Himmelsregion mit den lichtschwachen Sternen des Krebses zwischen dem Löwen und den Zwillingen wenig auffällig, jetzt sticht dort aber der strahlend helle Mars ins Auge. Er wandert in seiner Oppositionsschleife aus dem Löwen in den Krebs und erreicht seine Oppositionsstellung am 29. Damit erhält er Ende des Monats seine größte Helligkeit und wird fast so hell wie der hellste Stern, Sirius. Seine dichteste Annäherung an die Erde erreicht er wegen seiner elliptischen Bahn bereits am 27. Seine Entfernung zur Erde beträgt dann 99,3 Millionen km, das entspricht einer Lichtlaufzeit von fünfeinhalb Minuten. Auch wenn die diesjährige Annäherung nicht so eng ist, wie die bei den letzten Oppositionen, ist doch auch diesmal der plötzliche Helligkeitszuwachs des roten Planeten auffallend. Er hat schon immer die Phantasie beflügelt, zum Beispiel Assoziationen zu Bränden geweckt und mit zur Personifizierung unseres Nachbarplaneten als Kriegsgott beigetragen.
Kurz vor Mitternacht geht Saturn auf. Er wandert langsam durch das Frühlingssternbild Jungfrau und begibt sich in der Monatsmitte in seine Oppositionsschleife, ein Hinweis darauf, dass die Zeit mit günstigen Beobachtungsbedingungen für den Ringplaneten beginnt.
Gegen 6 Uhr geht Antares im Skorpion auf. Antares bedeutet soviel wie Antimars. Diesen Namen hat dieser Stern wegen seiner rötlichen Farbe erhalten, die Ähnlichkeit zum roten Planeten hat. Antares ist ein roter Überriese, der unsere Sonne über 500 Millionen Mal in seinem Volumen vereinnahmen könnte. Etwa zur gleichen Zeit wie das Sommersternbild Skorpion ist auch das Sommerdreieck über dem Osthorizont aufgegangen, ist zum zweiten Male in einer Nacht sichtbar und ermöglicht durch die spät einsetzende Morgendämmerung eine weite Vorausschau auf den kommenden Sommer.
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Unser Mond



In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der nach der partiellen Mondfinsternis am Silvesterabend noch fast volle Mond aus den Zwillingen in den Krebs. In der Nacht vom 2. auf den 3. zieht er unterhalb des Mars vorbei. Am 6. gleich nach Mitternacht wandert er unterhalb von Saturn vorbei. Am 15. ist Neumond. Wie so häufig nach einer Mondfinsternis gibt es zwei Wochen später eine Sonnenfinsternis. Diesmal ist es eine ringförmige, die allerdings auch in ihren partiellen Phasen nicht von Mitteleuropa aus betrachtet werden kann. Der Pfad der ringförmigen Phase erstreckt sich von Afrika in Äquatornähe über den Indischen Ozean bis nach Südostasien. Am 18. steht der zunehmende Mond abends über Jupiter. In der Nacht vom 29. auf den 30. zieht er zum 2. Mal unterhalb des Mars vorbei. Am 31. beendet er seinen Monatslauf in den Sternbildern Löwe und Wasserschlange.
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Tageslängen


Die Tageslänge nimmt anfangs langsam und erst zum Monatsende deutlicher spürbar zu und zwar von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 52 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.38 und 16.17 Uhr und am Monatsende um 8.12 und 17.04 Uhr. Die Verlängerung des Tages macht sich hauptsächlich abends bemerkbar.
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Ausblick auf 2010


Drei weitere Finsternisse bietet uns das Jahr 2010. Am 26. Juni findet eine partielle Mondfinsternis statt, bei der in den Mittagsstunden 54% der Mondscheibe im Kernschatten der Erde abgedunkelt wird. Am 11. Juli gibt es eine totale Sonnenfinsternis, die im Pazifikraum bewundert werden kann und am 21. Dezember bietet uns eine totale Mondfinsternis in den Morgenstunden ein besonderes Schauspiel.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.12.2009 im Weser-Kurier.