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Der Sternenhimmel im April

Thema des Monats:
Im April gibt es eine günstige Gelegenheit, Merkur zu beobachten

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15. April 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Merkursichtbarkeit

Den kleinsten Planeten, Merkur, zu beobachten, ist wegen seiner Sonnennähe meistens schwierig; er kann nämlich von unserem Zentralgestirn höchstens einen Winkelabstand von 28° erreichen. Er geht daher selten mehr als eine Stunde nach ihm unter bzw. vor ihm auf und ist nur in der Dämmerung und knapp über dem Horizont zu finden. Wegen seiner kurzen Umlaufdauer von 88 Tagen gibt er uns leider immer nur ein kurzes Schauspiel. Im April folgt er der Sonne zwar nur im Abstand von maximal 19°, da sie aber kurz nach dem Frühlingsanfang steiler als sonst unter den Horizont sinkt, folgt ihr auch Merkur steil und steht nach Sonnenuntergang etwas höher über dem Horizont, als dies sonst der Fall ist. Das ergibt in den ersten zehn Tagen des April eine gute Abendsichtbarkeit und zwar die einzige in diesem Jahr.
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Sterne und Planeten

Darüber hinaus gibt uns die nahestehende hell glänzende Venus eine schöne Aufsuchhilfe. Sie ist eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang knapp über dem Westhorizont zu finden, wenn man eine freie und klare Sicht in diese Richtung hat. Merkur steht am Monatsbeginn rechts etwas unterhalb von ihr. In der ersten Aprilwoche wandert er etwas höher über den Horizont und steht dann rechts neben dem "Morgenstern". Danach findet man ihn wieder rechts unter ihm, wobei seine Helligkeit nach dem 10. aber deutlich abnimmt und dadurch seine Betrachtung erschwert wird.
Nach einer Pause von zwei Monaten erscheint Jupiter wieder auf der Himmelsbühne. Diesmal ist er am Morgenhimmel zu finden. In der zweiten Monatshälfte taucht er knapp über dem Osthorizont in der Morgendämmerung auf.
Am Ende der Dämmerung tauchen im Südwesten die Wintersternbilder Stier, Orion, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund und Krebs auf, links davon gefolgt von den Frühlingssternbildern Löwe, Jungfrau, Waage und Bootes und den Planeten Mars und Saturn. Die Wintersternbilder gehen fast alle schon vor Mitternacht unter, lediglich die hochstehenden Zwillinge erinnern noch länger an den letzten Winter.
Die Frühlingssternbilder und die Planeten Mars und Saturn bestimmen den Nachthimmel. Die hellsten Sterne in dieser Region sind Arktur, Spica und Regulus, sie bilden das Frühlingsdreieck. Folgt man dem Bogen der Deichsel des Großen Wagens, der abends hoch oben im Zenit steht, so stößt man zuerst auf den hellen Stern Arktur und dann auf Spica. Den Löwen mit dem Hauptstern Regulus findet man unter dem Großen Wagen. Die beiden Planeten verlieren nun, da ihre Oppositionszeiten vorüber sind, zwar an Helligkeit, sie sind aber immer noch auffällig und fast so hell wie Arktur. Saturn wandert langsam durch die Jungfrau und bewegt sich zwischen Spica und Regulus, Mars wandert durch den Krebs zwischen Regulus und den Zwillingssternen Castor und Pollux. In der Monatsmitte kann man seine Passage an der Krippe verfolgen. Die Krippe ist ein Sternhaufen mit über 300 Sternen. Mit bloßem Auge erscheint sie als nebliger Fleck, im Fernglas kann man aber viele einzelne Sterne auflösen und von Nacht zu Nacht die Positionsveränderung des roten Planeten vor dem Hintergrund dieser Einzelsterne erkennen.
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Unser Mond

In der Nacht vom 1. auf den 2. wandert der noch fast volle Mond durch das Sternbild Jungfrau; Spica und Saturn findet man rechts über ihm. Am 4. ist der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang und damit Ostern. Am 11. steht die extrem schmale Mondsichel in der Morgendämmerung rechts über Jupiter, am 12. links über ihm. An beiden Tagen können beide Gestirne mit einem Fernglas aufgespürt werden. Am 14. ist Neumond. Zwischen dem 15. und 16. wandert die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes in der Abenddämmerung an Merkur und Venus vorbei, dabei steht sie am 15. rechts unter und am 16. über den Planeten. Auch hier ist zur Betrachtung ein Fernglas nötig. In der Nacht vom 21. auf den 22. wandert der Mond durch den Krebs rechts unter Mars und Krippe. In der Nacht vom 25. auf den 26. wandert er unterhalb des Saturn vorbei. Am 28. ist Vollmond. Am 30. beendet er seinen Monatslauf in der Waage.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt weiterhin stark zu und zwar von 13 Stunden auf 14 Stunden und 57 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme der Tageslänge von fast vier Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6.59 und 19.59 Uhr und am Monatsende um 5.54 und 20.51 Uhr. Hoch

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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 27.3.2010 im Weser-Kurier.