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Der Sternenhimmel im Januar

Thema des Monats:
Sonnenfinsternis am 4.1. in den Morgenstunden
Morgensichtbarkeit von Merkur

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15. Januar 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sonnenfinsternis am 4.1.

Der Taghimmel bietet gleich zum Jahresbeginn ein besonderes Ereignis. Zwei Wochen nach der Mondfinsternis, die am 21.12. stattfand, folgt eine Sonnenfinsternis. Es handelt sich dabei um eine partielle Sonnenfinsternis, die am 4. in weiten Teilen Europas in den Morgenstunden zu sehen ist. In Bremen sind bei Sonnenaufgang um 8.37 Uhr bereits 27% der Sonnenscheibe durch den Neumond bedeckt. Es erhebt sich dann ein hakenförmiger Teil der Sonnenscheibe über den Südosthorizont, da der obere Teil der Sonne bedeckt wird. Bei klarer Sicht wird man dadurch einen außergewöhnlichen und schönen Sonnenaufgang betrachten können. Im weiteren Verlauf der Finsternis kann man die Mondbewegung vor der Sonnenscheibe nach links verfolgen. Allerdings sind wie bei allen Sonnenbeobachtungen Sonnenfinsternisbrillen oder andere Schutzvorrichtungen erforderlich, um Augenschäden zu vermeiden, die beträchtlich sein können. Schutzbrillen sind z.B. im Olbers-Planetarium, Werderstr. 73, 28199 Bremen, erhältlich. Um 9.32 Uhr ist mit 73% der maximale Bedeckungsgrad erreicht. Um 10.46 endet die Finsternis.
Nicht nur der Jahresanfang bietet mit der partiellen Sonnenfinsternis ein interessantes astronomisches Ereignis, auch der weitere Jahresverlauf geizt nicht mit Finsternissen. Am 15.06. und 10.12. gibt es totale Mondfinsternisse. Weitere "Sofis" sind leider nur außerhalb von Europa zu bestaunen.
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Sterne und Planeten

Der Nachthimmel mit den prächtigen Wintersternbildern ist ebenfalls beeindruckend. Zusätzlich wird er geschmückt durch vier auffällige Planeten. Den Abendhimmel bestimmt weiterhin Jupiter; als erstes Gestirn nach dem Mond erscheint er in der Abenddämmerung im Sternbild Fische. Am 2. hat er eine enge Begegnung mit Uranus, eine so genannte Konjunktion, wobei aber der ferne Uranus nur mit einem Fernglas rechts über dem Riesenplaneten zu finden ist. Es ist die dritte Konjunktion beider Planeten nach den beiden Konjunktionen am 8.6. und 19.9. im Jahr 2010. Im weiteren Monatsverlauf entfernt sich Jupiter von Uranus, da er sich schneller durch den Tierkreis bewegt als dieser.
Rechts über Jupiter ist noch immer das Herbstviereck auffällig. Es hat aber am Ende der Abenddämmerung bereits den Meridian passiert und neigt sich schon vor Mitternacht dem Westhorizont zum Untergang zu; der Herbst ist passé. Die Wintersternbilder Stier, Zwillinge, Orion, Kleiner und Großer Hund mit ihren hellen Sternen bestimmen den Nachthimmel. Im Osten zeigt sich bereits als Vorbote das Frühlingssternbild Löwe. Die übrigen Frühlingssternbilder, darunter Jungfrau und Waage, gehen erst nach Mitternacht auf. Im Sternbild Jungfrau wandelt Saturn und steigert langsam seine Helligkeit. Nach 5 Uhr erscheint Venus über dem Südosthorizont und strahlt gut sichtbar noch in der Morgendämmerung. Nach 7 Uhr kann man bei günstigen Sichtbedingungen bis zum 10. links unter dem "Morgenstern" Merkur für etwa eine halbe Stunde mit bloßem Auge aufspüren.

Unser Mond

Am 1. steht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes morgens im Skorpion zwischen Venus und Merkur etwas unterhalb ihrer Verbindungslinie und am 2. steht sie rechts unterhalb von Merkur; dies kann aber nur bei guter Sicht beobachtet werden, da die Sichel extrem schmal geworden ist. Am 4. gibt es bei Neumond die oben beschriebene "Sofi". In den Tagen danach kann man abends verfolgen, wie der zunehmende Mond auf Jupiter zuwandert. Am 9. hat er den Riesenplaneten erreicht, steht rechts neben ihm, am 10. darüber und an den Abenden danach links über ihm. Am 19. ist Vollmond in den Zwillingen. Am 25. steht der abnehmende Mond morgens rechts unter Saturn, am 29. rechts von der Venus und am 30. unter ihr. Am 31. ist die sehr schmal gewordene Sichel, die in den Schützen gewandert ist, kaum noch zu sehen.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt wieder zu, wenn auch zum Jahresbeginn erst zaghaft, und zwar von 7 Stunden und 39 Minuten auf 8 Stunden und 55 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von über zwei Minuten pro Tag. Die Sonnenauf- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8.39 und 16.18 Uhr und am Monatsende um 8.11 und 17.06 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte


Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 30.12.2010 im Weser-Kurier.