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Der Sternenhimmel im Dezember

Thema des Monats:
Jupiter glänzt am Abendhimmel und Venus am Morgenhimmel
Totale Mondfinsternis am 21.12.

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15. Dezember 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

In der Abenddämmerung fällt als erstes Gestirn nach dem Mond weiterhin Jupiter im Süden auf. Der Riesenplanet hat seine Oppositionsschleife durchlaufen und bewegt sich vor dem Sternenhintergrund wieder nach links. Dabei steuert er zum dritten Mal in diesem Jahr auf den fernen Uranus zu, den er Ende Dezember fast erreicht. Die nahe Begegnung beider Planeten, die Konjunktion, findet kurz nach dem Jahreswechsel statt. Damit stellt Jupiter ein weiteres Mal eine gute Aufsuchhilfe für Uranus dar, der aber nur mit einem Fernglas links über Jupiter in knappem Winkelabstand zu finden ist.
In größerem Abstand steht über dem Riesenplaneten das Herbstviereck. Bis 22 Uhr ist es zusammen mit dem Planeten nach Südwesten gerückt, bewegt sich danach auf den Westhorizont zu und macht den Wintersternbildern Stier, Orion, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund Platz. Der Jahreszeitwechsel zum Winterbeginn deutet sich damit an.
Gegen Morgen erheben sich bereits die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Waage über den Osthorizont und geben eine Vorschau auf das kommende Frühjahr. In der Jungfrau wandelt Saturn; er steuert auf Spica zu, dem Hauptstern in der Jungfrau. Spica kann man mit dem Großen Wagen als Wegweiser finden. Der Bogen der Deichsel des Großen Wagens zeigt in der Verlängerung zuerst zum orangefarbenen Stern Arktur und bei weiterer Verlängerung zur bläulich blinzelnden Spica, die eine Ähre in der Hand der Jungfrau darstellt.
Links unterhalb von Saturn und Spica ist Venus nicht zu übersehen. Sie erreicht den größten Glanz in diesem Jahr und strahlt in weißem Licht, da wir auf ihre dichte weiße Wolkenschicht schauen, die die Venusoberfläche verhüllt. Im Lauf des Monats wechselt der "Morgenstern" aus der Jungfrau in die Waage und entfernt sich von Saturn und Spica.

Die Farben der Sterne

Die Farben der Sterne entstehen durch ihre unterschiedlichen Oberflächentemperaturen, je blauer ein Stern ist, desto höher ist seine Temperatur; Arkturs Oberflächentemperatur beträgt 4 000 °C, Spicas 15 500 °C. Die Farben der Planeten ergeben sich durch die Farben des von ihren Oberflächen oder ihren Wolken reflektierten Lichts; Saturn leuchtet durch seine Wolkenfarben im fahlen, etwas gelblichen Licht. Da alle drei Gestirne auffällig und etwa gleich hell sind, kann man ihre unterschiedlichen Farben bequem vergleichen.

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Unser Mond

Am 1. geht der abnehmende Mond gegen 3 Uhr morgens im Sternbild Jungfrau auf. Kurze Zeit später erheben sich Saturn, Spica und Venus über den Osthorizont und ergeben mit unserem Trabanten eine schöne Viererkonstellation. Am 2. rückt die Versammlung dieser Gestirne noch enger zusammen; die schmale Mondsichel steht dann unter Saturn und Spica. Am 3. ist die extrem schmal gewordene Sichel unter dem "Morgenstern" schon schwer auffindbar und am 5. ist Neumond. Am 12. steht der Mond abends rechts von Jupiter und am folgenden Abend im ersten Viertel rechts über ihm.
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Totale Mondfinsternis am 21.12.

Am 21. ist Vollmond im Stier und es ereignet sich in den Morgenstunden eine totale Mondfinsternis. Der Eintritt des Mondes in den Kernschatten ist um 7.32 Uhr, der Beginn der totalen Verfinsterung ist um 8.40 Uhr, der weitere Verlauf der Finsternis kann in Bremen nur bis 8.44 Uhr betrachtet werden, da der Mond dann im Nordwesten untergeht. Man kann gut zwei sich überlagernde Bewegung wahrnehmen; zum einen die Bewegung des gestirnten Himmels von Osten nach Westen aufgrund der Erddrehung und zum anderen die Wanderung des Mondes in die entgegengesetzte Richtung aufgrund der Drehung des Mondes um die Erde. Am 28. hat der abnehmende Mond morgens wieder Saturn und Spica erreicht, steht rechts von ihnen und am folgenden Morgen unter ihnen. Am 30. findet man die schmale Mondsichel zwischen diesen beiden Gestirnen und Venus, die sich deutlich von Saturn und Spica entfernt hat und am Silvestermorgen ist die extrem schmal gewordene Sichel rechts unter den "Morgenstern" gewandert.
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Tageslängen

Die Tageslänge markiert den Jahreszeitenwechsel. Sie nimmt von 7 Stunden und 57 Minuten bis zum 22. auf 7 Stunden und 33 Minuten ab; dann haben wir den kürzesten Tag und damit Winteranfang und Wintersonnwende. Die Sonnenbahn verläuft dann von Südosten nach Südwesten und erreicht ihre höchste Position im Süden mit nur noch 13° Höhe über dem Horizont. Bis zum Monatsende nimmt die Tageslänge wieder um fünf Minuten zu. Die geringe Verlängerung macht sich nur abends bemerkbar. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.15 und 16.12 Uhr, am 22. um 8.37 und 16.10 Uhr und am Monatsende um 8.39 und 16.17 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte


Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.11.2010 im Weser-Kurier.