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Jupiter und Saturn glänzen am Nachthimmel
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Der Nachthimmel im Dezember zeigt sich weihnachtlich. Komet ISON entfaltet seinen
Gas- und Staubschweif so prächtig, dass man ihn mit bloßem Auge in der
Morgen- oder Abenddämmerung finden kann. Besonders jetzt zur bevorstehenden
Weihnachtszeit beleben solche außergewöhnlichen Himmelsereignisse die
Verbindung zu dem in der Bibel beschriebenen "Stern von Bethlehem".
Obwohl im griechischen Ursprungstext von "aster" die Rede ist, was in
der Übersetzung zunächst einfach nur "Stern" bedeutet, haben
viele Künstler in ihrer Darstellung der Krippenszene statt eines weniger
markanten "Sterns" die wesentlich auffälligere Kometendarstellung
gewählt. Ihre freie Interpretation des Bibeltextes wird verständlich,
wenn man bedenkt, dass ein einfacher Stern wohl kaum als besondere
Himmelserscheinung in Frage kommt. Recherchen von Historikern und Astronomen
deuten aber darauf hin, dass es trotzdem kein Komet war, der den drei
Sternenkundigen aus dem Morgenland den weiten Weg gezeigt hat. Es gibt gewichtige
Gründe für die Annahme, dass mit "aster" eine besonders
auffällige Planeten-konjunktion aus Jupiter und Saturn gemeint ist, die im
Jahre 7 vor unserer Zeitrechnung statt-fand, einmalig in vielerlei Hinsicht war
und in ihrer Entwicklung lange vorher beobachtet werden konnte.
Im Vergleich dazu verläuft die sich gerade anbahnende nächste
Planetenkonjunktion aus Jupiter und Saturn ziemlich unspektakulär und
erfordert aufmerksame Beobachtung in den nächsten Jahren. Jupiter ist nach
Mond und Venus hellstes Gestirn. Er bestimmt den ganzen Nachthimmel, steigert
seinen Glanz, steht in den Zwillingen und schmückt den schon winterlichen
Nachthimmel mit seinen hellen Sternen. Saturn erscheint zu Beginn der
Morgendämmerung über dem Südosthorizont. Von Jahr zu Jahr kann
man feststellen, dass sich der Winkelabstand der beiden Riesenplaneten weiter
verringert. Sonnenferne Planeten bewegen sich vor dem Sternenhintergrund sehr
langsam, erst in sieben Jahren wird der etwas nähere und schnellere Jupiter
Saturn einholen und es kommt erst dann zur nächsten
Jupiter-Saturn-Konjunktion.
Venus ist in der Abenddämmerung sehr auffällig. Am 6. erreicht
sie in diesem Jahr ihren hellsten Glanz. Mars steht zwischen Jupiter und
Saturn und steigert ebenfalls sei-ne Helligkeit. Man kann ihn an seiner
rötlichen Färbung erkennen.
Am 1. steht die schmale Mondsichel in der Morgendämmerung knapp rechts neben
Saturn. Mit fortschreitender Dämmerung erscheint der nach oben gerichtete
Kometenschweif links neben dem Ringplaneten. Der Kometenkern geht über der
zu erwartenden Sonnenaufgangsstelle auf - sicher ein eindruckvoller Anblick.
Aber Vorsicht, nach Sonnenaufgang Blicke in die Sonne vermeiden! Am 3. ist
Neumond. Da sich der neue Mond am Folgetag mit 360 000 km Abstand in
Erdnähe befindet, ist mit höheren Tiden zu rechnen. Am 5. steht
seine Sichel rechts über Venus. In der Zeit vom 7. bis zum 13. steigert
der Sternschnuppenstrom der Germiniden seine Aktivität. Er scheint aus
dem Sternbild Zwillinge zu strömen, also daher, wo Jupiter steht.
Günstig sind zur Sternschnuppenbetrachtung die Morgenstunden, wenn
sich der Mond dem Westhorizont genähert hat oder wenn er untergegangen
ist. In den Tagen nach dem 13. stört zunehmend das Mondlicht, denn am
17. ist Vollmond im Stier. Zwischen dem 18. und 20. wandert der abnehmende
Mond unter Jupiter vorbei. Am 25. steht er in der zweiten Nachthälfte
rechts über Mars und am 26. rechts unter ihm. Am 29. findet man ihn in
der Morgendämmerung links unter Saturn.
Die Tageslänge nimmt bis zum Winteranfang am 21. von 7 Stunden und 56 Minuten
um 22 Minuten ab und danach bis zum Jahreswechsel um 4 Minuten wieder zu. Die
Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten sind am Monatsbeginn um 8:16 und 16:12 Uhr
und am Monatsende um 8:39 und 16:17 Uhr.
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Der ungekürzte Text unseres Mitarbeiters Normann Stenschke erschien am 28.11.2013 im Weser-Kurier.
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