Sterne und Planeten
Alle fünf freisichtigen Planeten können im Planetenkarussell in sehr
schönen Konstellationen bewundert werden:
Am hellsten strahlen schon seit einigen Monaten Venus und Jupiter. Im März steigern
sie noch einmal ihre Auffälligkeit, denn sie haben jetzt ihr Rendezvous. Bis zum 10.
zeigt sich Venus rechts unterhalb von Jupiter und am 11. stehen beide Planeten
nebeneinander. Danach finden wir unseren weiß glänzenden Nachbarplaneten
über dem Riesenplaneten. Die Konstellation mit dem kürzesten Winkelabstand,
die Konjunktion, können wir am 13. bestaunen. Die sich besonders durch die
rasche Bewegung der Venus verändernden Konstellationen können allabendlich
verfolgt werden.
In diesem Jahr erscheint Merkur nur zweimal kurz am Abendhimmel. Die günstigere der
beiden Gelegenheiten zum Auffinden des sonnennächsten Planeten haben wir in der
ersten Märzwoche. Er zeigt sich, wie immer, nur knapp über dem Horizont. Man
kann ihn eine dreiviertel Stunde nach Sonnenuntergang mit deutlichem Abstand rechts
unter Venus und Jupiter aufspüren und eine halbe Stunde lang bis zu seinem
Untergang betrachten.
Links von den Planeten sind die Wintersternbilder Stier, Orion, Zwillinge, Kleiner und
Großer Hund mit ihren hellen Sternen versammelt. Sie sind abends bereits bis zum
Südwesten vorgerückt und machen den Frühlingssternbildern Löwe,
Bootes und Jungfrau Platz, die schon bald den ganzen Nachthimmel bestimmen - ein
Zeichen für den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel. Das Frühlingsdreieck,
das aus den Sternen Regulus im Löwen, Arktur im Bootes und Spica in der Jungfrau
besteht, wird durch Mars und Saturn zu einem Fünfeck verfremdet. Dieser Eindruck
steigert sich, wenn Mars zu seiner diesjährigen Hochform aufläuft und am 3.
in Opposition zur Sonne steht.
Da die Erde zu dieser Zeit die geringste Entfernung zu unserem rötlichen
Nachbarplaneten einnimmt, erreicht er in diesem Jahr maximale Helligkeit und
übertrumpft alle Sterne in den Frühlingssternbildern deutlich an Helligkeit.
Bis zur nächsten Marsopposition müssen wir etwas mehr als zwei Jahre warten.
Diese Nächste und einige darauf folgende werden allerdings noch spektakulärer.
Trotzdem erreicht Mars in der ersten Monatshälfte fast die Helligkeit des hellsten
Sterns, Sirius, und ist nach Mond, Venus, Jupiter und Sirius fünfthellstes
Nachtgestirn, das die ganze Nacht über leuchtet.
Die Zeiten um Marsoppositionen werden häufig für Marsmissionen genutzt. Zur
Zeit ist das Ende letzten Jahres gestartete Mars Science Laboratory der NASA unterwegs,
das im August landen und untersuchen soll, ob Leben auf dem roten Planeten existierte.
Die ebenfalls Ende letzten Jahres gestartete russische Marssonde Fobos-Grunt ist nach
einem technischen Defekt am 15. Januar zusammen mit der chinesischen Sonde Yinghuo-1
als Huckepacklast über dem Pazifik verglüht.
Links vom Mars findet man zwei ebenfalls auffällige Gestirne, den orangefarbenen
Stern Arktur und den fahlgelblichen Saturn. Diese Gestirne ergeben mit Mars in diesem
Jahr ein viel auffälligeres Gestirndreieck als das Frühlingsdreieck. Im
Monatsverlauf steigert Saturn noch etwas seine Helligkeit, da er seine Opposition im
April hat. In seiner Oppositionsschleife wandert er dabei langsam nach rechts auf die
bläuliche Spica zu, was wir aber nur nach einigen Tagen bemerken können.
Unser Mond
Der Mond wandert im Monatsverlauf an den schönen Planetenkonstellationen vorbei. In
der Nacht vom 1. auf den 2. steht er im Stier. Am 8. ist Vollmond und in der
anschließenden Nacht steht er unterhalb von Mars, in den beiden Folgenächten
zwischen Mars und Saturn und am 11. nach 0 Uhr unterhalb des Ringplaneten. Am 22. ist
Neumond und am 23. zeigt sich abends die schmale Sichel des neuen Mondes knapp über
dem Westhorizont. Immer nahe dem Frühlingsanfang liegt sie gekippt wie ein Boot
und nähert sich an den beiden folgenden Abenden Jupiter und Venus. Am 25. steht
sie rechts neben Jupiter, am 26. dicht unter Venus und am Folgeabend über dem
"Abendstern" und bildet gemeinsam mit ihm und Jupiter eine Kette aus den
drei hellsten Nachtgestirnen - wunderschöne Anblicke. Am 31. beendet unser
natürlicher Satellit seinen Monatslauf in den Zwillingen.
Tageslängen
Die Tageslänge nimmt so stark zu, wie in keinem anderen Monat, und zwar von 10
Stunden und 53 Minuten auf 12 Stunden und 59 Minuten. Das entspricht einer
durchschnittlichen Zunahme von über vier Minuten pro Tag. Am 20. sind Tag und Nacht
gleich lang und damit ist Frühlingsanfang. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten
sind am Monatsbeginn um 7.11 und 18.04 Uhr MEZ und am Monatsende um 7.00 und 19.59 Uhr
MESZ. Am 25. um 2 Uhr MEZ beginnt die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ), die
Uhren werden dann auf 3 Uhr MESZ vorgestellt.
Zur Handhabung der Sternkarte
Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen
Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten
betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man
die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung
auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann
über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.2.2012 im Weser-Kurier.
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