Planeten
Die beiden hellsten Planeten wechseln sich am Abendhimmel ab. Jupiter verabschiedet
sich im ersten Monatsdrittel. Fast ein Jahr lang war er ein sehr auffälliges Gestirn.
Im März letzten Jahres tauchte er am Morgenhimmel auf, wurde um seine Oppositionszeit
im August herum zum strahlenden Planeten des ganzen Nachthimmels, danach verkürzte
sich sein Auftritt auf die Abendstunden und er fiel als erster Planet in der Abenddämmerung
auf. Anfang Februar kann man ihn nur noch kurz vor seinem Untergang über dem Westhorizont
auffinden.
Im letzten Monatsdrittel erscheint Venus nach einer Vierteljahrespause wieder und zwar
als "Abendstern". Sie ist allerdings bis zum Monatsende noch nicht sehr auffällig.
In der Monatsmitte begegnen sich Venus und Jupiter. Diese Konjunktion kann aber nur mit einem
Fernglas verfolgt werden. Bis zum 16. steht Venus unter Jupiter, am 17. ist sie am
Riesenplaneten vorbeigezogen und steht links über ihm. Die schmale Sichel des
neuen Mondes rechts über der Planetengruppe ergänzt die schöne
Planetenkonstellation.
Der Tag holt das Jahr vorweg
Wenn wir die Veränderung des nächtlichen Sternenhimmels vom Abend bis zum
Morgen verfolgen, so können wir dies auch zu einer Betrachtung des sich jahreszeitlich
verändernden Himmels machen. Dieser Zusammenhang wird durch die prägnante
Formulierung "Der Tag holt das Jahr hervor" beschrieben. Im Folgenden werden
die für die Jahreszeiten typischen Himmelsregionen, wie sie im Verlauf einer Nacht
hervorgeholt werden, angedeutet.
In westlicher Richtung tauchen nach dem Untergang von Venus und Jupiter die Sterne
des Herbstvierecks in der zunehmenden Dämmerung auf. Sie gehen aber zum Teil bereits
vor Mitternacht im Nordwesten unter und sind nur noch eine Erinnerung an den letzten Herbst.
Der Nachthimmel ist geprägt von den Wintersternbildern Stier, Orion, Zwillinge,
Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen und dem hellsten unter ihnen,
Sirius. Fast genauso hell wie Sirius ist Mars, der links von den Zwillingen im Krebs seine
Oppositionsschleife fortsetzt. Auch wenn seine Helligkeit am Monatsende wieder deutlich
abnimmt, ebenso schnell, wie sie vor seiner Opposition im Januar zugenommen hat, bleibt er
doch das auffälligste Gestirn in dieser Himmelsregion im Gebiet des Krebses mit seinen
lichtschwachen Sternen. Im ersten Monatsdrittel zieht er oberhalb des Sternhaufens Krippe
vorüber und ermöglicht uns mit diesem Anhaltspunkt, seine Wanderung vor dem
Sternenhintergrund von Nacht zu Nacht zu verfolgen. Die Krippe kann bei klarer Sicht mit
bloßem Auge als nebliger Fleck zwischen den Zwillingen und dem Löwen gerade
noch erkannt werden, besser ist die Betrachtung mit einem Fernglas. Mit solch einem
Hilfsmittel bekommt man auch eine Ahnung, dass dieser Sternhaufen aus über 300
Sternen besteht.
Neben dem Frühlingsvorboten Löwe sind vor Mitternacht auch die
Frühlingssternbilder Jungfrau und Bootes im Osten aufgegangen und weisen auf den
nahenden Frühling hin. Im Sternbild Jungfrau steigert Saturn in seiner
Oppositionsschleife weiter seine Helligkeit, wird am Monatsende fast so hell wie
Arktur und ergänzt das Frühlingsdreieck zu einem auffälligen Gestirnsviereck.
Die Zeiten für Beobachtungen des Ringplaneten verbessern sich weiter. Vor dem
Einsetzen der Morgendämmerung ist als Sommervorbote bereits das Sommerdreieck
aufgegangen und zeigt sich über dem Osthorizont. Die Frühlings- und
Sommersternbilder tragen ihren Namen deswegen, weil sie in der jeweiligen Jahreszeit
die ganze Nacht über zu sehen sind. In diesem Sinne also "holt der Tag das
Jahr hervor". Mit Tag ist hier natürlich der 24-Stunden-Tag gemeint, der
zur Zeit noch mehr als zur Hälfte Nacht ist.
Unser Mond
Unser Mond wandert im Monatsverlauf durch die Tierkreissternbilder, die
ebenfalls für die Jahreszeiten typisch sind. In der Nacht vom 1. auf den 2. steht
er, noch fast voll, zwischen Mars und Saturn und hält sich im Löwen auf. In
der Folgenacht zieht er unterhalb des Saturn vorbei. Am 14. kurz vor 3 Uhr ist Neumond.
Bis zum Abend des gleichen Tages ist er weitergewandert, bis er rechts neben Jupiter und
Venus steht, was aber in der hellen Abenddämmerung verborgen bleibt. Vom 15. an
kann man ihn aufspüren, ein Fernglas ist dabei hilfreich. Dafür kann man mit
diesem Hilfsmittel zusätzlich die sich täglich verändernde
Planetenkonstellation unterhalb des Mondes verfolgen. In der Nacht vom 25. auf den
26. wandert der Mond unterhalb des Mars vorbei. Am 28. steht er als Vollmond wieder
zwischen Mars und Saturn im Löwen und hat nach einem Umlauf wieder die gleiche
Stelle im Tierkreis erreicht.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt wieder stärker zu und zwar von 9 Stunden auf 10
Stunden und 46 Minuten. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn
um 8.09 und 17.09 Uhr und am Monatsende um 7.15 und 18.01 Uhr.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.1.2010 im Weser-Kurier.
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