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Der Sternenhimmel im MärzThema des Monats: Jupiter begegnet Merkur und
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Jupiter nimmt Abschied von der Himmelsbühne, nachdem er fast ein Jahr am Nachthimmel
leuchtete. Im Mai letzten Jahres erschien er am Morgenhimmel, im September, zur Zeit
seiner Opposition, glänzte er die ganze Nacht über, jetzt ist er am
Abendhimmel nur noch bis zum 20. für kurze Zeit über dem Westhorizont
zu finden. Der sonnennächste Planet Merkur ist dagegen immer nur für
wenige Tage in der Morgen- oder Abenddämmerung knapp über dem Horizont
zu finden. Das erschwert die Betrachtung des flinken Planeten erheblich, zumal
oft Dunst- oder Wolkenschichten in Horizontnähe ein Aufsuchen zum
Glücksspiel machen. Im März zeigt sich aber Merkur zwischen dem 14.
und 24. ausnahmsweise relativ auffällig am Abendhimmel in der Nähe des
Riesenplaneten. Wir erhalten dann von Jupiter eine seltene Aufsuchhilfe für
Merkur und damit in diesem Jahr die beste Gelegenheit, den sonnennächsten
Planeten mit bloßem Auge oder einem Fernglas zu finden.
Am 1. steht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes morgens im Schützen links
neben der Venus, ein schöner Anblick. Am 4. ist Neumond. Am 6. steht die schmale
Sichel des neuen Mondes abends rechts neben Jupiter und am 7. über ihm.
Auffällig ist dabei die gekippte Lage des Mondes, die an ein Boot erinnert,
so wie man sie aus südlichen Ländern her kennt. Diese schöne
Sichelgestalt nimmt der neue Mond um den Frühlingsanfang herum an und
ermöglicht damit eine, wenn auch nur sehr ungefähre, Bestimmung dieses
Zeitpunktes. Etwas genauer lässt er sich mit der Gestalt des Mondes kurz vor
seiner Passage des Siebengestirns ermitteln. Am 10., wenn er sieben Tage alt ist
und noch etwa zwei Tage bis zum ersten Viertel fehlen, hat unser Trabant in diesem
Jahr diese Stellung erreicht, denn dann steht er unter diesem Sternhaufen.
Die Menschen der Bronzezeit, die eine Kalenderfestlegung für die Landwirtschaft
benötigten, machten sich bereits diese Konstellation zunutze, wie man auf
der 3600 Jahre alten Scheibe von Nebra bestaunen kann. Dort ist unter anderem diese
Mond-Siebengestirn-Konstellation zum Frühlingsbeginn dargestellt.
Die Tageslänge nimmt so stark zu wie in keinem anderen Monat, und zwar von
10 Stunden und 49 Minuten auf 12 Stunden und 55 Minuten. Das entspricht einer
durchschnittlichen Zunahme von über vier Minuten pro Tag. Mit der Tageslänge,
die durch den Sonnenlauf bedingt ist, kann der Frühlingsanfang genau bestimmt
werden. Er fällt auf den 21., wenn Tag und Nacht gleich lang sind und die
Sonne genau im Osten auf- und im Westen untergeht. An diesem Tag ist der Mond
erst fast zwei Tage alt und es dauert ziemlich lange, nämlich fast einen
Monat, bis zum ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Der Ostersonntag,
der danach liegen muss, ist daher dieses Jahr spät im April.
Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 7.13 und
18.02 Uhr MEZ und am Monatsende um 7.02 und 19.57 Uhr MESZ. Am Sonntag,
den 27. werden um 2 Uhr Mitteleuropäische Zeit (MEZ) die Uhren auf
3 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) vorgestellt.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.02.2011 im Weser-Kurier.
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