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Der Sternenhimmel im Juli

Thema des Monats:
Eine Planetenversammlung im Sternbild Jungfrau bahnt sich an
Der Komet McNaught

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15. Juli 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Im Lauf des Juli bahnt sich die Versammlung von Venus, Mars und Saturn in der Jungfrau immer deutlicher an. Leider erschweren die noch immer kurzen Nächte die Beobachtungen. Sie sind erst zu späterer Stunde möglich, und ab der Monatsmitte ist ein Fernglas empfehlenswert, da die Mars- und Saturnhelligkeit weiter abnimmt. Unsere Nachbarplaneten Venus und Mars haben als sonnennähere Planeten deutlich kürzere Umlaufzeiten als Saturn und verändern deshalb und wegen ihrer Erdnähe ihre Position vor dem Sternenhintergrund von Nacht zu Nacht so deutlich, dass ihr Stellungsspiel mit bloßem Auge oder Fernglas verfolgt werden kann. Damit ist für den ganzen Monat eine abwechslungsreiche Vorstellung am n ächtlichen Himmel gewährleistet.
Der "Abendstern" Venus bleibt auffälliger Orientierungspunkt. Er ist eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang knapp über dem Westhorizont zu finden. Mars und Saturn erscheinen erst deutlich später, wenn die Dämmerung zugenommen hat. Sie stehen zum Monatsbeginn links vom "Abendstern" und bilden mit ihm eine Planetenkette, die sich im weiteren Monatsverlauf verkürzt. Dabei kann man neben der Veränderung der Planetenpositionen vor dem Sternenhintergrund auch die der Planetenpositionen zueinander gut erkennen. Die Betrachtung dieser Veränderungen in den Konstellationen lässt die Dynamik in den Himmelsbewegungen erahnen.
Venus eilt in dieser Dreiergruppe am schnellsten durch den Tierkreis. Ende Juni war sie aus dem Krebs in den Löwen gewec hselt und steuert, wie Mars im letzten Monat, auf den Hauptstern im Löwen, Regulus, zu, passiert ihn am 7. oberhalb und nähert sich Mars, der seinerseits Saturn langsam einholt und am Monatsende unterhalb passiert. Diese Konjunktion findet im Frühlingssternbild Jungfrau statt. Venus ist schon dicht aufgerückt und bietet weiter Aufsuchhilfe. Die Planetenversammlung ist dann nur noch knapp über dem Westhorizont mit einem Fernglas zu finden; eine freie Sicht in dieser Richtung ist also wichtig. Trotz dieser Beeinträchtigungen ermöglicht dieses schöne Schauspiel, das Wandeln der Planeten über einen längeren Zeitraum deutlich zu erkennen.
Leichter als die Frühlingssternbilder und die Planeten dort sind die Sommersternbilder zu erkennen. Das Sommerdreieck aus den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler bestimmt den Nachthimmel. Skorpion, Schütze und Steinbock ziehen dar unter ihren nächtlichen Bogen von Osten nach Westen knapp über dem Horizont. Das Herbstviereck zeigt sich bereits im Osten. Die unscheinbaren Herbststernbilder Wassermann und Fische, die sich darunter befinden, gehen erst gegen Mitternacht auf. Dafür ist Jupiter, der in den Fischen zu seiner Oppositionsschleife ansetzt, kaum zu übersehen. Zum Monatsbeginn geht er nach Mitternacht, am Monatsende bereit davor auf. Da Venus zu diesem Zeitpunkt bereits untergegangen ist, strahlt er nach dem Mond als zweithellstes Gestirn am Morgenhimmel.
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Der Komet McNaught

Sollte der Komet McNaught überraschend seine Helligkeit steigern, könnte man ihn vielleicht noch mit viel Glück und einem lichtstarken Fernglas Ende Juni/Anfang Juli in der Morgendämmerung knapp über dem Nordosthorizont betrachten. Genauere Informationen über ihn sind im Internet zu finden.
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Unser Mond

Am 1. steht der abnehmende Mond morgens im Wassermann rechts vom Jupiter. Am 3. hat er ihn eingeholt und steht über dem Riesenplaneten. Am 11. ist Neumond. In einem über 200 km breiten Streifen im Pazifik kann man eine totale Sonnenfinsternis bestaunen. Sie endet an der Südspitze des amerikanischen Kontinents. Auf der Osterinsel, die in der Totalitätszone liegt, *werden sich die Astronomen wohl auf die Füße treten. Man wird auch versuchen, den Kometen McNaught noch einmal und als "Finsterniskomet" zu erspähen. Mit 5 Minuten und 20 Sekunden maximaler Dauer gehört diese "Sofi" zu den längsten. Leider können selbst partielle Phasen von Europa aus nicht betrachtet werden. Am 14. hat die schmale Sichel des neuen Mondes die Planetenversammlung erreicht und steht unter Venus, am 15. unter Mars und am 16. links unter Saturn. Diese schönen Konstellationen machen neben dem Bewegungsspiel der Planeten zusätzlich die Wanderung des Mondes deutlich. Am 26. ist Vollmond im Steinbock. Am 30. steht der abnehmende Mond über Jupiter und am 31. schließt er seinen Monatslauf in den Fischen ab.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt wieder ab, und zwar von 16 Stunden und 51 Minuten auf 15 Stunden und 41 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Abnahme der Tageslänge von über zwei Minuten pro Tag. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 5.03 und 21.54 Uhr und am Monatsende um 5.40 und 21.21 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte


Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.6.2010 im Weser-Kurier.