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Der Sternenhimmel im JuniMitte des Monats kann eine totale Mondfinsternis bei Mondaufgang bestaunt werden
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Die Nächte sind kurz, das Ende der Abenddämmerung ist erst nach 23 Uhr. Das erschwert
die Sternbeobachtungen im Juni, aber helle Sterne und Planeten tauchen bereits in der
Dämmerung auf. Die ersten Gestirne, die dazugehören, sind außer dem Mond Wega,
Arktur und Saturn. Wega erscheint im Osten hoch über dem Horizont, Arktur im Süden
und Saturn im Südwesten. Die drei Gestirne stehen etwa auf einer Geraden.
Am 1. haben wir Neumond. In der Arktis, in Grönland, Island, den nördlichen
Teilen Nordamerikas, Ostasien und den nördlichsten Teilen von Skandinavien zieht der
Mond vor einem Teil der Sonne vorbei, sodass dort eine partielle Sonnenfinsternis stattfindet.
In der Nacht vom 9. auf den 10. steht er rechts unter Saturn, in der Folgenacht links unter ihm.
Am 26. steht der abnehmende Mond morgens über Jupiter. Wieder zwei Wochen nach der
Mondfinsternis gibt es eine Sonnenfinsternis. Es ist eine partielle
"Sofi ", die am 1. Juli in der Antarktis stattfindet.
Mondfinsternis in der Nacht vom 15. zum 16.6.
Wie so häufig folgt zwei Wochen nach einer Sonnenfinsternis eine Mondfinsternis.
Das ist auch diesmal der Fall. Sie ist sogar eine totale Finsternis und sie kann in der
Nacht vom 15. auf den 16. bewundert werden. Es ist eine der längstmöglichen
"Mofis", von der wir aber nur einen Teil miterleben können, da der Mond bereits
verfinstert aufgeht. Dies ist andererseits aber sehr reizvoll, vorausgesetzt, die
Sichtverhältnisse lassen eine Betrachtung des Vollmondes im schwachen rötlichen
Licht zu. Der Mond geht um 21.45 Uhr ziemlich genau im Südosten auf. Zum Bestaunen
dieses ungewöhnlichen Mondaufgangs ist eine freie und klare Sicht in dieser Richtung
nötig. Um 22.13 Uhr ist die Mitte der Finsternis erreicht. Die Rotfärbung des
Mondes lässt Rückschlüsse auf den Zustand der Erdatmosphäre zu, da
die roten Anteile des Sonnenlichts, die die Erdatmosphäre durchlaufen und die dort
gestreut werden, auch diejenigen sind, die zum Mond gelangen können. Um 23.03 Uhr
endet die totale Phase und um 0.03 Uhr tritt der Mond aus dem Kernschatten der Erde.
Die Tageslänge nimmt bis zum 21. zu und zwar von 16 Stunden und 36 Minuten auf 16
Stunden und 57 Minuten. Bis zum Monatsende nimmt sie wieder um 4 Minuten ab. Am längsten
Tag, am 21., an dem der astronomische Sommer beginnt, geht die Sonne fast im Nordosten auf
und Nordwesten unter. Auf dem kurzen Weg nachts von Nordwesten nach Nordosten verläuft
die Sonnenbahn maximal 13,5° unter dem Horizont. Durch diesen geringen Winkelabstand zum
Horizont kann man in dunkler Nacht den Lauf der Sonne anhand ihres schwachen Scheins am
Nordhorizont verfolgen. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um
5.05 und 21.41 Uhr, am 21. um 4.58 und 21.55 Uhr und am Monatsende um 5.02 und 21.55 Uhr.
Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken. Download zu unserem Newsletter
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.05.2011 im Weser-Kurier.
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