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Mars und Saturn verabschieden sich vom Abendhimmel.
Jupiter wird auffälliger, Venus bleibt strahlender "Morgenstern ".

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15. September 22:00 Uhr
erstellt mit heavens-above

Sterne und Planeten

Die länger werdenden Nächte ermöglichen längere Sternbetrachtungen. Anfang des Monats gegen 21 Uhr, am Ende bereits eine Stunde früher, ist die Dämmerung so weit fortgeschritten, dass die ersten Sterne zum Vorschein kommen. Drei Vertreter aus drei Jahreszeiten fallen zuerst ins Auge: Der orangefarbene Arktur knapp über dem Westhorizont, die weiße Wega hoch am Himmel im Südwesten und die gelbliche Capella knapp über dem Nordosthorizont. Diese drei Sterne, die sich über den gesamten Abendhimmel verteilen, gehören zu den sechs hellsten Sternen überhaupt. Arktur ist ein Überbleibsel des Frühlingshimmels. Wega ist der hellste Eckstern im Sommerdreieck. Sie hat abends bereits unseren Meridian überschritten und neigt sich dem Westhorizont zu; ein Zeichen, dass auch der Sommer schon zu Ende geht. Capella ist bereits ein früher Vorbote des nächsten Winters.
Eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang, wenn die Sonne 12° unter dem Horizont steht, ist das Ende der bürgerlichen Dämmerung erreicht. Das Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair kann nun komplett betrachtet werden. Von links rückt das Herbstviereck nach und kündigt die kommende Jahreszeit an. Es wird gebildet aus Sternen des Pegasus und der Andromeda, die der griechischen Sage nach an einen Felsen gekettet ist. Ihre Eltern, das äthiopische Königspaar Kassiopeia und Kepheus, sind über ihr am Himmel verewigt. Links von der Prinzessin kommt Perseus mit seinen Flügelschuhen herangeeilt, um sie zu retten. Er trägt einen glänzenden Schild und das abgeschlagene Haupt der Medusa. Letzteres wird dargestellt durch den Teufelsstern Algol, der prominentester Vertreter der so genannten Bedeckungsveränderlichen ist. Es handelt sich dabei um ein Doppelsternsystem, bei dem sich beide Sterne regelmäßig bedecken. Der Vorgang der Abdunklungen beginnt allmählich, wiederholt sich alle zwei Tage und 21 Stunden und dauert etwa 10 Stunden. Die Höhepunkte der Abdunklung, die man im Vergleich mit Nachbarsternen erkennen kann, werden jeweils ungefähr am 14. um 6 Uhr, am 17. um 3 Uhr, am 19. um 23:30 Uhr und am 22. um 20:30 Uhr erreicht. Die übrigen Helligkeitsminima sind am Tage.
Mars und Saturn, die sich in den letzten Monaten ein abwechslungsreiches Stellungsspiel am Abendhimmel geliefert haben, kann man nur noch mit Mühe und einem Fernglas knapp über dem Südwesthorizont ausmachen. Beide Planeten nähern sich ihrer Konjunktion mit der Sonne, bei der sie den maximalen Abstand von der Erde erreichen. Saturn wird diese Position Ende Oktober erreichen, Mars erst im April nächsten Jahres. Die Funkstrecke des im August glücklich gelandeten Marsrovers Curiosity nimmt daher im Verlauf des kommenden halben Jahres zu. Im September sind die Funksignale zwischen fünfzehn und sechzehn Minuten bis zur Erde unterwegs, im April nächsten Jahres sogar zwanzig Minuten.
Jupiter geht am Monatsbeginn eine halbe Stunde vor Mitternacht und am Monatsende zwei Stunden früher im Nordosten auf. Die Erde nähert sich bis zur Jupiter-Opposition im Dezember dem Riesenplaneten. Er ist neben dem Mond bis zum Venusaufgang hellstes Gestirn. Kurz nach dem Venusaufgang zeigt sich Sirius als dritthellstes Gestirn im Südosten. Er bildet mit Jupiter und Venus ein markantes, fast gleichseitiges Gestirnsdreieck, das erst in der Morgendämmerung verblasst.
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Unser Mond

In der Nacht zum 1. wandert der noch fast volle Mond vom Wassermann in die Fische. In der Nacht vom 7. auf den 8. wandert er auf Jupiter zu. Bis zum 12. nähert er sich Venus. In diesen Tagen stehen vor Sonnenaufgang mit Sirius die vier hellsten Gestirne in auffälliger Konstellation. Am 13. zeigt sich die Sichel des abnehmenden Mondes unter dem "Morgenstern". Am 16. ist Neumond. Am 18. steht die schmale Sichel des neuen Mondes kurz nach Sonnenuntergang unter Saturn und Mars. Am 19. wandert sie zielstrebig auf Mars zu. Es kommt zu einer Marsbedeckung durch den Mond, die man aber nur in Südamerika und im südlichen pazifischen Raum erleben kann. Am Monatsletzten beendet der Mond als Vollmond seinen Monatslauf in den Fischen.
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Tageslängen

Die Tageslänge nimmt so stark ab wie in keinem anderen Monat, und zwar von 13 Stunden und 38 Minuten auf 11 Stunden und 38 Minuten. Das entspricht einer durchschnittlichen Abnahme von vier Minuten pro Tag. Am 22. sind Tag und Nacht gleich lang; es ist Herbstanfang. Die Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 6:35 und 20:13 Uhr und am Monatsende um 7:25 und 19:03 Uhr.
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Zur Handhabung der Sternkarte

Will man die Himmelsrichtungen auf der Sternenkarte mit denen am nächtlichen Himmel zur Deckung bringen, muss man die Sternenkarte, wie den Himmel auch, von unten betrachten oder muss sich das zumindest vorstellen. Das geht zum Beispiel, indem man die Karte senkrecht vor sich hält und sie so dreht, dass diejenige Himmelrichtung auf der Karte nach unten zeigt, in die man schauen will. Die Karte kann man sich dann über den Kopf gewölbt denken.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 29.8.2012 im Weser-Kurier.